Feuerstoß




    • Alternativer Titel: Autopsie im College - Feuerstoss
      Produktionsland: Italien, Frankreich, Kanada, Panama
      Produktion: Edmondo Amati
      Erscheinungsjahr: 1976
      Regie: Alberto De Martino
      Drehbuch: Vincenzo Mannino, Gianfranco Clerici
      Kamera: Anthony Ford
      Schnitt: Vincenzo Tomassi
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Armando Trovajoli
      Länge: ca. 86 Min. (geschnitten)
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Stuart Whitman, John Saxon, Martin Landau, Tisa Farrow, Carole Laure, Jean LeClerc


      In Deutschland nur gekürzt erhältlich.





      Die Schwester des Polizisten Tony Saitta- Louise- wurde auf einer Party vergiftet. Saitta meint mit Professor Tracer den Mörder gefunden zu haben. Allerdings entpuppt sich dieses als die falsche Fährte und Louise war lang nicht so unbescholten wie es Saitta annimmt.

      Die Musik mit der Alberto De Martinos Film startet klingt sehr amerikanisch und ist von den Klängen der Lenzi Polizeifilme weit, weit entfernt. Allerdings legt man auch hier mit einem beliebten Thema, dem Banküberfall los. Dieser läuft recht gemäßigt ab und lässt eine durchschnittliche Verfolgungsjagd resultieren. Die anschließende Schießerei zeigt allerdings schon ein paar nette Momente. Was das Thema: Autojagd anbelangt, so hat der Film im späteren Verlauf noch eine richtig rasante zu bieten. Aber erst einmal weg von den Themen Überfälle und Verfolgungsjagden, da sich diese nicht als zentral erweisen.

      „Über Menschen die uns sehr nahe stehen wissen wir häufig sehr wenig.“

      Das zentrale Thema ist nämlich der Mord an Louise Saitta und dessen Aufklärung, die für ihren Bruder sowie auch für den Zuschauer bei Null beginnt. Infos gibt es keine, denn diese müssen erst einmal erarbeitet werden. Inmitten der Suche nach dem Mörder fallen natürlich drei Personen besonders auf: Stuart Whitman, John Saxon und Martin Landau. Hierbei zeigt sich, dass der sehr verunsicherte George Tracer (Martin Landau) mit Sicherheit nicht der Mörder sein kann für den er gehalten wird. Eine Sache die Stuart Whitman in der Rolle des Tony Saitta weniger passt. Saitta muss sich somit auf andere Fährten stürzen und hat dabei ein paar Anlaufschwierigkeiten was seine Konsequenz anbelangt. Mit der längerer Laufzeit des Films nimmt Saitta jedoch das Heft in die Hand und teilt richtig gut aus, so wie es sich für einen Polizisten innerhalb eines italienischen Polizeifilms gehört. John Saxon steht in der Rolle des Sergeant Ned Matthews, Tony Saitta als überlegender und eher zurückhaltender Kollege zur Seite.

      Doch was ist ein Polizeifilm der eine italienische Regie genießt ohne die entsprechenden Vollassis? Nichts! Demnach bietet De Martino mit Sullivan und dem Schweden zwei äußerst schräge Typen auf, die Tony Saitta mit Freuden in die Mangel nimmt.

      „Una Magnum Special per Tony Saitta” braucht ein wenig um in die Gänge zu kommen, aber wenn es denn soweit ist, dann geht es wirklich gut zur Sache. Stuart Whitman prügelt sich z.B. mit einer kleinen Armee von Transvestiten und ist in der Ausübung der Gewalt nicht gerade zimperlich.

      Weiterhin birgt der Film ein paar Momente die an die klassische Giallo-Vorgangsweise angelegt sind. Mord und scheinbarer Selbstmord wird hier äußerst ansprechend gestaltet.

      Fazit: „Der Feuerstoß von Tony Saitta“ kann sich in seinem Verlauf enorm steigern und entwickelt sich tatsächlich zu einer kleinen Genreperle. Handwerklich wie auch schauspielerisch ist hier alles im guten Bereich.


      8/10