Nesting - Haus des Grauens (Remake)

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      The Nesting - Haus des Grauens
      (Apparition)
      mit Jarett Armstrong, Lili Bordán, Airen DeLaMater, Jody Quigley, Thomas Roy, Rebeka Choudhury, Pete Postiglione
      Regie: Quinn Saunders
      Drehbuch: Pete Cafaro / Andrew Kayros
      Kamera: Alice Brooks
      Musik: Cody Westheimer
      keine Jugendfreigabe
      USA / 2015

      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 18.12.2015


      Doug und seine Verlobte Lori erwarten ihr erstes Kind und beschließen aus diesem Anlass, aufs Land hinaus zu ziehen, wo man in einer kleinen Gemeinde ein altes Häuschen zu renovieren gedenkt. Ein Geisterhaus, wie die Bewohner der Umgebung es sehen, seit dort vor Jahren ein blutiges Familiendrama seinen Lauf nahm. Kurz darauf stirbt Lori bei einem Autounfall, und Doug versinkt in Depressionen und Selbstvorwürfen. Auch beginnt es in seinem Haus alsbald zu spuken. Nachbarin Jamie möchte ihn trösten, aber das macht es nicht besser.


      Seit einigen Jahren gehört es ja zum guten Ton, das fast jedem noch so durchschnittlichen Horrorfilm eine Neuauflage zu teil wird. So hat sich dann ein Herr namens Quinn Saunders des 1981 erschienenen "The Nesting" angenommen und seine Interpretation des Stoffes zum Besten gegeben. Schon das Original ist dabei nicht unbedingt als echter Straßenfeger bekannt und leider kann auch das hier besprochene Remake nicht über den totalen Durchschnitt hinweg kommen. Dabei beinhaltet die Geschichte definitiv sämtliche Zutaten, um zumindest einen gruseligen Filmgenuss zu präsentieren, doch ehrlich gesagt verspürt der Zuschauer nur recht selten das Gefühl, sich hier in einem Horrorfilm zu befinden. Besonders merkwürdig erscheint in erster Linie die hohe Alterseinstufung, denn der Film beinhaltet wirklich so rein gar nichts, was diese auch nur annähernd rechtfertigen würde.

      Und so wird mancher Betrachter einmal mehr mit einer völlig falschen Erwartungshaltung an ein Werk heran gehen, um im nachhinein bitter enttäuscht zu sein. Insbesondere die erste Stunde des Geschehens hätte man sich fast komplett sparen können, denn Saunders legt hier eine extrem behäbige und fast schon einschläfernde Erzählweise an den Tag. Zudem gibt sich in dieser Zeit im Prinzip überhaupt kein Horror Element zu erkennen, stattdessen offenbaren sich ziemlich langatmige Passagen, in denen auch viel zu viele Minuten mit irgendwelchen Banalitäten vergeudet werden. Dieser Umstand ändert sich dann auch erst im letzten Drittel, das den bis dahin eher katastrophalen Eindruck ein wenig aufwerten kann. Nun nimmt das öde Geschehen endlich ein bisschen an Fahrt auf und lässt zumindest stellenweise subtilen Horror aufkommen, der aber dennoch durch die mittelmäßige Umsetzung der Abläufe nie völlig zur Entfaltung kommen kann. An dieser Stelle hat man etliches an Potential liegen gelassen und überhäuft einen stattdessen vielmehr mit etlichen Szenen, auf die man sich im ersten Moment so gar keinen Reim machen kann.

      Hier wollte der Regisseur anscheinend besonders innovativ erscheinen, doch dieser Schuss geht letztendlich in die falsche Richtung. Ziemlich schnell können nämlich erfahrene Filmfreunde das Ganze durchschauen und wissen ganz genau, worauf die Story am Ende abzielt. Statt Innovation bekommt man also durchschaubare Abläufe geboten und das eher mittelmäßige Schauspiel der nicht wirklich überzeugenden Darsteller trägt nicht unbedingt dazu bei, das ein echter Funke überspringen kann. Am schlimmsten erscheint allerdings die schlechte deutsche Synchronisation, denn jeder einzelne der Protagonisten ist mit einer Stimme ausgestattet worden, die in keinster Weise zu ihm passt. Vielleicht ist dies noch durch ein ziemlich offensichtlich nicht gerade üppiges Budget zu entschuldigen, aber sämtliche anderen Mankos hätte man durchaus vermeiden können. Allein schon die Optik des Szenarios wirkt seltsam starr und steril, so das in keiner einzigen Phase eine ordentliche Atmosphäre zustande kommt, die für einen Film dieser Art aber zwingend notwendig ist, um den Zuschauer überhaupt in die richtige Stimmung zu versetzen.

      Im Endeffekt wird manch einer das sicher ganz anders sehen, doch "Nesting - Haus des Grauens" siedelt sich in der Gesamtbetrachtung höchstens im unendlichen Durchschnittsbereich an, wobei man aus den vorhandenen Zutaten weitaus mehr hätte heraus holen können. So bleibt dann wieder einmal ein Horrorfilm übrig den man nicht unbedingt gesehen haben muss. Mit etwas mehr Feingefühl für das Wesentliche hätte Saunders an dieser Stelle eine durchgehend spannende Geschichte erzählen können, doch die augenscheinlichen Defizite der Erzählung verhindern dies teilweise auf eine kaum nachvollziehbare Art und Weise. Eine echte Empfehlung kann man also nicht aussprechen, lediglich Vielseher dürften eventuell auf ihre Kosten kommen.


      Fazit:


      Ich persönlich finde es immer wieder höchst ärgerlich, das gute Ansätze in einem Film spurlos im Sand verlaufen. "Nesting - Haus des Grauens" stellt in dieser Beziehung ein echtes Paradebeispiel dar und dürfte aufgrund dieses Aspektes auch kaum eine nachhaltige Wirkung auf den Betrachter haben.


      [film]4[/film]
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    • War auch nicht für mich, zu künstlich das Ganze. Habs dann ach 20 Minuten aus gemacht, deine Kritik passt schon hier. Das Original kenne ich noch nicht.
    • Dr.Doom schrieb:

      War auch nicht für mich, zu künstlich das Ganze. Habs dann ach 20 Minuten aus gemacht, deine Kritik passt schon hier. Das Original kenne ich noch nicht.


      Wir beide sind mal einer Meinung, habe ich gleich im Kalender angestrichen. rofl Das Original ist auch kein Böller, besitzt aber zumindest eine gewisse Atmosphäre.
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