Deadwater - An Bord wartet der Tod

    • Deadwater - An Bord wartet der Tod



      Produktionsland: USA
      Produktion: Mark Moran, Andrew Ackerman, Lawrence S. Lotman, Mark Thomas, Roel Reiné, Ethan Wiley
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Roel Reiné
      Drehbuch: Roel Reiné, Ethan Wiley
      Kamera: Roel Reiné
      Schnitt: Radu Ion, Bayard Stryker
      Spezialeffekte: P. David Miller
      Budget: ca. 1.000.000 $
      Musik: Joseph Bauer
      Länge: ca. 89 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Lance Henriksen, James Russo, Gary Stretch, Katherine Randolph, D.C. Douglas, Jim Hanks, Grant Mathis, Matthew Alan, Richard Jenik, Robert Pike Daniel, Daniel Louis Rivas, Tom McCafferty


      Inhalt:

      Auf einem Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg, das im Persischen Golf kreuzt, führt die Armee im Geheimen Verhöre mit Terror-Verdächtigen durch und greift dabei auch zur Folter. Als der letzte "feindliche Kämpfer" befragt wird, werden plötzlich die Folterknechte durch eine unerklärliche Macht getötet. Als dann der Kontakt mit dem Schiff abreißt, schickt die Armee zur Aufklärung ein Team von Marines, Wissenschaftlern und einem NCIS-Ermittler los. Als sie auf dem Schiff landen, bietet sich ihnen ein entsetzliches Bild: fast alle Besatzungsmitglieder sind auf grauenvolle Weise zu Tode gekommen. Was ist auf diesem Schiff geschehen?


      Trailer:



      Deutsche DVD Fassung: 04.06.2010 (Verleih: 07.05.2010)
    • Wie wir gleich zu Beginn erfahren, ist unser Schiff auf dem hier toten Gewässer (Deadwater) nur mit Sicherheitsnadeln und Zahnstocher zusammen-geflickt worden. Witzig sind die Dialoge zumindest gelegentlich immer wieder mal, so dass ich auch bis zum bitteren Ende dran geblieben bin.

      „Also mir ist egal ob es ein Geist war oder etwas Geistliches, aber kein Mensch den ich kenne, kann solche Verletzungen verursachen.“

      Wir befinden uns also mit einer forschenden Crew auf einem Schiff, wo es Leichen zu bestaunen gibt und was Unheimliches geht hier auch umher, wer hätte das gedacht. Es wird gemeint, dass auf dem Schiff Geister sind. Die Actionszenen sind von der übelsten Sorte, dabei fliegen Charaktere Meterweit durch die Luft und die Schnitte sind dabei sehr unsauber und hektisch. Die Dunkelheit ist auf dem Schiff stetig vorhanden, aber Schauer löst dies nicht aus, da eine echte Bedrohung fehlt. Die düstere Sounduntermalung ist auch noch ganz solide. Bei den Darstellern sind fast alle ziemlich blass geblieben, dabei sticht nur B-Movie Ikone Lance Henriksen als Hauptdarsteller etwas heraus. An Härte wird nur sehr wenig aufgezeigt, wie einen Schlag ins Gesicht und ein paar blutige Einschüsse im letzten Drittel. Dazu noch etwas Sezieren. Wobei dann bei einer Person gar ein großer Enterhacken aus den Bauch geholt wird, wie immer dies möglich sein kann. Solche trashigen Momente gibt es leider nicht in ausreichender Stückzahl, auch eine nackte Brust ist dann doch zu wenig.

      Wieder einmal werden die Nazis an den ganzen Schlamassel schuldig sein, selten aber so unglaubwürdig aufgezeigt wie hier. Deadwater ist so schlecht, dass er streckenweise noch trashig unterhalten kann, auch wenn der Film mehr langweilig ist als alles andere. Der Horrorfilmfan kommt hier nicht auf seine Kosten.

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    • Nun erntet dieser B-Movie von Roel Reine bisher eher ziemlich schlechte Kritiken, die man zwar teilweise durchaus nachvollziehen kann, allerdings wird dieser Film meiner Meinung nach im Endeffekt doch etwas schlechter gemacht, als er sich dem Zuschauer präsentiert. Der Versuch, hier einen spannenden Mystery-Thriller mit leichten Horror-Elementen zu verknüpfen, ist phasenweise sogar recht gut gelungen, auch wenn die erzählte Geschichte im Prinzip nicht gerade viel Substanz beinhaltet und doch eher an den haaren herbeigezogen ist. Hier muss man schon einige Abstriche machen und darf nicht zuviel Wert auf Logik legen, denn diese wird ganz sicher nicht geboten. Doch dafür kann man diesem Film eine äusserst gelungene und größtenteils auch sehr dichte Grundstimmung zuschreiben und dabei kann sich auch in einigen Passagen der Story das mysteriöse Element entfalten, das allerdings manchmal etwas in den Hintergrund gerückt wird und dem Geschehen etwas von seiner Faszination nimmt, die streckenweise durchaus vorhanden ist.

      Was mir persönlich sehr gut gefallen hat ist die Tatsache, das der Zuschauer sehr lange darüber im Unklaren gelassen wird, womit er es hier letztendlich wirklich zu tun hat. Dadurch allein entsteht schon ein konstanter Spannungsbogen, der sich auch kontinuirlich durch größte Teile der Geschichte zieht und so auch dafür Sorge trägt, das die Aufmerksamkeit des Betrachters eigentlich immer hochgehalten wird, da man doch mit Spannung der Auflösung der mysteriösen Morde auf dem Schiff entgegenfiebert. Sicherlich kann es zu einiger Enttäuschung führen, wenn sich die Lösung dann letztendlich offenbart, denn wirkt sie doch schon etwas hanebüchen und lässt einmal sämtliche Logik vollkommen ausser acht.

      Und dennoch fand ich diesen Film doch recht unterhaltsam, Langeweile kommt jedenfalls zu keiner Zeit auf, auch wenn manche Leute das sicherlich anders sehen werden. Doch auch wenn jetzt nicht unbedingt die spektakulären Höhepunkte zu beobachten sind, ist dieses Werk eigentlich ganzzeitig spannend und interessant, da kann auch die an den Haaren herbeigezogene Auflösung nichts dran ändern. Ich glaube ganz einfach, das viele Leute ganz einfach mit zu hohen Erwartungen an einen solchen B-Movie herangehen, denn das man hier kein cineastisches Meisterwerk erwarten darf, sollte doch von Anfang an klar sein, ebenso wird man im darstellerischen Bereich keinen neuen Oscar-Anwärter entdecken. Auch der alte Haudegen Lance Henriksen hat ganz bestimmt schon bessere Tage gesehen, doch insgesamt empfand ich die schauspielerischen Leistungen als jederzeit solide, ohne das sich ein Darsteller besonders in den Vordergrund gespielt hätte.

      Im Endeffekt ist "Deadwater" bestimmt kein Genre-Highlight, allerdings hat man auch schon weitaus schlechter Filme dieser Art gesehen. Man sollte sich allerdings auch nicht von der Freigabe täuschen lassen und einen harten Film erwarten, denn wirkliche Härte wird eigentlich gar nicht geboten. man sieht einige blutverschmierte Tote, das war es dann aber im Endeffekt auch schon. Gorehounds werden also keinesfalls auf ihre Kosten kommen, ansonsten kann man sich den Film aber gut anschauen, denn Spannung und eine gute Atmosphäre sind auf jeden Fall vorhanden.


      Fazit:


      Ganz sicher zählt "Deadwater" nicht zu den Genre-Highlights, doch die regelrechte Abstrafung, die der Film in den meisten Kritiken erhält, kann ich nicht so ganz nachvollziehen, da sich letztendlich ein Gesamtbild offenbart, das man ohne weiteres als guten Durchschnitt bewerten kann. Es muss nicht immer die große Filmkunst sein, man sollte sich auch manchmal mit etwas weniger zufrieden geben. Mich hat der Film jedenfalls recht kurzweilig und auch spannend unterhalten, so das er zumindest zum einmaligen Anschauen zu empfehlen ist.


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