Tatort - Tote Taube in der Beethovenstraße

    • Tatort - Tote Taube in der Beethovenstraße




      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Joachim von Mengershausen
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Samuel Fuller
      Drehbuch: Samuel Fuller
      Kamera: Jerzy Lipman
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: The Can
      Länge: ca. 99 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller:
      Glenn Corbett: Sandy
      Christa Lang: Christa
      Sieghardt Rupp: Kressin
      Anton Diffring: Mensur
      Eric P. Caspar: Charlie Umlaut
      Hans C. Blumenberg: Fritz Spindel





      Ein Privatdetektiv wird in der Beethovenstraße erschossen. Ein Kollege des Privatdetektivs namens Sandy, erklärt Zollfahnder Kressin die möglichen Hintergründe des Mords. Sandy will nun selbst den Fall in die Hand nehmen in dem es um einen Verbrecherring geht, der Politiker erpresst.

      Am 7. Januar 1973 erreichte der Tatort eine Einschaltquote von 59 Prozent. Der Großteil der Zuschauer verfluchte diesen Tatort und titulierte ihn als den größten TV Reinfall aller Zeiten. Bereits während der Ausstrahlung kam es zu zahlreichen Beschwerdeanrufen beim Sender, der durchschnittliche Tatort-Konsument konnte der Handlung scheinbar einfach nicht folgen. Einige Zeitzeugen konnten mir tatsächlich bestätigen, dass dieser Tatort aus ihrer Sicht ein einziges Desaster war.

      Die Sehgewohnheiten sind bekanntlich unterschiedlich und in Anbetracht des Jahres 1973 fuhr Samuel Fuller auch ein ganz schweres Geschütz auf. Heute sieht man die Lage mit Sicherheit etwas differenzierter, so ist zumindest meine bescheidene Meinung.

      Definitiv geht „Tote Taube in der Beethovenstraße“ einen Weg der gegen den eigentlichen Strom des Tatorts führt. Die Actionmomente sind authentisch und auf gewisse Art und Weise auch äußerst hart, zumindest für den damaligen Sonntag-Abend-Wohnzimmer-Krimi, dem die ganze Familie inmitten von Kartoffelchipstüten beiwohnte. Weiterhin kam es in Fullers Tatort zu einem äußerst extravaganten Fall. Es ging nicht um einen oder mehrere Morde, es ging um einen Erpresserring und der Hauptdarsteller war ein Amerikaner, der zuvor auch an der Seite von John Wayne in US Western mitwirkte. Nebenbei sei angemerkt, dass der besagte Amerikaner Glenn Corbett, innerhalb „Tote Taube in der Beethovenstraße“ in ein Kino geht in dem „Rio Bravo“ läuft und Glenn ein überraschtes und zugleich herrliches „Son of a Bitch… John Wayne!“ in das Rund wirft.

      Alles ballte sich gegen die bekannte Tatort Norm, auch der eigentlich erwartete zentrale Punkt Kressin erwies sich als falsch. Sieghardt Rupp hatte eine Gesamtspielzeit von ca. 6 Minuten.

      Die ohnehin ausgefallene Story brachte auch noch eine ungewohnte Schnitttechnik mit sich. Fuller setzte auf schnelle Wechsel von Nahaufnahmen und Situationen. Eine Handhabe die Otto Normalverbraucher bestimmt in den Wahnsinn getrieben hat. Gesetz den Fall er konnte die Tür des Wahnsinns nicht erreichen, so setzte Fuller mit der Filmmusik von „Can“ noch einen drauf.

      Was die Handlung anbelangt, so kann „Tote Taube in der Beethovenstraße“ zwar keine große Spannung vermittelt, allerdings präsentiert der Film einige interessante Situationen, welche durch ihre extravagante Darstellung einen guten Eindruck hinterlassen. Das Finale hat es durchaus in sich und auf eine kleine Überraschung muss ebenfalls nicht verzichtet werden.

      Fazit: Der Alptraum eines Otto Normalverbrauchers und ein Hassobjekt für den konservativen Zuschauer der frühen 70er. Aus meiner Sicht jedoch ein sehr interessantes Stück deutsche Filmgeschichte.

      7/10
    • Die 70er Tatort-Folgen hatten in der Tat ein ganz anderes Niveau als das heutige haben. Wo haste eigentlich immer die Filmbilder her? Oder sind das eigene Screenshots? :3:
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Google ist beim Suchen von Filmbildern mein Freund. Bei Kinofilmen hilft meist die Seite von cinema, da gibt es ab und an auch Aushangfotos.
    • Original von sid.vicious:

      Google ist beim Suchen von Filmbildern mein Freund. Bei Kinofilmen hilft meist die Seite von cinema, da gibt es ab und an auch Aushangfotos.


      Achso Ok, ich war nur verwundert weil die eigentlich immer ein und die selbe Bildgröße haben. Das hatte mich leicht überrascht :3:
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"
    • Kenne ich gar nicht, der Titel hätte mich jetzt auch eher verschreckt, aber nach dem lesen deiner Meinung mal schauen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von |Skeletor|:

      Original von sid.vicious:

      Google ist beim Suchen von Filmbildern mein Freund. Bei Kinofilmen hilft meist die Seite von cinema, da gibt es ab und an auch Aushangfotos.


      Achso Ok, ich war nur verwundert weil die eigentlich immer ein und die selbe Bildgröße haben. Das hatte mich leicht überrascht :3:


      Ich schneide die Bilder auch mit Photo Impact zurecht. :5:
    • Original von tom bomb:

      Kenne ich gar nicht, der Titel hätte mich jetzt auch eher verschreckt, aber nach dem lesen deiner Meinung mal schauen.


      Wie gesagt/ geschrieben, dass ist etwas vollkommen Unkonventionelles. Auf jeden Fall sehr interessant.
    • Original von sid.vicious:

      Original von |Skeletor|:

      Original von sid.vicious:

      Google ist beim Suchen von Filmbildern mein Freund. Bei Kinofilmen hilft meist die Seite von cinema, da gibt es ab und an auch Aushangfotos.


      Achso Ok, ich war nur verwundert weil die eigentlich immer ein und die selbe Bildgröße haben. Das hatte mich leicht überrascht :3:


      Ich schneide die Bilder auch mit Photo Impact zurecht. :5:


      Wenigstens mal einer der sich Arbeit macht :5:
      Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"