Africa Addio (Deutsch, Film in voller Länge)

Der Film zeigt die Phase der Dekolonisation in Ostafrika. Im Wesentlichen werden zwei Ereignisse in den Mittelpunkt gerückt: Der Mau-Mau-Aufstand in Kenia und der Massenmord an arabischstämmigen Sansibaris während der Revolution von Sansibar - bei letzterer wurden zwischen 5.000 und 20.000 Menschen ermordet. Außerdem spielen die Gräuel in der kongolesischen Provinz Katanga eine Rolle.

Die Autoren mussten sich des Öfteren den Vorwurf des Rassismus gefallenlassen. Ursache war, dass der Film unter anderem von afrikanischen Nationalisten verübte Massaker und deren Opfer zeigte und die Afrikaner damit in das Bild des „Wilden“ rückte, der ohne Kolonialmacht nicht auskäme. Der Film widersprach zudem dem in den 1960er Jahren in Europas linkem Milieu vorherrschenden Trend zur Romantisierung von nationalistischen Bewegungen in der Dritten Welt.


Regisseur Gualtiero Jacopetti stand aufgrund einer Szene, die eine Erschießung eines schwarzen Jungen beinhaltet, wegen Beihilfe zu dreifacher vorsätzlicher Tötung in Italien vor Gericht, wurde jedoch freigesprochen. Die Aufführung des Films führte auch in italienischen und bundesdeutschen Kinos 1966/1967 zu Protesten, bei denen dem Film Rassismus vorgeworfen wurde.

Der Filmkritiker Roger Ebert schrieb über den Film: „'Africa Addio' ist ein brutaler, unehrlicher, rassistischer Film. Er verleumdet einen Kontinent und mindert dabei gleichzeitig den menschlichen Geist. Und er tut dies, um uns zu unterhalten. Auch der Evangelische Film-Beobachter äußerte sich kritisch über den Film: „Die lautere Absicht der oft raffiniert ästhetischen Fülle von Grausamkeiten gegen Mensch und Tier bleibt ebenso zweifelhaft wie der dokumentarische Wert der recht einseitig ausgewählten Aufnahmen. Die richtige Bewältigung dieser journalistischen Reportage setzt neben einem sicheren Blick für echt und unecht auch Kenntnisse über den Umbruch des Kontinents aus anderen Quellen voraus.

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