In 3 Tagen bist du tot

    • In 3 Tagen bist du tot



      Produktionsland: Österreich
      Produktion: Katharina Bogensberger, Helmut Grasser
      Erscheinungsjahr: 2006
      Regie: Andreas Prochaska
      Drehbuch: Thomas Baum, Andreas Prochaska
      Kamera: David Slama
      Schnitt: Karin Hartusch
      Spezialeffekte: Tissi Brandhofer, Harald Siebler
      Budget: ca. 2.000.000€
      Musik: Matthias Weber
      Länge: ca. 93 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Sabrina Reiter, Julia Rosa Stöckl, Michael Steinocher, Laurence Rupp, Nadja Vogel, Julian Sharp, Andreas Kiendl, Karl Fischer, Michou Friesz, Amelie Jarolim, Susi Stach, Michael Rastl

      Inhalt:

      "In 3 Tagen bist du tot" verkündet eine anonyme SMS der 18jährigen Nina. Und nicht nur ihr, sondern allen Freunden ihrer Clique. Offensichtlich ein schlechter Scherz zur soeben bestandenen Matura. Während der feuchtfröhlichen Party verschwindet Ninas Freund Martin spurlos. Am nächsten Tag wird er tot gefunden - gefesselt und grausam ertränkt. Wenig später geschieht der nächste Mord. Es gibt kein Motiv und keine Spuren. Gründlich und unerbittlich arbeitet der Mörder seine Todesliste ab. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und in der idyllischen Kleinstadt verbreitet sich Entsetzen...

      Trailer:


      Meinung:

      Es gibt eine harte Selbstmordszene zu Beginn, wo sich jemand aufhängt. Teens werden nun im Auto total abfeiern, ganz an amerikanischen Vorbildern gerichtet. Allerdings schaut es hier schon übertrieben, aufgesetzt und somit auch geklaut aus, so dass man sich auch etwas Fremdschämen wird. Die jungen Darsteller sind an sich Anfangs noch brauchbar, denn Overacting bleibt im weiteren Verlauf aus. Dafür gibt es reichlich österreichischen Akzent, dies sollte man vertragen können. An Knutschereien wird einiges geboten, mehr als ich bei einem Slasher sehen möchte.

      Plötzlich steht auf dem Handy: „In 3 Tagen bist du Tot“ und es kommen im Verlauf starke Erinnerung an „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ bis hin zu „The Call“ auf, allerdings erreicht das Werk diese Klasse bei weitem nicht.
      Einige Ekelszenen gibt es noch, wie das Pinkeln neben der Toilette und das mit Absicht in einem Club stattfindend. Sehr unrund empfand ich die Szene, als unsere Hauptdarstellerin gefangen genommen wurde und in einem abgelegenen Haus, dann im nächsten Moment wieder frei war, sowie entkommen konnte. Da fragt man sich doch, wie doof der Entführer sein muss. Die Mordszenen können auch mal recht blutig werden, ein wenig unübersichtlich ist die Kamera dabei aber auch, sie ist einfach zu nah dran. Wobei man ansonsten von technischer Seite hier sehr professionelles bekommen, die Kamera wird ansonsten auch sehr gut eingesetzt. Ab Filmmitte tritt der Ablauf aber nur noch auf der Stelle und mein Interesse lies rapide nach. Sobald es hier bedrohlich wird, empfand ich das Schauspiel der jungen Darsteller zu eigenwillig und total aufgesetzt, da haben mir selbst die hölzernen GZSZ Protagonisten aus den „Schools Out“ Filmen oder gar die Soap Besetzung in „Flashback - Mörderische Ferien“ noch mehr gegeben. Hier ist es nicht belustigend, denn die Protagonisten wirken wie spießige Studenten und sie passen in keinen Horrorfilm, zumal hier nicht einmal gelacht werden kann, mal von den eher unfreiwillige komischen Freudentaumel zum Filmbeginn abgesehen. Das der Regisseur das Slashergenre reichlich unter die Lupe genommen hat, merkt man zwar an allen Ecken und Kanten, hier hätte eine Parodie deshalb wohl gesessen, aber dafür nimmt man sich hier viel zu ernst. Eigentlich wurde auch alles reingepackt, was das Slashergenre zu bieten hat. Das Problem ist nur, die Logik setzt noch einige Male komplett aus. Die Story verläuft genau dann ins Leere, wenn es vom Spannungsbogen her anziehen sollte und zwar dann spätestens im letzten Drittel. Dieser Slasher hat kein Herz und keine Seele, sondern rattert einfach die Genreklischees ab, ohne Liebe zum Detail erkenntlich zu machen, ohne Witz und teilweise sogar ganz ohne Verstand geht es zur Sache. Hintergründe über den Mörder hab ich keine vernehmen können. Wobei der Spruch: „Warum machen sie das mit uns?“, hier im Film richtig angebracht war, denn es wird nicht mal ansatzweise ein nachvollziehbares Motiv geboten. Insgesamt gesehen habe ich die letzten Jahre selbst aus Deutschland bessere Slasher gesehen, die auch meist unter dem Genreschnitt waren, aber dort hab ich nicht solch eine Antipathie verspürt wie hier. Der Film ist optisch sicherlich gut anzusehen und man hat hier fein von anderen Genrebeitragen viel kopiert, aber der Genrefan sollt besser einen Bogen drum machen, zwar gibt es technisch weit aus schlechteres, aber an Lieblosigkeit und Einfältigkeit spielt „In 3 Tagen bist du tot“ sicher in der obersten Liga ganz vorn mit.
      Zumindest ist der Erstling im ersten Filmdrittel noch besser als die Fortsetzung, diese ist nämlich durchweg zäh und langweilig, insgesamt gesehen ist es aber der gleiche Mist.

      [film]3[/film]

      Hier mal das Interview vom Regisseur Andreas Prochaska und bildet euch mal eure Meinung über einiges was er da bekannt gemacht hat.

      outnow.ch/Specials/2007/In3Tag…ot/Interview-Prochaska.D/

      mal ein Ausschnitt:

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      ON: Hattet ihr Anschauungsbeispiele, wie man so einen Film dreht, oder auch um Fehler zu vermeiden. Gewisse Horrorfilmstories gehen ja nicht auf am Ende.

      AP: So ein Film ist immer eine Reise ins Ungewisse. Im Vorfeld gab es ein paar Pflichtfilme, die ich mir angeschaut habe, die wir dann auch den Schauspielern in der WG gezeigt haben. Wir hatten einen Beamer und eine Leinwand, wo wir uns dann auch die Muster angeschaut haben. Merkwürdiges Zeugs, wie Tanz der Teufel 2 und Freitag der 13. und diesen ganzen Dinge. Wir haben die zwar in der geschnittenen Fassung geschaut, aber der Schock war trotzdem da, als wir merkten, dass Freitag der 13. relativ viel mit unserem Film zu tun hatte.
      :20:
    • RE: In 3 Tagen bist du tot

      Original von Dr.Doom
      Wobei der Spruch: „Warum machen sie das mit uns?“, hier im Film richtig angebracht war, denn es wird nicht mal ansatzweise ein nachvollziehbares Motiv geboten.


      Doch. Achtung, starke Spiolergefahr jetzt!
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      Die Mutter des verstorbenen kleinen Fabian will Rache. Sie gibt der Gruppe die Schuld, weil sie ihn auf das dünne Eis gedrängt haben und er daraufhin ertrunken ist. Der Vater hat sich umgebracht deswegen. Jetzt nimmt sich die Mutter eben die Jugendlichen vor.
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.
    • Habe ihn eben nochmal gesehen. Der Film wirkt (im Vergleich zu amerikanischen Slashern) relativ ruhig, bleibt aber spannend.
      Ich erhöhe auf:

      [film]8[/film]
      "Menschen erschaffen gerne Monster. Und Monster ... zerstören eben ihre Schöpfer.!"

      Harlan Wade, F.E.A.R.