Die Schlangengrube und das Pendel

    • Die Schlangengrube und das Pendel




      Alternativer Titel: Die Schlangengrube und das Pendel
      Produktionsland: Bundesrepublik Deutschland
      Produktion: Constantin Film
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Harald Reinl
      Drehbuch: Manfred R. Köhler, Edgar Allan Poe (Geschichte)
      Kamera: Ernst W. Kalinke
      Schnitt: Hermann Haller
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Peter Thomas
      Länge: ca. 80 Minuten
      Freigabe: FSK 12

      Darsteller:
      Lex Barker: Roger Mont Elise und Richter Reinhard von Marienberg
      Karin Dor: Baroness Lilian von Brabant und deren Mutter
      Christopher Lee: Graf Regula
      Carl Lange: Anatol, Diener des Grafen
      Vladimir Medar: Fabian
      Christiane Rücker: Babette
      Dieter Eppler: Kutscher

      Mediabook (inkl. Blu-Ray): 23.10.2020





      Graf Regula wird wegen dem Mord an 12 jungen Mädchen gevierteilt. Vor seinem Ableben schwört er zurückzukehren um sich an seinen Richtern zu rächen. 35 Jahre später werden die Ahnen von Regulas (Hin)Richtern, Roger Mont Elise und Baroness Lilian von Brabant zum Schloss Andomai gerufen. Sie haben keine Ahnung was ihre Vorfahren einst getan haben, aber es erwartet sie Graf Regulas Rache.

      Der Gang durch ein Kellergewölbe, der Henker mit der roten Maske, Anzeichen für einen Film die beim Freund des klassischen Horrorfilms zu der Erkenntnis führen, hier bin ich richtig. In der Tat geht es sehr stimmungsvoll los, die Hinrichtung des Grafen und anschließend erscheinen die Credits in altdeutscher Schrift, so wie es sich das Auge wünscht.

      Nachdem der Film wieder einsetzt wird dieser von Elementen wie Schatten, Echo und Dunkelheit begleitet. Wichtige Eigenschaften die Harald Reinl in seinem Film sprechen lässt. Was leider etwas schlecht gewählt wurde ist die vereinzelnd doch unpassende Musik. Im Großen und Ganzen passt diese, aber auf die manchmal lustigen Anklänge hätte man verzichten sollen.

      „Graf Regula hat an diesem Ort, 12 Jungfrauen zu Tode gepeinigt.“

      Die Besetzungsliste wird von Karin Dor, Lex Barker und Christopher Lee angeführt. Vergessen sollte man allerdings nicht die Rolle des angeblichen Geistlichen Fabian (gespielt von Vladimir Medar). Medar erinnert in seiner Präsentation der Rolle ein wenig an Abt Shandor aus Fishers „Blut für Dracula“, jedoch ohne dessen Intelligenz zu erreichen. Der Geistliche Fabian zeigt sich als Jemand dem der Wein und die Freuden des Lebens wohl gesonnen sind, Eigenschaften denen auch Andrew Keir in Fishers Klassiker frönte. Wer eifrig sucht und achtsam ist, der kann auch ein paar weitere Parallelen zu „Blut für Dracula“ erkennen.



      Doch weg von Vladimir Medar und hin zu Karin Dor, die wie immer einzigartig charismatisch sowie auch sympathisch erscheint. Karin Dor spielt die Rolle der Baroness Lilian von Brabant erwartungsgemäß überzeugend. Weiterhin sei Karins Schrei erwähnt, den sie über der Schlangengrube stehend zum Besten gibt.

      Lex Barker mimt als Roger Mont Elise einen selbstbewussten und draufgängerischen Typen. Christopher Lee spielt seinen Part routiniert und konsequent runter.

      „Wie viel Zeit habe ich noch?“
      „Etwa 1000 Herzschläge.“

      Wie bereits angesprochen weiß „Die Schlangengrube und das Pendel“ mit einigen guten Räumlichkeiten zu gefallen, die ein positives Ambiente verstärken. Weiterhin werden auch einige gute Außenaufnahmen geboten. Im Punkto Beleuchtung und der Kameraarbeit von Ernst W. Kalinke gibt es demnach Nichts auszusetzen. Wen wundert es? Schließlich hat Ernst W. Kalinke sehr oft mit Harald Reinl, sowie auch mit Karin Dor zusammen gearbeitet.

      „Sie haben mich nur ein klein wenig erschossen.“

      Abschließend bleibt zu sagen, dass der Film auch einiges an unfreiwilligen Humor zu bieten hat, wer demnach mit so etwas nicht zurecht kommt und die Ernsthaftigkeit eines reinen Horrorfilms der 60er Jahre sucht und kleine Pannen nicht toleriert, der hat sich verlaufen und sollte schnell wieder kehrt machen.

      7/10


    • RE: Die Schlangengrube und das Pendel

      Herrliche Dinger buddelst du immer wieder aus, sid. :6:

      Der Streifen ist mir nicht präsent. Ich wittere allerdings wieder deutsche Titel-Wilderei. Mit der Geschichte von Poe "Die Grube und das Pendel" hat der Film nix gemein, oder?
      The girl that silenced the world for 6 minutes...
      https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
      Severn Suzuki
    • Wie sagt man so schön, der Film basiert auf der Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe. :3:

      Die DVD von EMS ist Out of Print, allerdings wird innerhalb der Midnight Movies Reihe von Laser Paradise eine kostengünstige Version angeboten.
    • Jup, die Hartbox ist ganz oben auf meinem Wunschzettel. Der Film ist absoluter Schund, aber ein Fest für Freunde des schlechten Films :0:


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Original von Anyu:

      Jup, die Hartbox ist ganz oben auf meinem Wunschzettel. Der Film ist absoluter Schund, aber ein Fest für Freunde des schlechten Films :0:


      Soviel Kohle will ich mal haben um mir vorsätzlich Schund kaufen zu können! lol
      The girl that silenced the world for 6 minutes...
      https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
      Severn Suzuki
    • Ach, wenn mich der Film gut unterhält ist das voll in Ordnung. Die Kohle habe ich derzeit aber auch nicht, darum steht er auf meinem Wunschzettel :0:


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Es gibt nur eine kleine Hartbox von LP und die kostet kein Vermögen :3:

      ofdb.de/view.php?page=fassung_vorab&fid=7672&vid=38868


      Die EMS Auflage gab es im Pappschuber, die kostet ca. 30 Euro.
    • Wollte ich immer mal sehen, aber 12€ für ne LP DVD? Ich habe Hoffnung und warte auf eine gescheite BluRay. Auch wenns bis 2015 dauert...
    • Sehr schöner Gruselfilm.
      Leicht trashig, aber Schund finde ich ihn nicht.
      Manchmal unfreiwillig komisch, aber immer unterhaltsam und manchmal mit starken Szenen. Ich denke da an den Leichenwald.

      Leider war der Film kein großer Erfolg, deswegen blieben weitere geplante Horrorfilme aus deutschen Landen aus.

      Sehr schöner deutscher Horrorfilm. :prop:

      [film]8[/film]
    • Ich will ihn endlich mal sehen :(
      Aber für die LP will ich beim besten Willen nicht soviel bezahlen.
    • Holy Shit, diese Filmperle hab ich ja noch garnicht bewertet lol

      Also, der Film ist der absolute Burner! An Bäumen getackerte Schaufensterpuppen, die Externsteine als Gruselszenario und dazu noch Christopher Lee, Lex Barker und Karin Dor. Das verspricht eine absolute Trashgranate und man wird nicht enttäuscht! Lee hat während der Dreharbeiten diverse Briefe an Freunde geschrieben, in denen er den Dreh kommentierte. War es ihm zu Anfang ganz offensichtlich peinlich in so einem Werk mitzuspielen (ok, Alec Guinness war die Rolle des Obi Wan Kenobi in Star Wars immer noch peinlicher, aber Lee hat sich definitiv sehr geschämt), so wurde er im Laufe der Dreharbeiten zuversichtlicher, dass der Film doch nicht so schlecht sein könnte. Die Kulissen wären erstklassig und das Drehbuch wäre auch in Ordnung. Da kann man ihm auch zustimmen. Die Kulissen sind größtenteils sehr gelungen und die Schauspieler machen größtenteils einen annehmbaren Job, allen vorran natürlich Christopher Lee über dessen schauspielerisches Können wir ja nicht reden müssen. Somit sind die Ansätze eigentlich sehr gut, doch irgendwie haben die Macher die Kurve nicht gekriegt und alles was gruselig wirken soll, bringt sogar einen durchschnittlichen 5-jährigen zum Lachen. Die schon erwähnten Schaufensterpuppen als Leichenteile sind da der Höhepunkt.

      Für Trashfans ist der Film Pflicht, Fans von Christopher Lee können auch einen Blick wagen, sowie alle die das deutsche Kino der 60er / 70er Jahre mögen. Ich persönlich liebe diesen Streifen!!

      Objektive Wertung: [film]3[/film]

      Subjektive:

      [film]7[/film]

      [bier]8[/bier]


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Hatte damals die VHS von VPS mal in meiner Sammlung.



      Zum Film: Nett und unterhaltend. Nix weltbewegendes aber ich fand ihn okay.

      Film: 5 + 1 Extra für die duchaus angenemmene Besetzung.

      6/10
    • Wieso habe ich den eigentlich noch nicht gesehen?
      Er steht hier im Regal, Lex Barker und Christopher Lee spielen mit und ich habe ihn noch nicht gesehen?

      Wird baldigst nachgeholt.
      Don't try to change me, I'm loyal to my hate.
    • Ich bin auf deinen Bericht gespannt...Oh man, dieser Film verfolgt mich.
    • RE: Die Schlangengrube und das Pendel

      Sooo..ich habe mir den Film gestern Abend mal angeschaut. Meine Gedanken während des Films waren:
      "Oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gottohgottohgottohgott."

      Ich bin niemand der von einem Horrorfilm erwartet, dass er durchweg realistisch ist und ein wenig Trash ist auch nicht schlimm, aber DER Film geht ja mal garnicht. Er weist NULL Story auf, ist zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise spannend oder gar logisch und sämtliche, eigentlich sehr gute Schauspieler, wirkten nur stumpf, gelangweilt und spielten ihre Rolle völlig lieblos. Es passierte zwar ständig irgendetwas, aber nichts brachte den Film wirklich voran. Nicht eine einzige Szene passte zur nächsten und generell war einfach verdammt nochmal ALLES total unsinnig und unnötig. (Wieso hingen im Wald "Tote"? Wer hat die umgebracht? Wozu wurde diese Jugendherberge niedergebrannt? Wieso liegen im Schloß zwölf seit 35 Jahren tote Jungfrauen die frischer aussahen als ich an einem Sonntagmorgen? Ah! Ahhh!)

      Nee. Bei aller Liebe zu Dor, Barker und Lee, aber der Film war kein Höhepunkt in ihrer Filmgeschichte.

      Rückblickend hätte ich in der Zeit auch das Championsleaguefinale anschauen, Topflappen häkeln, oder die Inhaltsangabe meiner Shampooflasche auswendig lernen können. Das wäre alles ungefähr genauso spannend wie dieser Film.

      FUN: Spar Dir den Film. Solltest Du ihn mal zufällig für einen Euro irgendwo schießen, ist es okay, aber selbst dann würde er eine bessere Arbeit machen, wenn man ihn unter ein wackelndes Stuhlbein legt. Ich hoffe ihn nie, nie, nie wieder sehen zu müssen.

      Ich gebe dem Film, aber auch nur weil die ersten 30 Minuten so manches schönes Landschaftsbild von Rothenburg o.d. Tauber und den Externsteinen zu bieten hat, großzügige 2 von 10 toten Jungfrauen.

      Himmel, war der Film mies...
      Don't try to change me, I'm loyal to my hate.
    • Ich würde ihn dir liebend gerne abkaufen Diva! :)
    • @Diva

      lol Ja, der Film ist schon eine Perle^^. Ich habe den als Kind gesehen und fand den damals schon sehr erheiternd^^. Schau dir mal die Extras an. Da findeste zwei Fernsehberichte über die Dreharbeiten. Die Schauspieler und der Regisseur betonen die ganze Zeit, dass der Film eine unglaublich gruselige Granate ist und der Regisseur erzählt, wie er es schafft bei dem Zuschauer Angstegefühle zu erzeugen. Herrlich!!!

      In einem Punkt muss ich den Film aber verteidigen: Eine Story hat er, die ist nur scheisse^^

      Fun könnte der Film übrigens doch gefallen, also verkauf ihn ihm^^


      "das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013
    • Es gibt gute Filme. Es gibt schlechte Filme.
      Und es gibt Filme wie diesen.
      Eigentlich ist es ein mieser Film. Wenn wir alles aufzählen wollten, was schief lief und zum Fremdschämen reizt, würde dieser Thread vor Überfüllung platzen.
      Doch wenn wir unseren Verstand einfach mal ausschalten und verblüffend das uns hier Gebotene verfolgen, haben wir eine Menge Spaß.
      Denn Dumm f***t nicht nur gut - Dumm filmt auch gut. :255:

      [film]7[/film]
    • Hach ja, den Film hatte ich als Kind im Fernsehen gesehen. Damals war ich schwer beeindruckt und hab ihn nie vergessen. Jahre später, als es dann mit dem DVD Sammeln angefangen hat, habe ich ihn lange gesucht und dann endlich eine DVD in englischer Sprache und absolut grottiger Qualität gefunden :00008040: .

      Objektiv betrachtet ist der Film nicht wirklich gut, aber es war vieleicht der erste Film aus dem Horror-Genre, den ich gesehen habe.
      Und die Atmo gefällt mir auch heute noch.


    • Neben Stuart Gordon und Roger Corman hat sich auch der Deutsche Harald Reinl an den Stoff The Pit and the Pendulum von Edgar Allan Poe heran gemacht und dieser Film hat Akzente gesetzt in der schön düsteren Optik im Waldgebiet, auch mit vielen Leichen übersät, selbst wenn man Heute heraus sieht, dass es Puppen sind. Die Aufmachung ist für das Filmalter aber wirklich gut wo man sich gruseln kann und wird einem Poe sehr gerecht. Bei der Handlung musste ich mehr an die Dracula Geschichte dann denken. Unfreiwillig amüsant ist hier so einiges, wie das verwenden eines Kreuzes um den Schurken zu schlagen. Das ist zwar nicht ungewöhnlich bei ältere Vampirfilme , aber es wirkt hier zu übertrieben dargestellt. Reinl zeigt hier einiges Übertriebenes, was amüsieren kann.

      Bei der Besetzung wirkt Old Shatterhand "Lex Barker“ zwar charmant, aber in der Rolle hier geht er nicht richtig auf und wirkt von der Besetzung her am meisten unfreiwillig komisch. Aufgrund der optisch Stärke mag man den Film gar nicht als Schund abtun, allerdings fehlte Reinl auch etwas für einen guten Regisseur, ist schon ziemlich Eigen was er hier aufzeigt.

      [film]6[/film]
      [bier]6[/bier]
    • Ich weiss, dass ich den Film als VHS in meiner Sir Christopher Lee Sammlung hatte. Ich erinnere mich allerdings kein Stück an ihn. Ob ich diesen Umstand ändern soll, weiss ich allerdings nicht so recht.