The Witch - A New-England Folktale

    • Das Thema FSK ist ja alt.
      Klar, es wird nicht nur die explizite Gewaltdarstellung bewertet, sondern auch die Grundstimmung. Diese ist bei The Witch durchaus grenzwertig.
      Man muß aber auch bedenken, daß die FSK keine Liste zum Abhaken hat, sondern in einem Gremium mehrheitlich entscheidet. Da kann es dann auch mal zu streneren oder wohlwollenderen Bewertungen kommen. Sind halt alles Menschen.
      Ich persönlich tendiere auch eher zu FSK 12.
      Manche Verleihfirmen möchten aber auch gerne eine höhere FSK-Einstufung - nach dem Motto: je höher, desto interessanter für die eigentliche Zielgruppe.
      Der Film würde sicherlich kaum einen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ansprechen. Aber wenn der "ab 16" hat, wollen sicher einige 12-15-Jährige den Film sehen.
      Vom Thema her - da hat Anyu recht - spricht der Film eher Erwachsene an. Die Dramaturgie dagegen wieder nicht.
      Jugendliche dürfte die ruhige Art langweilen, geschweige, daß sie den Hintergrund verstehen.
      Von daher stellt der Film eine Ausnahme dar, die kein klar definiertes Publikum hat.
      Sehr gewagt.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Das VIRUS-Magazin hat The Witch eine 10 von 10 bescheinigt. :175:
    • Desmodus schrieb:

      Das VIRUS-Magazin hat The Witch eine 10 von 10 bescheinigt. :175:
      Wahsinns Zeitschrift, hab ich nie gekauft. rofl Solche Werbekritiken kann ich auch im Internet lesen wenn ich will.
    • Dr.Gorebauer Doom schrieb:

      Wahsinns Zeitschrift, hab ich nie gekauft.
      Die VIRUS-Leute können schön illustrieren. Der Preis ist aber recht happig.
    • Ich habe mir gestern The Witch angeschaut , die Atmosphäre fand ich recht gut ,aber ansonsten sehr langatmig.


      [film]3[/film]
    • Ein arthausartiges Drama mit mystischem bzw. religiösem Einschlag. Irgendwo
      zwischen Lynch und Bergmann. Eine vom Schicksal gebeutelte Familie, in Einsamkeit lebend.
      Religiosität und Prüderie treffen auf das Erwachen der Sexualität.
      Schwer zu beschreiben, ich lasse es auch lieber, aber klasse gespielt und packend gemacht.
    • Die Blu-ray werde ich sowieso kaufen müssen. Ich warte aber, wenn der Preis gesunken ist.
    • Das war der erste Film den ich in einem Autokino gesehen habe, haha. Schon mehrere Jahre here, insofern weiß ich nicht inhaltstechnisch nicht mehr alles.
      Fand ihn solide und teilweise schon etwas gruslig, wenn ich mich richtig erinnere. Natürlich handelt es sich bei "The Witch" nicht um einen jumpscare-lastigen Streifen
      und auch die von vielen geliebten Blutfontänen sowie in der Gegend liegenden Körperteile fehlen. Aber muss es das denn immer sein?
      Möglicherweise hat Doom recht und dieses Werk wäre in einem Arthouse-Kino besser aufgehoben, allerdings finde ich es schon begrüßenswert mal einen etwas anderen Horrorfilm zu sehen.
      So empfand ich den zumindest damals. Besser als der tausendste billige Zombiefilm oder glitzernde Werwöl... ähh Formwandler. :-)
      ^(^.^)^
    • Hatte irgendwie erwartet, dass die Kritiken hier auf etwas höhere Bewertungen hinauslaufen würden aber vermutlich war der Film zu sperrig dafür. Das kann man ihm vielleicht ankreiden, aber es ist einer meiner liebsten Horrorfilme der letzten Jahre. Die Mischung aus dieser extremen Gottesfurcht auf der einen Seite (der Vater betet dafür, dass er und seine Familie bald sterben, um bei Gott sein zu können, verdammte Axt) und der übernatürlichen Bedrohung auf der anderen Seite hat den Film für mich sehr dicht wirken lassen.

      Problem: Man muss das Mindset der Leute dieser Zeit und die Lebensumstände verstehen, damit der Film seine Wirkung entfalten kann.
      Das erfordert aber eine gewisse Vorleistung vom Zuschauer, von der man eventuell nicht unbedingt als Filmschaffender ausgehen sollte.

      Die Familie, die sich zunehmend selbst zerstört und auch den überhöhten Ansprüchen, die ihr strenger Glaube an sie stellt, niemals auch nur ansatzweise gerecht werden kann (so ist es zum Beispiel der Stolz des Vaters - immerhin eine Todsünde - der verhindert, dass die Familie in ihrer Gemeinde bleiben kann und der sie letztlich isoliert...denn zugeben, dass man nicht zurechtkommt...nein, das kommt nicht in Frage), das Böse im Wald, das genüßlich jede Schwachstelle ausnutzt und auch vor Kindsmord nicht zurückschreckt und die Tochtet, die mehr und mehr merkt, dass sie einfach nicht in diese Welt, in dieses Umfeld gehört....das schafft eine Mischung, die nur in einer Tragödie enden kann.
      Diese Abwärtsspirale zelebriert der Film und auch wenn ich verstehe, wieso ihn viele langatmig finden, so hat er mich über die gesamte Zeit hinweg gefesselt.

      Daher gibts von mir auch eine

      [film]9[/film] mit Tendenz zur 10.
      They will make cemeteries their cathedrals and the cities will be your tombs
    • Hab momentan Probleme mi'm Zitieren, muss mal 'n anderen Browser testen oder so. Schade an der Stelle, denn ich wär gern auf den ein oder anderen Laber eingegangen.

      Wir haben "The VVitch" damals im Kino gesehen und ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass das Baby verschwindet und am Ende Hexen zu sehen sind. Ich muss da über die Maßen geistesabwesend gewesen sein, denn der Film ist ja, mein lieber Herr Scholliverein, eine echte Wucht. Warum ist mir das damals so entgangen? Stell zwar mit zunehmendem Alter fest, dass ich im Kino nur noch schlecht entspannen kann (obwohl ich's für sich genommen eine tolle Sache finde) und mir dadurch sehr vieles entgeht, aber der Film war eigtl. genau so, wie ich es erwartet hätte. Warum kann man sich dann nicht an den Bock erinnern, seine spätere Gestalt, die Besessenheit des Sohnes, die Nervigkeit dieser zwei kleinen Quälgeister, die Hexe im Stall, die Morde? Meine Birne muss zu dieser Zeit mal wieder restlos voll und überreizt gewesen sein, anders kann ich mir das nicht erklären :97:

      Um so erfreuter aber bin ich jetzt, weil der gestrige Rewatch gezeigt hat, dass er sehr nötig war: absolute Perle. Immer wieder toll, wenn Filme einem so reinkrachen.

      Das streng-christliche Gefasel nervt zwar stellenweise tatsächlich, aber es ist nun mal unbedingter Teil des Weltverständnisses dieser Familie in dieser Zeit. Dadurch kann sich der Wahn bestens entfalten und der Zuschauer muss sich mit zunehmender Eskalation fragen, ob es reine Wahnvorstellungen sind oder ob es nicht doch mit dem Teufel zugeht.

      Ich finde den Film jdf. ganz und gar nicht langweilig, die Atmosphäre ist herausragend, es spitzt sich stetig zu, der Fluch grassiert immer gnadenloser, es gibt durchaus sehr wirkungsvolle, sonderbar bedrohliche Szenen (z.B. der Hase, wie er da unnatürlich lange sitzt, hektisch atmet und seine leuchtenden Augen zu signalisieren scheinen, dass durch sie gerade jemand/etwas anderes starrt - sehr geil), auch der schwarze Ziegenbock und wie er sich aufstellt, ist sehr ästhetisch anzusehen, der fatale Hörnerstoß kam unerwartet und bezieht gerade daraus, dass man ihn nicht sieht, seine unheimliche, hinterlistig-dämonische Wirkung (die Vorstellung, dass die Gestalt eines Tieres nur der Tarnung dient, hat was sehr Verstörendes) und auch die Hexendarstellung hat mir sehr gut gefallen. Ich finde dieses Wechselspiel aus jung, anmutig, verführerisch einerseits und alt, wild und vulgär andererseits total faszinierend.

      Das Ende ist ein euphorisierender Knaller. Menschen ohne Hang zum Okkulten, ohne Lust an Dunkelheit, werden das wahrscheinlich nicht nachvollziehen können.

      Ich wüsste nicht, was man hätte besser machen können. Volle Punktzahl.

      [film]10[/film]

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