Fünf Jahre sind vergangen, seit Brad Sykes mit "Camp Blood" 1 und 2 Kultklassiker des Low Budget-Horrors geschaffen hat.
In der Zwischenzeit fabrizierte er 'Meisterwerke' wie "Witchcraft XII" und "Death Factory",
ehe er sich ausgestattet mit einer neuen Kamera und einem angemessenen Drehort an einer Fortsetzung der Geschichte wagte.Zur Story: Im Rahmen einer Reality Show werden fünf Teilnehmer dazu aufgerufen, 24 Stunden im berühmt-berüchtigten Camp Blood zu verbringen.
Dem Gewinner wird ein Preisgeld von einer Millionen Dollar ausgezahlt. Zunächst verläuft das Spiel ruhig, doch die ersten Opfer lassen nicht lange auf sich warten. Wer steckt hinter der Clownsmaske?
Ganz nach dem Motto "Besser gut geklaut, als schlecht erfunden" bedient sich Sykes großzügig an bekannteren Genre-Vertretern wie "Unsichtbare Augen" und insbesondere "Halloween: Ressurection", wobei sogar Sykes' Billo-Gemetzel letzteren übertrifft.
Doch wenigstens bemüht man sich eine halbwegs plausible Handlung zu präsentieren und ist damit den vorherigen Teilen haushoch überlegen, auch wenn die Story mancherorts zu konstruiert und unplausibel erscheint, wenn Sykes vermehrt in die Klischee-Kiste greift.
So fallen beispielsweise wie von Geisterhand Überwachungskameras aus, wenn es für den Antagonisten passend ist, oder der angeschossene Clown legt binnen Minuten die Strecke einer Autofahrt zu Fuß zurück, um mit der plötzlichen Wiederkehr des totgeglaubten Killers alle Klischees des Genres zu erfüllen. Erwähnenswert ist auch, dass sich Sykes mit seinem Twist-Ende sogar an einer grobschlächtigen gesellschaftskritischen Komponente versucht. Auch dies hat man im Horror-Genre bereits ausgereifter zu sehen bekommen.
Wenigstens weiß die Enthüllung des Killers einigermaßen zu überraschen.
Gleichbleibend ist die schauspielerische Leistung auf Porno-Niveau. Besonders Stephanie Mathis als das wohl lahmste Final Girl der Slasher-Filmwelt stellt die Nerven des Zuschauers mit ihrem konstanten Dauergekreisch auf die Zerreißprobe.
Ansonsten gehören noch der Profi-Wrestler Phil Lander als Klischee-Sportler und Frauenschwarm, sowie Debut-Schauspielerin Erin Holt als ambitiöse Amateur-Sängerin zum Cast. Hervorstechen tut Adam Van Conant in seiner ersten und bis 2014 einzigen Langfilm-Rolle.
Als kettenrauchender Yuppie mit Fischerhut ist er der einzige Sympathieträger. Zu blöd nur, dass er von der Gruppe als Erstes in Gras beißt.
Insgesamt sind die Charaktere weitaus spaßiger zuzusehen, als es in den Vorgängern noch der Fall war. Dadurch, und dank der knappen Laufzeit, kommt kaum Langeweile auf.
Technisch ist "Within the Woods" im Anbetracht der Vorgänger ein großer Schritt nach vorn. Die Kamera ist besser, der Ton im Ganzen klarer und die Spezialeffekte gehen gelegentlich über ein bisschen rote Farbe hinaus.
Natürlich leidet der Film noch immer unter Anfängerfehlern Mikrofon-Ausfällen und gut sichtbarem Set-Equipment, jedoch macht das Unterfangen bereits einen professionelleren Eindruck, auch wenn man sich weiterhin auf Amateur-Level bewegt.
Auch lustig ist es, wenn in einer Rückblende von einem weiblichen Killer erzählt wird, aber der Schauspieler durch die wacklige Kamera eindeutig als Mann identifizierbar ist.
Somit ist "Within the Woods" zwar kein guter Film, aber weitaus besser, unterhaltsamer und kurzweiliger als die Rohrkrepierer von Vorgängern. Fans von Low Budget-Horror können durchaus einen Blick riskieren.
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"Wer das Negative regelmäßig ausblendet, wird positiv krank." - Paul Mommertz
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