Die Stadt der Blinden

    • Die Stadt der Blinden



      Produktionsland: Brasilien, Japan, Kanada
      Produktion: Chris Romano, Nicolas Aznarez, Claudia Büschel , Simon Channing Williams, Gail Egan, Akira Ishii, Victor Loewy, Tom Yoda
      Erscheinungsjahr: 2008
      Regie: Fernando Meirelles
      Drehbuch: José Saramago (Roman), Don McKellar
      Kamera: César Charlone
      Schnitt: Daniel Rezende
      Spezialeffekte: Michael Gagnon
      Budget: ca. 25.000.000$
      Musik: Marco Antônio Guimarães
      Länge: ca. 116 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Julianne Moore, Mark Ruffalo, Danny Glover, Gael García Bernal, Alice Braga, Yusuke Iseya, Yoshino Kimura, Don McKellar, Maury Chaykin, Mitchell Nye, Jason Bermingham, Eduardo Semerjian


      Inhalt:

      Es beginnt ohne Vorwarnung: Am Steuer seines Autos wird ein Mann blind: Er sieht nur noch weißen Nebel. Allen, die er trifft, widerfährt das gleiche Schicksal: seiner Frau, seinem Arzt, dem guten Samariter, der ihn nach Hause brachte. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Krankheit und die Regierung fällt eine Entscheidung. Alle an der Weißen Blindheit erkrankten Menschen werden in einer verlassenen Heilanstalt interniert, wo schnell das Chaos regiert. Und mittendrin ist der einzige Mensch, der von der Epidemie verschont bleibt: Die Frau des Arztes.



      Trailer:




      Meinung:

      Plötzlich sind sie Blind. Woher dies kommt und welche Auswirkungen es hat, lösen sofort sehr großes Interesse aus. Es werden dann zwar immer mehr Menschen blind, wo wir auch mit einigen Hauptcharakteren sympathisch Bekanntschaft schließen, aber dann...

      Etwas seltsam das sich die Blinden dann recht schnell mal prügeln. Die Panikstimmung wird etwas später ausgelöst und zwar anhand einer kurzen Zusammenfassung, wo es Katastrophen gibt wie Flugzeugabsturz recht beeindruckend aufgezeigt, aber doch recht kurz das ganze Spektakel. Das die Menschen nun nicht mehr auf die Straße gehen weil es einige Unfälle wegen der Blindheit gegeben hat und die Straßen somit komplett leer gefegt sind, ist ziemlich weit hergeholt.

      Die Darsteller sind erstmal brauchbar besetzt, da gibt es eigentlich nichts groß zu beanstanden. Richtig beknackt ist aber die Story, so wird die Polizei auf harmlose Blinde schießen und behandelnde Ärzte in Schutzanzüge gibt es hier auch nicht. Das übertrifft bei weitem noch die Unglaubwürdigkeit von 28 Weeks Later, wo die Menschen aus Panik zusammengepfercht werden. Was hier präsentiert wird kann man geistige Umnachtung nennen. Der Film wird im weiteren Verlauf immer dämlicher. Zu sehen ist ein Blinder der mit der Waffe andere erpresst und eine ganze Station wird nun von ihm kontrolliert und schikaniert. Die anderen 2 Stationen werden aus nicht zu erklärenden Grunde mitkontrollieren, zu diesem Zeitpunkt ist das Werk schon völlig verbraten wurden und man muss am geistigen Verstand des Regisseurs zweifeln der den Zuschauer für stark unterbemittelt halten muss, zumal hier eine Sehende noch alles erträgt. Er wird also ein König der Blinden gewählt, wo das ganze noch eine ganz unerwartete Richtung einschlägt als zu vermuten war und das funktioniert definitiv überhaupt nicht. Zum Ende hin gibt es dann stark verschwommene Bilder mit denen ich nichts mehr anfangen konnte, da mir die Charaktere zu diesem Zeitpunkt egal waren und man das Geschehen rein oberflächlich gesehen mit dem apokalyptischen Treiben im Finale dann nicht mehr für sich aufnehmen kann, weil die Blinden total unglaubwürdig wirken.

      Warum hier Anfangs vieles nicht in Deutsch übersetzt wurde und die UT eingeschaltet werden muss, ist mir ein Rätsel und das kommt bei den neueren Filmen immer häufiger vor.

      Stadt der Blinden ist nach viel versprechendem Beginn ein echter Blindbänger geworden. Regisseur Fernando Meirelles, der im Independent Bereich mit „City of God“ zuvor einen Erfolg feiern konnte, hat sich hier nicht mehr mit Ruhm bekleckert. Der Film wurde nicht nur von den angesehenen Kritiken abgestraft, das er die Romanvorlage verhunzt haben soll, die ich nicht kenne. Viel schlimmer noch ist, dass die Blindenselbsthilfeorganisation (NFB) beim Filmstart zu Protestaktionen aufgerufen hat, weil der Film die Blinden unglaubwürdig darstellt und der Lächerlichkeit Preis gibt. Dem kann ich zustimmen.

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    • Den Film habe immer noch nicht gesehen, aber das Buch ist lesenswert und ich kann es jedem empfehlen.
      Drei Dinge sind unwiederbringlich:
      der vom Bogen abgeschossene Pfeil,
      das in Eile gesprochene Wort,
      die verpasste Gelegenheit.
      Ali der Löwe, Kalif des Islam
    • Ich war auch nicht gerade begeistert von dem Film, aber besser als einen Punkt hat er finde ich schon verdient.
      Teilweise war er schon recht interessant aber durchgehend fesseln konnte er mich nicht.
      Aber mal kucken kann man den mal.

      5 von 10