Sennentuntschi

    • Sennentuntschi



      Produktionsland: Schweiz
      Produktion: Bruno Seemann, Robert Opratko, Stephan Barth, Simone Häberling
      Erscheinungsjahr: 2010
      Regie: Michael Steiner
      Drehbuch: Stefanie Japp, Michael Sauter, Michael Steiner
      Kamera: Pascal Walder
      Schnitt: Ueli Christen, Benjamin Fueter
      Spezialeffekte: Marcel Stucki, Tissi Brandhofer, Bodo Kaiser
      Budget: ca. 5.500.000 Franken
      Musik: Adrian Frutiger
      Länge: ca. 110 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Nicholas Ofczarek, Andrea Zogg, Carlos Leal, Joel Basman, Roxane Mesquida, Hanspeter Müller, Daniel Rohr, Rebecca Indermaur, Ueli Jäggi, Thomas Landl, Peter Jecklin


      Inhalt:

      1975, Schweizer Alpen: In einem abgelegenen Bergdorf taucht scheinbar aus dem Nichts eine Frau von wilder Schönheit auf. Nur der Dorfpolizist Reusch nimmt sich der Fremden vorbehaltlos an und versucht herauszufinden, wer die stumme Frau ist. Es verdichten sich Hinweise, dass die Frau von der Höhenalp kommt, wo Sennen in ihrer Einsamkeit vieles und Unvorstellbares tun, um weibliche Gesellschaft zu bekommen. Dabei tritt ans Licht, was besser im Verborgenen geblieben wäre.

      Eine Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord ergiesst sich über eine scheinbar heile Welt. Es ist der Anfang eines Alptraums aus frömmlerischem Wahnsinn, Heuchelei, Missbrauch und Dämonenglauben, der die Träume zweier Liebenden und eines ganzen Dorfes in den Abgrund reisst und die Menschen weit mehr verlieren lässt als ihren Glauben an das, was die Welt im Innersten zusammen hält. In dieser Welt ist jede Wahrheit doppelbödig, hat jedes Ereignis seine schreckliche Spiegelung.


      Trailer:


      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 01.12.2011 (Verleih: 24.11.2011)

      Kritik:

      Ein kleines Mädchen entdeckt beim Pilze Sammeln ein Skelett. Anschließend soll das Mädchen anhand von Vermisstenanzeigen sofort erklären, wer der Geist ist, den sie neben dem Skelett entdeckt. Schon der Vorspann zeigt, dass man die Glaubwürdigkeit hier sofort über Board wirft. Wie kommen die Schweizer anschließend darauf, dass eine verstört und dreckig aufgefundene zierliche Frau, für einen 30 jährigen Meuchelmord sowie einen sich selbst gerichteten Priester verantwortlich sein kann. Was hat es hier bei diesem kleinen Provinzkaff auf sich, dass sie wie eine Sekte auf ein Mädel losgehen, der ganze Ablauf wird derart unglaubwürdig von statten gehen, dass er doch nur eine Parodie sein soll oder etwa nicht? Als was anderes kann man dies nicht verkaufen. Dennoch tat ich mich schwer damit, darüber zu Lachen. Der Film liefert mit seiner Hauptdarstellerin Roxane Mesquida (Sheitan, Rubber) stetig erotische Anreize, fehlt nur noch, dass auch mal Porno mäßig kräftig gepimpert wird, was dann im Verlauf wie zu erwarten durchgeführt wird. Als Horrorfilm kann man dieses Werk kaum bezeichnen, es ist ein Mystisches-Erotikfilmchen mit einer völlig unsinnigen Story und ein paar harten Szenen. Letzteres kann man von der Umsetzung her als gelungen bezeichnen, der Film hat auch einige Szenen die gut geworden sind, aber als Geschichte funktioniert dieses Projekt nicht, es sorgt nur für Desinteresse.

      Positiv zu erwähnen ist die sehr ansprechend bergige Landschaft. Die Rahmenbedingung wie Kulissen, Sound, Bildqualität und auch durchaus die Auswahl der Schauspieler, ist wirklich professionell, die Hauptdarstellerin Roxane Mesquida ist sogar sehr attraktiv und verführerisch, davon lassen sich die Kritiker wie so oft allein blenden, denn was nützt es, wenn die Handlung hier derart unsympathisch und unglaubwürdig rüberkommt, dass kaum was zusammen passt. Somit ist der aktuelle One Way Trip 3D aus der Schweiz inhaltlich sogar besser gelungen, selbst wenn Michael Steiner hier der wesendlich professionellere Regisseur ist, was Technik und Bilder betrifft und es steckt hier ersichtlich auch mehr Geld drin, aber dennoch wirkt das Ganze zu sehr auf Richtung Kunst ausgelegt, als unterhalten zu wollen. Steiner selbst ging bei der Realisierung des Films mit seiner „Kontraproduktion“ Pleite und genau so ein Durcheinander wie bei der Produktion ist der Film auch inhaltlich, als hätte sich das Ganze während des Drehs darauf übertragen. Steiner wurde anschließend von Constantin Film unterstützt, um die Produktion wenigstens zu Ende zu bringen. Ob dies sich nun wirklich gelohnt hat, ist eher zu bezweifeln, wenn man das Resultat sieht, was nun dabei heraus gekommen ist, aber finanziell hat der Film dann doch im Kino abgeräumt. Da kann One Way Trip 3D zumindest im Vergleich aufgrund seiner zugänglichen Story noch eher ansprechen, auch wenn die Rahmenbedingungen dort ersichtlich schwächer sind, ist es der wesendlich rundere Film als Sennentuntschi, der auch vom Titel her bereits unzugänglich und künstlerisch erscheint.

      [film]3[/film]

      Info zur Produktion:
      tagesanzeiger.ch/kultur/kino/W…entuntschi/story/24010217

      Erfolg im Kino:
      blick.ch/people-tv/kino/steine…-ueberrascht-id61848.html
      kurier.at/kultur/3921037-senne…-der-fluch-des-geldes.php
    • Wie war das mit Filmeinträgen in denen keine Meinung steht?
      Sollten die nicht gelöscht werden?? :5: lol

      Naja, zum Glück wurde er nicht gelöscht, sonst hätt ich keinen Thread zum Meinung posten gefunden.

      Werds morgen etwas ausführlicher beschreiben.
      Vorab: Überraschend gelungener Alpen-Mystery-Grusel-Krimi oder was auch immer!?

      [film]7[/film] :6:
    • Original von TheThing:

      Wie war das mit Filmeinträgen in denen keine Meinung steht?
      Sollten die nicht gelöscht werden?? :5: lol


      :6: :6:

      Zu geil Thing ;) Der Film reizt mich auch sehr und er scheint ja recht gut zu sein, das freut mich ;) Bin auf deine ausführliche Meinung gespannt.
    • Uuuuups, ich besitze ihn sogar. Liest sich ja doch so als ob ich einen Blick riskieren könnte.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • So dann will ich’s mal versuchen, obwohl ich mich schwer tue das alles irgendwie zu ordnen:

      Sennentuntschi von Michael Steiner war 2010 innerhalb weniger Wochen der erfolgreichste Kinofilm des Jahres.

      Der Film dreht sich um eine alte schweizer Sage um das "Sennentuntschi", eine selbst gebastelte Sexpuppe die zum Leben erweckt wird und sich nach sexuellen Diensten an seinen Schöpfern gegen diese wendet und sie tötet.
      Ich kannte diese alte Sage vorher nicht, somit kann ich nicht sagen wie gut diese nun in die Neuzeit transportiert wurde. Ich kann nur danach gehen was im Film erzählt wurde.

      Der Film beginnt recht mysteriös:
      Gegenwart 2010: Ein kleines Mädchen findet beim Pilze Sammeln ein Skelett, welches ihr von einem unbekannten Jungen gezeigt wird. Im anschließenden Gespräch mit der Polizei erkennt das Mädel den Jungen in einer Vermissten-Kartei, allerdings ist dieser bereits seit 35 Jahren verschwunden und ist seitdem anscheinend optisch nicht gealtert.

      Danach geht’s dann ab ins Jahr 1975. Hier taucht während einer Beerdigung in einem kleinen Dorf in den Schweizer Alpen ein verwahrlostes stummes Mädel auf.
      Die abergläubischen Dorfbewohner sehen in ihr den Teufel. Lediglich der Dorf-Polizist Reusch kümmert sich um das Mädchen und will ihr helfen. Von da an laufen die Dinge nach und nach aus dem Ruder.

      Mehr zu erzählen, wäre schon zuviel verraten.

      Mir hat der Film sehr gut gefallen. Die mystische Atmo in dem kleinen Bergdorf, konnte mich von Anfang an fesseln. Die Handlung spielt parallel in dem kleinen Dorf in dem der Polizist ermittelt (Kriminalteil) als auch auf einer Sennenhütte (Mysteryteil) in der die 3 Sennen sich im Absinthrausch mit ihrer Sexpuppe beschäftigen.
      Im Gegensatz zu vielen anderen Schreibern von Reviews zu dem Film hat sich mir der besondere Kniff des Films,
      Spoiler anzeigen
      dass der Film in 2 unterschiedlichen Zeitebenen spielt
      erst sehr spät erschlossen. War wohl zu müde gestern nacht… :2:. Somit war das Ganze für mich wenig vorhersehbar...

      Von den Schauspielern konnte mich vor allem die Französin Roxanne Mesquida (als Sennentuntschi) faszinieren. Sie ist nicht auf den ersten Blick das was ich als "heiß" bezeichnen würde, aber sie spielt das verletzliche zarte Wesen welches gleichzeitig auch so unheimlich bedrohlich und doch sinnlich wirkt sehr überzeugend. Auch wenn das ein großer Vergleich ist, erinnert sie mich optisch etwas an die junge Romy Schneider.
      Des Weiteren konnte mich noch der Schweizer Andrea Zogg (als herrlich schäbiger Senne Erwin) köstlich unterhalten.
      Optisch hat der Film schöne Aufnahmen der Berge zu bieten, das Dorf wurde recht düster und bedrückend eingefangen und wenn des Abends die Nebelschwaden über die Berge ziehen, dann wirkt das alles schön unheimlich.

      Der Film wandelt also irgendwo zwischen Mystery und Krimi mit einer Prise Sex und Gewalt. Das wirkt zumeist sehr gekonnt, muss aber zu Weilen aufpassen nicht zu trashig zu werden.

      Gegen Ende des Films lässt er leider ein kleinwenig nach aber konnte seine Faszination dennoch zumindest bei mir so hoch halten dass ich ohne Langeweile durch den Film gekommen bin.

      Der Film liegt auf der DVD in schweizerdeutsch als auch in einer hochdeutschen Synchro (von den Schauspielern selbst gesprochen) vor, die aber immer noch genügend schweizer Dialekt bietet. Ich habe mir hier die hochdeutsche gegönnt, da ich die Schweizer Synchro zwar verstehe, aber eben nicht alles. Und dt. Untertitel gibt’s keine.

      Tjo ich bleib dabei. Der Film war mal erfrischend anderes. Fernab vom großen US-Slasher und Torture-Kino und bestätigt mich mal wieder darin, dass es auch aus Europa schöne Beiträge zum Genre geben kann.

      [film]7[/film] stehen am Ende zu Buche
    • Ein selten dämlicher Titel, aber ich werde mir die BluRay zulegen.
    • Jo, der Film ist halt durch und durch in der Schweiz beheimatet und setzt sich aus den Sennen (=Hirten) und dem Tuntschi (= soviel wie Puppe) zusammen. Dachte auch zuerst was für ein Titel, nach der Sichtung finde ich ihn eigentlich ganz passend. Kann mir aber gut vorstellen, dass der Titel bei vielen Kinogängern/Videothekenkunden für Ablehnung sorgt. Da zieht ein Titel wie "Hostel III" natürlich besser... lol
    • Handy heißt in der Schweiz ja auch Natel und Spülstein Lawabo der so ähnlich...
    • Original von TheThing:

      Wie war das mit Filmeinträgen in denen keine Meinung steht?
      Sollten die nicht gelöscht werden?? :5: lol

      Naja, zum Glück wurde er nicht gelöscht, sonst hätt ich keinen Thread zum Meinung posten gefunden.

      Werds morgen etwas ausführlicher beschreiben.


      Den hab ich auch auf den Schrim, manchmal dauert es ein bissel länger :2:.
    • Original von Dr.Doom:

      Original von TheThing:

      Wie war das mit Filmeinträgen in denen keine Meinung steht?
      Sollten die nicht gelöscht werden?? :5: lol

      Naja, zum Glück wurde er nicht gelöscht, sonst hätt ich keinen Thread zum Meinung posten gefunden.

      Werds morgen etwas ausführlicher beschreiben.


      Den hab ich auch auf den Schrim, manchmal dauert es ein bissel länger :2:.


      Naja jetzt steht ja was im Thread. Somit sollte das ja passen :5:
    • Der Film wird meinen Ansprüchen nicht gerecht. Durchgefallen! Kritik oben drin.
    • RE: Sennentuntschi

      ...
      Kritik:

      Ein kleines Mädchen entdeckt beim Pilze Sammeln ein Skelett. Anschließend soll das Mädchen anhand von Vermisstenanzeigen sofort erklären, wer der Geist ist, den sie neben dem Skelett entdeckt. Schon der Vorspann zeigt, dass man die Glaubwürdigkeit hier sofort über Board wirft. Wie kommen die Schweizer darauf, dass eine verstört und dreckig aufgefundene zierliche Frau, für einen 30 jährigen Meuchelmord sowie einen sich selbst gerichteten Priester verantwortlich sein kann. Was hat es hier bei diesem kleinen Provinzkaff auf sich, dass sie wie eine Sekte auf ein Mädel losgehen, der ganze Ablauf wird derart unglaubwürdig von statten gehen, dass er doch nur eine Parodie sein soll oder etwa nicht? ...


      Ich hab den Film gesehen und kann dir somit folgen. Aber jeder der den Film noch nicht gesehen hat, dürfte nach dieser Beschreibung nur noch Fragezeichen über dem Kopf haben... :0:

      In einem Kritikpunkt gebe ich dir recht (und hab das ja auch selbst so geschrieben): Der Film wandelt oftmals hart an der Grenze zum Trash und überschreitet sie auch manchmal für einen Moment. Aber wer sich damit anfreunden kann sollte nicht enttäuscht werden :3:
    • RE: Sennentuntschi

      Original von Dr.Doom:

      Positiv zu erwähnen ist die sehr ansprechend bergige Landschaft.


      lolp

      Irgendwie reizt mich der Film jetzt.
      What fools these Mortals be!
    • Ich hab das Wort "anschließend" noch mit eingefügt, da es ja verschiedene Handlungen sind. Ansonsten ist der Ablauf genau so verwirrend und unsinnig wie ich es geschrieben habe. Die verschiedenen Szenen sind total unrund zueinander, alles war hier nicht zu verstehen und mit dem letzten Drittel wird es richtig langweilig. Ich hab mich hier durchgekämpft, bei einem Film den ich im Vorspann schon sehr unsympathisch empfand.
    • Jo Geschmäcker sind halt verschieden. Ich war durch die Bank gut unterhalten. Dazu die geniale Mukke. Eine runde Sache... :3:

      Eigentlich sind persönliche Reviews zu Filmen total sinnlos. Die Geschmäcker sind einfach zu verschieden... ! Egal wie sehr ich anhand eines Reviews denke mir könnte ein Film zusagen, so ist es bei weitem nicht gesagt dass dies dann auch wirklich so ist... lol
    • Original von TheThing:

      Jo Geschmäcker sind halt verschieden. Ich war durch die Bank gut unterhalten. Dazu die geniale Mukke. Eine runde Sache... :3:

      Eigentlich sind persönliche Reviews zu Filmen total sinnlos. Die Geschmäcker sind einfach zu verschieden... ! Egal wie sehr ich anhand eines Reviews denke mir könnte ein Film zusagen, so ist es bei weitem nicht gesagt dass dies dann auch wirklich so ist... lol


      Ich für meinen Teil weis mittlerweile vorweg ob mir ein Film gefällt oder nicht und werde nur gelegenlich noch überrascht, wie bei Reel Steel zuletzt. Ich schaue aber vorher mehr nur auf Bewertungen und Kurzkommentare (auf mehreren Seiten) als auf Reviews, die lese ich meist nur hier wenn welche drin stehen. Geschmäcker sind ansonsten so verschieden wie Gesichter.
    • Original von Dr.Doom:

      Original von TheThing:

      Jo Geschmäcker sind halt verschieden. Ich war durch die Bank gut unterhalten. Dazu die geniale Mukke. Eine runde Sache... :3:

      Eigentlich sind persönliche Reviews zu Filmen total sinnlos. Die Geschmäcker sind einfach zu verschieden... ! Egal wie sehr ich anhand eines Reviews denke mir könnte ein Film zusagen, so ist es bei weitem nicht gesagt dass dies dann auch wirklich so ist... lol


      Ich für meinen Teil weis mittlerweile vorweg ob mir ein Film gefällt oder nicht und werde nur gelegenlich noch überrascht, wie bei Reel Steel zuletzt. Ich schaue aber vorher mehr nur auf Bewertungen und Kurzkommentare (auf mehreren Seiten) als auf Reviews, die lese ich meist nur hier wenn welche drin stehen. Geschmäcker sind ansonsten so verschieden wie Gesichter.


      Das kann ja evtl. beim Mainstream funktionieren, aber doch nicht bei Horror-/Fantasysachen.
      Wenn ich Fan von Romcoms ala "Die Braut die sich nicht traut" oder ähnlichen Käse bin, dann kann ich fast jede neue RomCom von denen ja fast monatlich eine Neue ins Kino kommt bedenkenlos ansehen.
      Aber im Horrorbereich, kann ja alles möglich sein. Da können ja die genialsten Geschichten als Story dienen aber wenns an der Umsetzung mangelt bringt das alles nix und umgekehrt genauso. Oftmals hab ich schon absolut simple Filme gesehen die eine Story bieten die auf eine Briefmarke passt und wurde total überrascht.

      Also mit "vorab wissen ob mir ein Film gefällt" tu ich mich bei Filmen abseits des Mainstreams oft schwer!
    • Ich finde den Film nicht schlecht..
      Ich finde aber dass er viel zu hart dargestellt wird (zB auch das Cover), als er wirklich ist. Sennentuntschi ist ganz einfach eine gute Verfilmung einer düsteren Sage der Schweiz, mehr nicht.
      Ich habe ihn nur auf Mundart (Schweizerdeutsch) gesehen, ich denke so erscheint er doch noch in einem anderen Licht aus auf Hochdeutsch.
      Für uns Schweizer ist er jedenfalls relativ wichtig, genauso wie der Film Verdingbub, falls den Jemand kennt.

      Und ein Punkt kriegt der Film alleine wegen DUST im Abspann ;)

      [film]7[/film]
      Möglicherweise ist diese Welt die Hölle eines anderen Planeten.
      Aldous Huxley
    • Besser man sieht sich die ältere Verfilmung von Georg Tressler, "Sukkubus" an. Ist um einiges roher und atmosphärischer.
      What fools these Mortals be!
    • Original von sid.vicious:

      Handy heißt in der Schweiz ja auch Natel und Spülstein Lawabo der so ähnlich...


      Und einen "Gehsteig" haben wir auch nicht, nur ein Trottoir :0:

      Ich bin nicht jemand, der Schweizer Filme lobt, nur weil ich Schweizer bin. One Way Trip z.B. würde ich mir kein 2x Mal mehr ansehen und im Grossen und Ganzen machen wir auch keine guten oder interessanten Filme, vor allem was fantatische Filme angeht.

      Zum "dummen" Titel - ist halt eine Schweizer Sage, die verfilmt wurde und da kann man nicht einfach den Titel ändern;-)

      Mir hat der Film gut Gefallen! Für mich zwar kein echter Horrorfilm (eher Mystery-Grusel, Sagenfilm), aber das Setting war natprlich sehr schön und es gab einige stimmungsvolle Szenen und tolle Effekte (oder auch nicht, gerade bei den Tieren bin ich nicht sicher, ob man Besuch im Schlachthaus gemacht hat oder nicht).

      War auf jeden Fall cool, damals den Film im Kino gesehen zu haben! Hab nun auch die BluRay (oder DVD; weiss es nicht mehr genau) hier, aber noch nicht geschaut...

      home.datacomm.ch/mpaa2/sennentuntschi.htm





    • Sennentuntschi
      (Sennentuntschi)
      mit Roxane Mesquida, Nicholas Ofczarek, Andrea Zogg, Carlos Leal, Joel Basman, Hanspeter Müller, Rebecca Indermaur, Ueli Jäggi, Peter Jecklin, Daniel Rohr, Paula Marija, Alice Blaser, Herbert Leiser, Luciano Simioni
      Regie: Michael Steiner
      Drehbuch: Stephanie Japp / Michael Sauter / Michael Steiner
      Kamera: Pascal Walder
      Musik: Adrian Frutiger
      FSK 16
      Frankreich / Schweiz / Österreich ( 2010

      Die Schweizer Alpen 1975 - in einem abgelegenen kleinen Bergdorf wird eines Tages eine verwahrloste junge Frau aufgegriffen. Die Dorfpolizei tappt bei der Ermittlung ihrer Identität jedoch im Dunkeln. Allmählich verdichten sich jedoch die Hinweise, dass die Frau von der Höhenalp zu kommen scheint. Dort, so sagt ein Gerücht, kennen Hirten und Sennen sehr merkwürdige Rituale gegen die Einsamkeit. Schon bald überrollt eine Lawine aus Lust, Wahnsinn, Dämonenglauben und Mord die scheinbare Idylle. Und es kommt eine Wahrheit ans Licht, die besser für immer im Dunkeln geblieben wäre...


      Was soll man im ersten Moment von einem Schweizer Film erwarten, der den urigen Namen "Sennentuntschi" trägt? Nicht viel könnte man meinen, doch mit dieser Einschätzung würde man vollkommen daneben liegen, erwartet den Zuschauer doch ein äußerst ambitionierter-und hervorragend umgesetzter Mix aus Horror-und Mystery, der unter der Regie von Michael Steiner entstanden ist. Es ist die filmische Umsetzung einer seit Generationen überlieferter Legende um eine Sagenfigur, was im ersten Moment vielleicht noch nicht die ganz große Begeisterung beim Betrachter auslöst, doch was Steiner hier in Szene gesetzt hat, ist insbesondere in atmosphärischer Hinsicht als ein echtes Brett zu bezeichnen. Der Film besteht aus einer Rahmenhandlung die sich in der Gegenwart ansiedelt, aber dennoch nicht mehr als nötiges Beiwerk für den eigentlichen Story-Plot ist, der sich im Jahr 1975 ansiedelt und die Geschehnisse in einem kleinen Bergdorf beleuchtet. Dabei wird man von Beginn an mit einer extrem dichten Grundstimmung bedient, die einen in die nötige Stimmung für diesen außergewöhnlich gut gelungenen Genre-Mix versetzt und der in der Folgezeit immer mehr von mysteriösen Einlagen zehrt, die dem Ganzen eine ganz exquisite Note verleihen. Der Schauplatz in den Schweizer Alpen ist ein ganz großer Pluspunkt des Szenarios, denn ist man auf der einen Seite von den wunderbaren Landschaftsaufnahmen regelrecht begeistert, so wirken die Locations auch streckenweise äußerst furchteinflössend und jagen einem so manchen kalten Schauer über den Rücken.

      Ganz generell entfaltet die Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre, was sicherlich zum größten Teil der Tatsache geschuldet ist, das man über die wahren Zusammenhänge der Ereignisse eine lange Zeit im Dunkeln gelassen wird. So kann man auch die im Dorf aufgetauchte junge Frau ziemlich schwer einordnen und erfährt erst im Laufe der Zeit, was es denn nun wirklich mit ihr auf sich hat. Bis dahin jedoch versteht es Steiner absolut brillant, das der Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten gelockt wird und sich nie wirklich darüber im Klaren sein kann, ob die eigenen Vermutungen über die Zusammenhänge am Ende auch wirklich zutreffen. Hinzu kommt auch der Aspekt, das sich das Geschehen auf verschiedenen Zeitebenen abspielt, was dem Szenario noch einmal zusätzliche Würze verleiht, da streckenweise einige Passagen auftreten, die im ersten Moment für einige Verwirrung sorgen können. Wenn sich dann aber zum Ende hin sämtliche Puzzle-Teilchen zusammenfügen muss man neidlos anerkennen, das man es hier mit einer absolut herausragenden Produktion zu tun hat, die einem Filmkost auf einem unglaublich hohen Niveau serviert. Dazu tragen auch die Darsteller bei, denn bis in die kleinsten Nebenrollen ist das Werk absolut perfekt besetzt und sämtliche Protagonisten warten dabei mit herausragendem Schauspiel auf, was die ganze Chose dann noch einmal zusätzlich aufwertet und umso sehenswerter erscheinen lässt.

      "Sennentuntschi" ist ein Film in dem sich nach und nach ein so straff gezogener Spannungsbogen erkennen lässt, das man es als Zuschauer kaum vor dem heimischen TV aushalten kann. Die Vermischung aus Horror, Mystery und Anleihen aus der Dämonologie ergeben hierbei ein Gesamtpaket, das man kaum besser hätte bewerkstelligen können. Natürlich spielt in einem solchen Film auch wieder einmal die Kirche eine nicht unwesentliche Rolle, was insbesondere im Verhalten der religiösen-und abergläubischen Dorfbewohner zum Tragen kommt, die sich nur zu gern von ihrem fanatisch erscheinenden Pfarrer aufhetzen lassen. Das der gute Mann auch eine Menge stichhaltige Gründe für seine Hetz-Tiraden und Mordversuche gegen die junge Frau hat, wird einem erst im späteren Verlauf bewusst, weswegen an dieser Stelle auch nicht näher darauf eingegangen wird. Lediglich der Dorfpolizist schlägt sich auf die Seite der verstört wirkenden Frau und macht sich selbst damit zu einem Geächteten innerhalb der eigenen Gemeinde.

      Ist der Film von Haus aus schon mit etlichen Höhepunkten ausgestattet, so war für mich persönlich das Ende die absolute Krönung, präsentiert sich einem doch ein dramatisch anmutender Showdown, der mit einem ordentlichen Schuss Tragik versehen ist. Und so wird man dann auch mit einem zwiespältigen Gefühl aus dieser im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte entlassen, steht man doch auf der einen Seite noch ziemlich lange Zeit unter dem grandiosen Eindruck des eben Gesehenen, hätte sich aber andererseits zumindest für eine mitwirkende Person ein besseres Finale gewünscht. Dennoch ist es aber das einzig passende Ende unter eine Story, die einen von der ersten bis zur letzten Minuten wahrlich in ihren Bann zieht und dabei eine solche Intensität freisetzt, das man phasenweise schweißgebadet ist. Die mysteriöse Faszination des Geschehens nimmt einen richtig in Beschlag und man merkt dabei gar nicht bewusst, wie tief man doch in die Ereignisse eintaucht. Erst nachdem der Film zu Ende ist bekommt man so richtig mit, wie sehr man streckenweise ein Teil der Geschehnisse geworden ist und das ist meiner Meinung nach das größte Kompliment, das man einem Film überhaupt machen kann. Wer also ein wirklich intensives-und hochklassiges Filmerlebnis haben möchte, in dem Missbrauch, Aberglaube, Kirche und Dämonologie einen thematischen Bezug haben, der ist beim "Sennentuntschi" bestens aufgehoben und wird eine Sichtung ganz bestimmt nicht bereuen.


      Fazit:


      Wow, da geht man ohne jegliche Erwartungen an einen Film mit einem kurios klingenden Titel heran und wird letztendlich mit einer Geschichte belohnt, die einem gut 110 Minuten erstklassige Filmkost und eine gepflegte Gänsehaut beschert. "Sennentuntschi" ist ein absoluter Geheimtipp und man sollte sich keinesfalls vom Namen des Filmes irreführen lassen. Selten habe ich in der letzten Zeit einen solch gelungenen Genre-Beitrag gesehen, der auch ganz ohne explizite Gewaltdarstellungen eine Intensität freisetzt, die einem wirklich zu schaffen macht.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Ich mochte den Film. Wie Zombina schreibt, zwar nicht ganz so hart wie er vom Cover her rüber kommt aber atmosphärisch doch sehr ansprechend. Was manch einer als zu verworren empfindet löst bei mir genau die richtige Grübelei beim schauen aus: alles nur Intrigen, oder doch etwas Übernatürliches?

      [film]7[/film]
    • Ich habe durch Zufall den Film gerade gesehen und muss sagen, dass das Beste an ihm das Cover ist ! ;) Das gefällt mir ausserordentlich gut!
      Der Film selbst ist IMO jedoch auch sehenswert - ruhig aber durchaus spannend!
    • Habe mir den Film nun endlich auch mal angeschaut und er hat mir nach anfänglicher Skepsis doch sehr gut gefallen.
      Der Film wirk professionell gemacht, hat gute Kameratechnik, einen z.T. schönen Soundtrack (erinnert teilweise an Goldsmith´s "Omen") und glaubwürdige Darsteller.
      Insbesondere Roxane Mesquida ist ja mal so was von niedlich...

      Die Handlung hat mich von Anfang an gefesselt.
      Was hat es mit dem Skelett auf sich? Was ist 1975 in den Bergen tatsächlich passiert?
      Die Story ist toll und spannend.
      Aber hier gibt es dann den Kritikpunkt: der Regisseur springt im Laufe der Handlung teilweise dermaßen zeitlich hin und her, daß es schwierig wird, der Story zu folgen. Manche Dinge machten zuerst keinen Sinn, bis ich merkte, daß wieder eine andere Zeitlinie verfolgt wird.
      Hier hätte ein stringenterer Storyablauf besser gewirkt.

      Ich hatte offenbar eine eingedeutschte Version gesehen; schweizer Mundart kam nur dezent zum Vorschein, so daß der Film nicht billig-bäuerlich wirkte.

      Insgesamt ein spannender und interessanter Film, der leider an seiner sprunghaften Story krankt.

      Trotzdem von mir noch:

      [film]7[/film]

      [GORE]1[/GORE]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk