Originaltitel: The Full Monty
Produktionsland: Großbritannien, USA
Produktion: Uberto Pasolini
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Peter Cattaneo
Drehbuch: Simon Beaufoy
Kamera: John de Borman
Schnitt: David Freeman, Nick Moore
Spezialeffekte: Ian Rowley
Budget: ca. 3.500.000$
Musik: Anne Dudley
Länge: ca. 91 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Robert Carlyle, Tom Wilkinson, Mark Addy, Lesley Sharp, Emily Woof, Steve Huison, Paul Barber, Hugo Speer, Deirdre Costello, Bruce Jones, William Snape, Paul Butterworth


Inhalt:

Gaz und seinem besten Freund Dave geht es finanziell nicht so besonders rosig: Sie kommen aus Sheffield, einer ehemaligen Stadt der Montanindustrie, in der es jetzt von Arbeitslosen nur so wimmelt, da die Stahlwerke mittlerweile geschlossen sind und es in der Stadt kaum noch Arbeit gibt. Dennoch lassen sie sich die Tage nicht verderben, sind meist guter Dinge und verbringen ihre Zeit im Job-Club mit Karten spielen.

Erst ein einschneidendes Ereignis in das Leben von Gaz bringt sie ernsthaft dazu wieder Geld verdienen zu wollen: wegen Rückstände in den Unterhaltszahlungen an seine Ex-Frau verliert er nämlich seine Hälfte des Sorgerechtes an ihrem gemeinsamen Sohn Nathan. Was also tun? Da gerade die bekannte Strippertruppe Chippendales in der Stadt ist, die an einem Abend Einnahmen von einigen tausend Pfund haben, kommt Gaz auf die Idee, gemeinsam mit einigen anderen Arbeitslosen und Gerald, einem ehemaligen Chef, der mittlerweile auch auf der Straße steht aber ein guter Tänzer ist, ebenfalls die Hüllen für Geld fallen zu lassen.

Nach kurzer Zeit haben sie dann die Idealbesetzung für eine Stripvereinigung zusammen: Gaz, der wohl schon bei Windstärke 3 aufpassen muß daß er nicht weggeweht wird, Dave, der schätzungsweise 50 Pfund zu viel auf die Waage bringt, Gerald, der schon graue Schläfen hat; dazu kommen der rothaarige und recht bleiche Lomper, Guy, der absolut kein Gefühl für Rhythmus hat und zu guter letzt noch der ehemalige Breakdancer Horse, der mit den Jahren allerdings ein Leiden im Hüftbereich bekommen hat. Aber dennoch spricht sich der geplante Auftritt der heimischen Jungs recht schnell herum. Wenn sie es wirklich wagen, sich vor Pubikum auszuziehen, kann das ganze eigentlich nur ein Erfolg werden, zumindest finanziell.


Trailer:




Kritik:

Ganz oder gar nicht hat den britischen Humor vom allerbesten. Besonders kann hier aber die ausgetüftelte Geschichte überzeugen und die Darsteller spielen auch sehr gut. Die Kulisse in South Yorkshire liefert das totale britische Flair mit starken Aufnahmen. Die zusammen gewürfelten, arbeitlosen Männer beim strippen zu sehen, dazu der Blick des Jungen des Hauptdarstellers, wenn er die dürren oder fettbäuchigen vor sich strippen sieht, ist zum ablachen, vor allem was für Vorbilder sind das eigentlich? Die ganze Komödie macht sehr viel Spaß, anhand der Situationen die entstehen und durch die unterhaltsamen, hart geführten Dialoge. Auch Emotional ist der Film überzeugend, genau so wie die stetig passende Sounduntermalung hier optimal eingesetzt wird. Der Film tendiert stark Richtung Musikfilm, so wird auch der Flashdance im Dialog gehuldigt. Ganz oder gar nicht lebt von seinen schrägen und lockeren, sehr unterschiedlichen Charakteren, die als Arbeitslose eine verrückte Idee haben, um an Geld zu kommen, was am Ende in ein ungemein nacktes, gleichzeitig peinliches Finale mündet. Zurecht auch einen Oskar abkassiert.