Produktionsland: Schweiz
Produktion: Bruno Seemann, Robert Opratko, Stephan Barth, Simone Häberling
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Michael Steiner
Drehbuch: Stefanie Japp, Michael Sauter, Michael Steiner
Kamera: Pascal Walder
Schnitt: Ueli Christen, Benjamin Fueter
Spezialeffekte: Marcel Stucki, Tissi Brandhofer, Bodo Kaiser
Budget: ca. 5.500.000 Franken
Musik: Adrian Frutiger
Länge: ca. 110 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Nicholas Ofczarek, Andrea Zogg, Carlos Leal, Joel Basman, Roxane Mesquida, Hanspeter Müller, Daniel Rohr, Rebecca Indermaur, Ueli Jäggi, Thomas Landl, Peter Jecklin
Inhalt:
1975, Schweizer Alpen: In einem abgelegenen Bergdorf taucht scheinbar aus dem Nichts eine Frau von wilder Schönheit auf. Nur der Dorfpolizist Reusch nimmt sich der Fremden vorbehaltlos an und versucht herauszufinden, wer die stumme Frau ist. Es verdichten sich Hinweise, dass die Frau von der Höhenalp kommt, wo Sennen in ihrer Einsamkeit vieles und Unvorstellbares tun, um weibliche Gesellschaft zu bekommen. Dabei tritt ans Licht, was besser im Verborgenen geblieben wäre.
Eine Tragödie aus Lust, Wahnsinn und Mord ergiesst sich über eine scheinbar heile Welt. Es ist der Anfang eines Alptraums aus frömmlerischem Wahnsinn, Heuchelei, Missbrauch und Dämonenglauben, der die Träume zweier Liebenden und eines ganzen Dorfes in den Abgrund reisst und die Menschen weit mehr verlieren lässt als ihren Glauben an das, was die Welt im Innersten zusammen hält. In dieser Welt ist jede Wahrheit doppelbödig, hat jedes Ereignis seine schreckliche Spiegelung.
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 01.12.2011 (Verleih: 24.11.2011)
Kritik:
Ein kleines Mädchen entdeckt beim Pilze Sammeln ein Skelett. Anschließend soll das Mädchen anhand von Vermisstenanzeigen sofort erklären, wer der Geist ist, den sie neben dem Skelett entdeckt. Schon der Vorspann zeigt, dass man die Glaubwürdigkeit hier sofort über Board wirft. Wie kommen die Schweizer anschließend darauf, dass eine verstört und dreckig aufgefundene zierliche Frau, für einen 30 jährigen Meuchelmord sowie einen sich selbst gerichteten Priester verantwortlich sein kann. Was hat es hier bei diesem kleinen Provinzkaff auf sich, dass sie wie eine Sekte auf ein Mädel losgehen, der ganze Ablauf wird derart unglaubwürdig von statten gehen, dass er doch nur eine Parodie sein soll oder etwa nicht? Als was anderes kann man dies nicht verkaufen. Dennoch tat ich mich schwer damit, darüber zu Lachen. Der Film liefert mit seiner Hauptdarstellerin Roxane Mesquida (Sheitan, Rubber) stetig erotische Anreize, fehlt nur noch, dass auch mal Porno mäßig kräftig gepimpert wird, was dann im Verlauf wie zu erwarten durchgeführt wird. Als Horrorfilm kann man dieses Werk kaum bezeichnen, es ist ein Mystisches-Erotikfilmchen mit einer völlig unsinnigen Story und ein paar harten Szenen. Letzteres kann man von der Umsetzung her als gelungen bezeichnen, der Film hat auch einige Szenen die gut geworden sind, aber als Geschichte funktioniert dieses Projekt nicht, es sorgt nur für Desinteresse.
Positiv zu erwähnen ist die sehr ansprechend bergige Landschaft. Die Rahmenbedingung wie Kulissen, Sound, Bildqualität und auch durchaus die Auswahl der Schauspieler, ist wirklich professionell, die Hauptdarstellerin Roxane Mesquida ist sogar sehr attraktiv und verführerisch, davon lassen sich die Kritiker wie so oft allein blenden, denn was nützt es, wenn die Handlung hier derart unsympathisch und unglaubwürdig rüberkommt, dass kaum was zusammen passt. Somit ist der aktuelle One Way Trip 3D aus der Schweiz inhaltlich sogar besser gelungen, selbst wenn Michael Steiner hier der wesendlich professionellere Regisseur ist, was Technik und Bilder betrifft und es steckt hier ersichtlich auch mehr Geld drin, aber dennoch wirkt das Ganze zu sehr auf Richtung Kunst ausgelegt, als unterhalten zu wollen. Steiner selbst ging bei der Realisierung des Films mit seiner „Kontraproduktion“ Pleite und genau so ein Durcheinander wie bei der Produktion ist der Film auch inhaltlich, als hätte sich das Ganze während des Drehs darauf übertragen. Steiner wurde anschließend von Constantin Film unterstützt, um die Produktion wenigstens zu Ende zu bringen. Ob dies sich nun wirklich gelohnt hat, ist eher zu bezweifeln, wenn man das Resultat sieht, was nun dabei heraus gekommen ist, aber finanziell hat der Film dann doch im Kino abgeräumt. Da kann One Way Trip 3D zumindest im Vergleich aufgrund seiner zugänglichen Story noch eher ansprechen, auch wenn die Rahmenbedingungen dort ersichtlich schwächer sind, ist es der wesendlich rundere Film als Sennentuntschi, der auch vom Titel her bereits unzugänglich und künstlerisch erscheint.
Info zur Produktion:
tagesanzeiger.ch/kultur/kino/W…entuntschi/story/24010217
Erfolg im Kino:
blick.ch/people-tv/kino/steine…-ueberrascht-id61848.html
kurier.at/kultur/3921037-senne…-der-fluch-des-geldes.php