Die Tödliche Maria

    • Die Tödliche Maria






      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Tom Tykwer, Stefan Arndt
      Erscheinungsjahr: 1994
      Regie: Tom Tykwer
      Drehbuch: Tom Tykwer, Christiane Voss
      Kamera: Frank Griebe
      Schnitt: Katja Dringenberg
      Spezialeffekte: Roland Tropp
      Budget: ca. -
      Musik: Klaus Garternicht, Tom Tykwer
      Länge: ca. 106 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Nina Petri, Katja Studt, Juliane Heinemann, Josef Bierbichler, Péter Franke, Jean Maeser, Joachim Król, Rolf Peter Kahl, Renate Usko, Georg Winterfeld, Tom Spiess, Andreas Petri


      Inhalt:

      Marias Leben verläuft ohne Zwischenfälle. Nur macht es keinen Spaß. Doch eines Tages passiert das Ungeheuerliche: Sie verliebt sich. Das ist wunderbar. Aber es ist auch ein Alptraum. Maria ist eine Enddreißigerin. Zusammen mit Ehemann Heinz und ihrem bettlägrigen Vater wohnt sie in einer höhlenartigen Wohnung. Ihre Welt ist der Haushalt, nur Insekten haben Zugang zu ihrem Mikrokosmos. Sie werden gesammelt, geordnet. Maria hat keinen Kontakt zur Außenwelt. Aber heimlich und aus sicherer Distanz beobachtet sie den sympathischen Nachbarn aus dem Hinterhaus- bis eines Tages das Telefon klingelt. Es ist Dieter, der Nachbar.


      Trailer:
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      Meinung:

      Maria, ihr späteres Hobby: Das Fliegen sammeln, am liebsten von frischen Leichen.

      „Tödliche Maria“ ist der erste richtige Spielfilm von Tom Tykwer, der zuvor anhand seiner Kurzfilme schon zeigte, dass von ihm etwas zu erwarten war. Anfang der 90er, wo ein David Lynch mit mehr Budget aus Hollywood für seine zu Recht gewonnene Fanschar nur noch langweilige surreale Pseudofilmchen drehte und von den meisten Kritikern dafür auch noch mit Lob überschüttet wurde, zu dieser Zeit gingen einige Sterne des europäischen Filmes auf, wie Michael Haneke, Lars von Trier oder der des Tom Tykwer.

      Tödliche Maria liefert einige surreale Erscheinungen, wie die Befruchtung unserer Hauptdarstellerin durch einen langen handlichen Gegenstand. Es gibt einige übersinnliche Erscheinungen, die aber in der Story gut integriert werden. Den Überblick wird man nie verlieren und trotzdem bleibt genug Spielraum um eigene Fantasy mit einfließen zu lassen. Wir erleben also unsere Maria, wie sie von ihrem bettlägerigen Vater und ihren Mann tyrannisiert wird. Sie lebt eigentlich nur, um für die 2 Männer das Dienstmädchen zu spielen. Es wird gewährleistet, dass wir mit unserer Maria gut mitempfinden können und so wird die Wende zum Finale hin nachvollziehbar von statten gehen. So gibt es im Film lange Zeit den Rückblick auf die Kindheit unserer Maria und wir erfahren unter anderem, dass sie während ihrer Pubertät, bei ihrer ersten sichtbaren Blutung denkt, sie sei unheilbar krank. Zum Finale wird es dann auch mehr Härte geben und auf Ekelszenen wird ebenfalls gesetzt, wie das Erscheinen, eines kreaturenartigen Fetus. Die tristesse Sounduntermalung ist sehr passen. Als Kulisse dienen fast ausschließlich 2 Wohnungen, die trostlose, meist braune Farben präsentieren. Diesbezüglich gut gewählt. „Tödliche Maria“ war der starke Startschuss für Tom Tykwer, aber noch nicht der kommerzielle Durchbruch.

      [film]8[/film]