Die Träumer

    • Die Träumer



      Produktionsland: Frankreich, Großbritannien, Italien
      Produktion: Jeremy Thomas
      Erscheinungsjahr: 2003
      Regie: Bernardo Bertolucci
      Drehbuch: Gilbert Adair
      Kamera: Fabio Cianchetti
      Schnitt: Jacopo Quadri
      Spezialeffekte: Grégoire Delage
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 109 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Michael Pitt, Eva Green, Louis Garrel, Anna Chancellor, Robin Renucci, Jean-Pierre Kalfon, Jean-Pierre Léaud, Florian Cadiou, Pierre Hancisse, Valentin Merlet, Lola Peploe, Ingy Fillion


      Inhalt:

      Paris 1968: Zeit des Aufbruchs und der Utopie, der Hoffnung, die Welt verändern zu können. Aber auch Hochzeit der Cinéasten, die Abend für Abend wie süchtig in der Cinémathèque Francaise Filme aus dem alten Hollywood und der Nouvelle Vague verschlingen. Das wahre Leben findet auf der Leinwand statt! Als de Gaulles Kulturminister André Malraux den beliebten Leiter der Cinémathèque, Henri Langlois, entlässt, kommt es zu ersten Demonstrationen. Auch Theo (Louis Garrel), seine Zwillingsschwester Isabelle (Eva Green) und der junge, schüchterne Amerikaner Matthew (Michael Pitt) mischen sich unter die friedlich Protestierenden. Da die Eltern der Geschwister für ein paar Wochen ans Meer fahren, ziehen sich die Drei in die große Altbauwohnung im Quartier Latin zurück und beginnen ein harmloses Film-Ratequiz, das sich peu à peu in ein gefährliches Spiel um Lust und Begierde wandelt. Es gibt weder Tabus noch Pardon in dieser "Ménage à trois", die Träumer überschreiten die Grenzen bürgerlicher Moral, stellen in ihrer hermetisch abgeschlossenen Welt eigene Regeln auf. Ohne sich darum zu kümmern, was draußen passiert, lieben und quälen sie sich, entdecken die Freiheit der Sexualität, entblößen nicht nur ihren Körper, sondern auch die Seele...


      Trailer:



      Kritik:

      Der Filmbeginn wirkt intellektuell, wo zahlreiche Filmklassiker gehuldigt werden. Diese Danksagung der Filmfreaks nimmt sogar eine zentrale Rolle ein, wo viele Szenen nachgespielt werden und dabei die Bilder der schwarz/weiß Klassiker ins Geschehen geworfen werden, um diese bunt und aufpoliert mit heutigen Stilmitteln zu vergleichen. Dies ist optisch auch erstaunlich gelungen und stört den Ablauf nur vereinzelt. Die natürlich wirkenden Darsteller sind jung und schön gestylt. Sie bieten aber eine zufrieden stellende Schauspielleistung. Zudem werden sie sich oft ganz nackt präsentieren. Michael Pitt (später The Village, Funny Games US) zeigt hier öfter seinen Schwengel, sogar im erregierten zustand. Die Schauspielleistung des jungen Louis Garrel hat mich am meisten überzeugt, ist seine bis dato einzig richtig bekannte Filmrolle hier. Die hübsche Eva Green, in ihrer ersten Filmrolle präsentiert sich oft vollkommen hüllenlos, mit reichlich Holz vor den Hütten. Diese 3 Darsteller sind auch fast ausschließlich unsere einzigen Charaktere. Nebenher gibt es noch eine Revolution Ende der 60er Jahre, gegen den Staat und der Spießergesellschaft, was sich dann im Finale mit dem Geschehen der 3 Hauptdarsteller noch inhaltlich verbindet. Wobei das Filmende offen gestaltet wurde und es lässt sehr viel Platz zum reininterpretieren.

      Im Film geht es um Inzucht, anrüchige, sexuell orientierte Spiele mit Bezug auf die Filmklassiker wie Charley Shaplin und ältere Rockmusik wie Jimmy Hendrix und Eric Clapton, woraus im Geschehen dann mit viel Erotik und Sünde ein bizarre Mischung entstehen wird. Ein Softsexfilm oder gar Porno sollte man aber nicht erwarten, denn zum einen hat der Film eine ordentliche Handlung, künstlerisch sehr viel Wert und zum anderen gibt es auch keine richtigen Harcoreszenen, außer die Geschlechtsteile, welche auch mal erregiert präsentiert werden und das Geschehen hat genug Tempo sowie makaberes. Der Film beginnt nur etwas zäh, wird dann aber sobald man sich nach dem ersten Drittel drauf einlässt, ein verstörendes Werk abseits des Mainstreams präsentieren. Denn die Masse wird „Die Träumer“ bestenfalls nur als notgeilen Sexfilm sehen. Es steht die Inzucht im Vordergrund, die anrüchig ausgelebt wird. Schwachpunkte hat der Film allerdings auch, so ist es unglaubwürdig, dass Eva Green plötzlich Jungfrau sein soll, wodurch der Film auch etwas Perversion verliert. Dadurch ist nämlich die Liebe mit ihrem Bruder rückwirkend doch nur auf Liebkosungen begrenzt, wobei es an sich aber provokanter dargestellt wird als es wohl sein sollte. Zwar ist die Szene mit dem reißenden Jungfernhäutchen in einer Badewanne eklig. Wenn darin die Männer noch baden, macht aber auch etwas kaputt.

      [film]7[/film]
    • RE: Die Träumer

      Cool, den habe ich bei mir daheim auch noch "herumliegen". Muss ich mir mal anschauen.

      Aber dass du sowas schaust, Doomie!? Ich bin überrascht! :5:
      Hurley: "Hat der Vogel gerade meinen Namen gerufen?"
      Sawyer: "Ja hat er...Und gleich danach hat er Goldklümpchen gekackt."
    • Doch sehr gerne, der Film ist ja reichlich provokant und zu alt ist er auch nicht und die Darsteller sind überzeugend. lol Die 16er Freigabe verwundert mich hier schon sehr, wirst sehen warum. lolp