Produktionsland: USA
Produktion: Roger Corman, Jim Wynorski, William Dever, Steve Goldenberg
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Jim Wynorski
Drehbuch: Jim Wynorski, J. Brad Wilke
Kamera: Andrea V. Rossotto
Schnitt: Tony Randel
Spezialeffekte: -
Budget: ca. 500.000$
Musik: -
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Brian Krause, C. Thomas Howell, GiGi Erneta, Diana Terranova, Michael Swan, Kurt Yaeger, Matthew Borlenghi
Jon Mack, Michael Bernardi, Corey Landis, Jim Lewis, Hugh Mun
Inhalt:
Kamelspinnen gelten bei den amerikanischen Truppen im Nahen Osten als wahre Geißel. Nun ist es den unangenehmen Insekten gelungen, mit zurückkehrenden Veteranen in die USA zu gelangen und sich in den Wüsten im Südwesten niederzulassen. Dort machen sie Jagd auf alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Schließlich machen sie auch vor Menschen nicht halt und erweisen sich als schier unbezwingbarer Terror: Ein letztes Aufgebot Unerschrockener stellt sich den Spinnen entgegen.
Trailer:
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 05.07.2012 (Verleih: 06.06.2012)
Kritik:
Piranha 3D war der Auslöser für die monströse Tierhorror-Trash Welle aus den USA, wie es sie noch nie gegeben hat, wodurch der deutsche Videomarkt aktuell auch überrollt wird. Ihre große Bühne bekommen diese Trashbomben im immer erfolgreicher werdenden SyFy Channel, wo scheinbar jeder halbwegs erfahrene Independent Regisseur momentan seine Chance nutzt, sich an dem Piranha 3D Zug anzukoppeln, wie diese Jim Wynorski/(Roger Corman) Produktion, der in den 80ern dem Horrorfan anhand des Killerroboter Films Shopping bekannt sein könnte.
Von Jim Wynorski ist es aber nicht die erste Produktion diesbezüglich, vor kurzem legte er mit Dinocroc vs. Supergator schon einen vor und auch die „Piranhaconda“ wird wohl bald auf europäisches Festland treffen. Viel gesehen werden diese Produktionen in den USA, schon anhand der zahlreichen Bewertungen zu erahnen, auch von nicht Trashfans sicher oft ausversehen im TV erwischt wurden, dementsprechend ist die Bewertung dann auch sehr tief (imbd).
Apocalypse Of The Taliban Camel Spiders Dead
Mitten in ein Feuergefecht zwischen Wüstenterroristen in Afghanistan und der US Armee stürmen die Camel Spiders heran und greifen in den Kampf zwischen den optisch gut ausschauenden Bergen, der wenig bewachsenen Schauplätzen mit an. Später werden sie in die USA ausversehen eingeschleppt. Gedreht wurde aber nicht in Afghanistan, dass sieht man doch ziemlich heraus, dass der Schauplatz direkt vor der Tür in den Vasquez Rocks (California) zumeist zu suchen ist.
Die Spinnen sind sehr ersichtlich Computeranimiert, insbesondere sieht man deutlich heraus, dass sie sich nicht richtig ins Landschaftsbild reinpassen, sondern dass sie anschließend hinzugefügt wurden. So richtig riesig werden sie allerdings nicht, da hat man aktuell schon monströseres gesehen, also im Vergleich mit Arac Attack, hätte man hier ruhig noch einen drauf setzen können. Besonders die CGI Hubschrauber sehen fürchterlich billig aus und schlagen die Spinnen noch von der trashigen Optik. Jedenfalls sind die Spinnen witzig animiert, auch deren leise Kampflaute geben etwas her. Zu Beginn gibt es sogar 1-2 Schockszenen, wie ein Unfall der unerwartet heftig vorkommt. Die Darsteller machen ihre Sache ganz gut und Genre typisch sind sie etwas neben der Spur, um die Lachmuskeln anzuregen. Die Dialoge sind nicht nur unfreiwillig witzig, sondern können auch ernsthaft sein, aber am besten ist es natürlich, wenn es witzig ist. Mit dabei Jugenddarsteller der 80er und frühen 90er Jahre, wie hier C. Thomas Howell (E.T., Die Outsider, Soul Man) als Sheriff oder Brian Krause (Stephen King's Schlafwandler) und einige bekannte junge Leute aus der aktuellen amerikanischen Micro Budget Szene. Es gibt auch eine Teenbande, die typisch vollpubertär ist, die bekommen es schnell mit den Spinnen zu tun, welche so was gar nicht mögen. Darüber kann gut gelacht werden. Ansonsten ist die Besetzung der Hauptdarsteller eher erwachsen und nicht nur auf Dummheiten aus, was aber den Trashfaktor auch etwas schmälert, insbesondere im Mittelteil gibt es einige ernste Dialoge die sich doch etwas ziehen, wo auf die Charaktere tiefer eingegangen werden soll, was nicht wirklich funktioniert. Die Angriffe der Spinnen sehen glaubhaft und etwas eklig aus, dabei suppt auch Blut. Klischees wie der ausfallende Handyempfang dürfen nicht fehlen, solche Gags gehören zu jedem guten neuen Trash-Horrorfilm dazu und werden überspitzt dargestellt. Die Sounduntermalung ist bei den Kampfszenen mit den Spinnen sehr passend, insbesondere bei 2 Szenen ist es mitreißend.
Der Schwachpunkt des Films sind also lediglich etwa 20 Minuten im Mittelteil, sobald die Protagonisten sich in einem Haus verschanzt haben, dabei haben die Spinne zu lange Sendepause und wenn dann tiefgreifend versucht wird, sich über Facebook Profile zu unterhalten, dann bringt es die Charaktere auch nicht näher, es erzeugt Langweiligkeit. Die größte Frage, die sich hier inhaltlich stellt ist sicherlich, wie die Spinnen sich so enorm schnell vermehren können, dafür gibt es keine Erklärung. Das coolste ist nach dem Actiongeknalle im Finale hier der Schluss mit dem Autokino, wo ein Horrorfilm läuft (bin nicht drauf gekommen welcher es ist, vielleicht sogar "Shopping"?) und die Camel Spiders plötzlich noch mal auf sich aufmerksam machen.
Arac Attack in der No Budget Variante. Tierhorror-Trashfans mit alkoholvollem Anspruch, werden auf ihre Kosten kommen.