Originaltitel: Baan phii sing
Produktionsland: Thailand
Produktion: Kriangkai Chetchotisak, Jantima Liawsirikun
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Monthon Arayangkoon
Spezialeffekte: Afif Heukeshoven
Budget: ca. -
Musik: Thippataj Pirompak
Kamera: Paiboon Phupradub
Schnitt: Monthon Arayangkoon, Pannapan Songkham
Länge: ca. 102 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Intira Jaroenpura,Chutcha Rujinanon, Chamanun Wanwinwatsara, Khomsan Nanthajit, Kongdej Jaturanrasamee, Nuttawat Plengsiriwat, Worapong Nimwijitr
Inhalt:
Eine junge Reporterin geht mysteriösen Mordfällen nach, die scheinbar alle etwas mit dem alten Landhaus hinter dem Krankhaus zu haben. Welcher boshafte Fluch liegt in diesem Haus?
Die Leiden der Liebe
Das das Asiakino und die asiatische Kultur neben ihren kranken und widerwärtigen Torturestreifen und Sickos ohne Sinn und Verstand noch tief in ihrem Repertoire so andere Horrorthematik schlummern hat, weiss man wohl spätestens seit den Ring / Grudge Filmen, denn die Asiaten haben scheinbar ein Faible für Rachegeistergeschichten aus dem Jenseits. Das das nicht Jedermanns Geschmack sein kann und ist, ist zu verschmerzen, war ich denn ebenfalls schnell genervt von den überschwänglich banal präsentierten Katzengejammergeistern, die sich nasstriefend aus tiefen Gewässern erheben.
Doch Landhaus der Verfluchten, ein kleiner Underdog in der Spate dieser Filme ist irgendwie anders, auch obwohl er nichts Anderes präsentiert als zum Beispiel die Recherchearbeiten einer Sarah Michelle Gellar wie eins in The Grudge.
Unsere Protagonistin, eine thailändische Journalistin führt es in die rätselhafte Taten zweier Männer, die sich mordend an ihren Frauen vergingen. Ihr Motiv war unklar, aber etwas hat sie dazu getrieben, was sie zu Mordlustige ohne Halt werden liess.
Dass der Plot nicht gerade von Innovation umgeben ist, weiss wohl jeder spätestens dann, als die Journalistin auf hiesiges Landhaus stößt, indem sich so einiges zugetragen haben soll. Denn wenn man Geisterstorys inszeniert, bürgt natürlich immer die Gefahr der leichten Vorhersehbarkeit, ist im Fundament solch zentraler Orte immer die Aura alter grausamer Taten, die sich immer und immer wieder in die Gegenwart retten und sich auf Andere, die dort zufällig erscheinen übertragen.
Landhaus der Verfluchten ist somit ein Film über die Geister einer gescheiterten Liebe, eine Achterbahnfahrt, die sich ebenfalls für die Journalistin ereignet, denn je mehr sie sich damit beschäftigt, ihren Lebensgefährten damit hineinbezieht, weckt sie die Geister, die sich, nicht nur in sie manifestieren, sondern noch vielmehr in den Freund, der sich diesen willenlos ergeben muss.
Im Endeffekt bleibt da als Endprodukt das Aufzeigen überweltlicher und unnatürlicher Gestalten, die sich fortan Ecke um Ecke zeigen, sei es im Traum oder hilfrerufend und warnend nicht greifbar im Raum. Zwar mögen die CGI Metamorphosen und Ektoplasmosen nicht ganz bedrohlich wirken, aber allein die dabei eingefangene Kulissen, herrlich in verschwommen dunklen Farbtönen umhüllt, wissen ihren Effekt ausspielen zu können, damit die Atmosphäre zumindest übernatürlich, mystische Züge annimmt, um dabei aber nicht zu banal und peinlich zu wirken, wie es in den überbewertet - schrecklich öden The Grudge Filmen der Fall ist.
Klar, Innovation geht anders, aber zumindest spielt Intira Jaroenpura ihre Rolle als scheinbares Opfer des wiedererweckten Hausfluches so konsequent gelungen, dass die nach und nach entfachte Recherchearbeit nicht nur zu ihrem Alptraum, sondern auch noch ein Verhängnis für ihre Beziehung zu werden scheint, entfachen sich in ihrem Freund ähnlich morbid krotesque Eifersuchts ,- und Mordgedanken, wie die Männer, die sie nach dem Haus befragt.
Die grösste Stärke des Filmes liegt sicherlich in den Geistererscheinungen, denn die schwarzschattigen Zombiegeister können dann und wann richtig Grusel erzeugen, wohingegen die dämonisch aussehenden Opferfrauen ein gutes Bild abgeben.
Der Plottwist und die finale Selbstermutigung, bzw. resignierende Erklärung über die einschlafende Mohnotonie des Lebens und der Liebe scheint da nahezu schon rührend, sofern man sich denn mit den Worten der Frau identifizieren kann.
Landhaus der Verfluchten ist durch und durch besser als solch banaler The Grudge Unfug, gewinnt zwar keinen Innovationspreis, weiss aber durch seine recht gruselige und stimmige Inszenierung zu überzeugen, um letztendlich ganz melancholisch den Sinn, die Traurigkeit und die Vergänglichkeit der Liebe zu hinterfragen...
67%