Produktionsland: USA
Produktion: Matthew Tolmach, Avi Arad, Alex Kurtzman Stan Lee, Roberto Orci
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Marc Webb
Drehbuch: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Jeff Pinkner
Kamera: Daniel Mindel
Schnitt: Pietro Scalia
Spezialeffekte: SPI, MPC, Legend 3D, Sony Pictures Imageworks, Pixel Playground
Budget: ca. 200.000.000$
Musik: Johnny Marr, Pharrell Williams, Hans Zimmer
Länge: ca. 143 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Andrew Garfield, Emma Stone, Jamie Foxx, Dane DeHaan, Campbell Scott, Embeth Davidtz, Colm Feore, Paul Giamatti, Sally Field, Martin Sheen, Chris Zylka, Denis Leary
Inhalt:
In dieser Fortsetzung zu "The Amazing Spider-Man" dreht sich alles um Peter Parker, der alle Hände voll damit zu tun hat, einerseits die bösen Jungs zu fangen und andererseits genug Zeit mit der Person, die er liebt - Gwen -, zu verbringen. Und dann steht auch noch der Abschluß an der High-School an! Obwohl Peter Gwens Vater versprochen hat, sich von ihr fernzuhalten, damit er sie nicht in Gefahr bringt, kann er sich an diesen Eid nicht halten. Alles ändert sich aber als mit Electro ein neuer Feind und mit Harry Osborn ein alter Freund auf der Bildfläche erscheinen.
Trailer:
Kinostart in Deutschland: 17.04.2014
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 04.09.2014
Kritik:
Marc Webb’s Spidy geht in die 2.Runde und nun gibt es mehr Action wie zu erwarten, nachdem die Aufbaugeschichte des Erstlings doch ordentlich war. Der 1.Bösewicht Electro schaut aus wie Avatar Blaulinge und verschießt visuell ansprechende Energiestrahlen mit Strom. Die Energiestrahlen hinterlassen ein paar heftige Zerstörungen und dadurch wird Spidy ein ebenwürdiger Gegner geboten. Die schnelle Entwicklung des Schurken zum Bösewicht ist aber nicht so ganz zu begreifen, falls man nachdenken sollte. Zunächst himmelt Electro den Spidy an, scheint gar besessener Fan von ihm zu sein, nachdem er ihm beistand und freundlich war, auch nach dem Besitz der Kräfte ist Electro zwar kurz irritiert, will aber mit Spidy reden. Als Electro merkt das Spiderman seinen vollständigen Namen vergessen hat, entwickelt sich Electro binnen Sekunden zum Schurken und meint Spiderman sei egoistisch, er habe ihn angelogen und reingelegt, also das wirkt ziemlich einfallslos auf Sonderschulniveau lächerlich und lässt sich nicht erklären. Dann fällt noch auf das Electro dem Spiderman die Außenseitersympathierolle ungewollt wegnimmt, da sein Schicksal einen näher geht als wie die Entwicklung von Peter Parker zu Spiderman, somit Electro eher zum Liebling taugen kann, egal was er hier tut. Da die Darsteller gerade so brauchbar sind und gerade das Paar Andrew Garfield und Emma Stone kühl und modern oberflächlich wirken, fehlt es an richtigen Emotionen, wenn gleich der Mainstream Jünger von Heute sich mit diesen beiden sicher sehr sympathisieren wird, da sie ein Spiegelbild der oberflächlichen Jugend von Heute sind mit viel Optik und Liebheit und wenig Tiefe in der Seele. Es ist nicht ganz so oberflächlich wie Twilight oder Harry Potter zuletzt, aber so in die Richtung tendierend.
Amazing Spiderman 2 hat mehr was von einer gezielten Abarbeitung der Comics als wie bei z.B. „The Dark Knight“ oder „Watchmen“ durch mehr Charakter mitzureißen. Der Humor ist hier gegeben, auch wenn ich mich manchmal fragte warum jetzt so ein Spruch vom Spidy kommt wie „Ich hasse diesen Song“, weil Hans Zimmer mal wieder nicht die richtige Musik trifft wie in allen seinen neueren Filmen, bei dem Spidy Spruch wird man jedenfalls mal ganz aus dem Spiderman Universum rausgeschmissen. Die dämlichste Szenen ist aber sicher die, wenn Gwen Stacy meint an Spidys Seite gegen den mit Blitzen um sich werfenden Electro anzutreten, also so ganz ohne Superkräfte mitten in die Action? Mein Gott können die Weiber junge „Männer“ Heute nicht auch mal selbst echte Actionabenteuer erleben lassen, entweder stören schutzlose Kinder oder Weiber, eins von beiden ist Heut zu Tage im Blockbusterhimmel oft wiederzufinden, ich meine wie dumm kann man eigentlich sein Miss Gwen Stacy, sich so sein eigenes Grab zu schaufeln?
Es gibt sehr viele Zeitlupeneffekte, damit man auch ja jede Aktion von Spidy lang genug sieht, einfach zu übertrieben bis zum letzten Drittel, wenn gleich die Actionszenen Spaß machen und die Zeitlupen jetzt nicht wirklich groß nerven. Den finalen Kampf gegen die Schurken, dem sich der Green Goblin noch anschließt ist sehr unterhaltsam. Wobei die Beweggründe des Green Goblin gegen Spidy zu kämpfen auch an den Haaren herbei gezogen sind, weil eben Harry Osborn als Green Goblin eben kein ersichtlicher Bösewicht war wie andere in dessen wissenschaftlichen Firma und warum vergisst er so schnell seinen besten Freund? Alles Dinge die man sich nicht erklären kann.
Sieht man über die leere und moderne der Charaktere sowie die Beweggründe der Bösewichte hinweg, erwartet einen schöne Superheldenaction und eine Handlung die nahe an den Comics liegt, mit mehr Spidermanfeeling als die bunte, glatte und teils kitschige Sam Raimi Trilogy zuvor.
Damit die ganzen, durchgeschleusten Abiturenten mit dem Intellekt von ehemaligen Hauptschülern nicht überfordert werden, gibt es einen lupenreinen, modernen Mainstream-Massenmarkt-Actionfilm. Die Gehirnzellen bitte an der Kinokasse ablegen oder gegen Popkorn tauschen und man wird mit unterhaltsamer Superheldenaction mit reichlich Spidermanfeeling bedient.
Nur Sonderschüler IQs feiern diesen Amazing Spider-Man so richtig ab.