Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache

    • Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache



      Alternativer Titel: Heiße Spur St. Pauli
      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Heinz Willeg
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Wolfgang Staudte
      Drehbuch: Fred Denger, George Hurdalek
      Kamera: Giorgio Tonti
      Schnitt: Renate Willeg
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Peter Schirmann
      Länge: ca. 84 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller:
      Klaus Schwarzkopf: Kommissar Knudsen
      Horst Frank: Willy Jensen
      Heinz Reincke: Heinz Jensen
      Christiane Krüger: Vera Jensen
      Andrea Rau: Maggy
      Sigurd Fitzek: Timpe
      Gerhard Bormann: Kriminalassistent Löffler
      Ulrich Beiger: Berndorf
      Heidy Bohlen: Glitzer-Lilly
      Curt Timm: Burkhard
      Horst Hesslein: Jimmy
      Ingeburg Kanstein: Polizistin Fiedler






      Der Bankräuber Willy Jensen ist aus dem Gefängnis ausgebrochen. Auf seine versteckte Beute kann er allerdings nicht zurückgreifen, da der Zufall ihm einen Streich spielt. Willi sucht demnach den Weg zu seinem Bruder um an Geld zu kommen. Dieser ist Willy jedoch nicht wohl gesonnen und ein Drama von Raub, Entführung und Mord ist vorhersehbar.

      Mit einer vom Saxophon dominierten Musik macht sich Heinz Reincke in der Rolle des Taxifahrers Heinz Jensen auf den Weg durch Hamburgs Straßen und auf dem Rücksitz befindet sich eine volltrunkene Millionärsgattin. Ein erster Blick auf das nächtliche und sehr ruhig wirkende Hamburg der frühen 70er Jahre. Der erste größere Schwenk führt den Zuschauer in eine Haftanstalt in der sich unser Hauptbösewicht Willy Jensen (Horst Frank) befindet, der seinen Ausbruch plant und praktiziert. Die Flucht wird von einer Gitarrenlastigen Musik begleitet, welche durch die Drums zu einem treibenden Werk mutiert. Ein wirklich gelungener Soundtrack, der das fabelhafte 70er Jahre Flair welches Wolfgang Staudtes Film zweifelsohne bietet, begleitet.

      Was die Besetzungsliste anbelangt, so haben wir mittlerweile zwei Charaktere kennen gelernt. Horst Frank und Heinz Reinke. Dazu gesellen sich allerdings auch noch weitere gern gesehene Gesichter. Christiane Krüger als Willy Jensens Frau Vera, die wie immer sehr nett anzuschauen ist. Klaus Schwarzkopf als Kommissar Knudsen und in einer kleinen Rolle Andrea Rau als die Animierdame bzw. Prostituierte Maggy. Alle Darsteller machen einen wirklich guten Job, müssen sich allerdings hinter Horst Frank einreihen. Horst verkörpert den Kriminellen Willy Jensen so wie man es von ihm erwartet, ein leichter Hang zum Psychopathen und immer unberechenbar.

      Klaus Schwarzkopf ist der hingegen erwartet ruhige Pol des Films, so wie man ihn z.B. auch als Tatort Kommissar Finke kennt. Wo wir beim Thema Tatort sind sei noch erwähnt, das der Fluchtweg St. Pauli Regisseur Wolfgang Staudte einige Regiearbeiten innerhalb der Tatort-Reihe geleistet hat. Hier sei besonders die einst sehr zwiespältig aufgenommene Episode „Tote brauchen keine Wohnung“ angesprochen.

      Doch nun zurück zum Film. Dieser ist von seiner Story her einfach gestrickt, kann aber mit einigen Wendungen immer wieder für sehr gute Unterhaltung sorgen. Dazu bietet der Film auch noch einiges an Wortwitz, der wirklich zum Schmunzeln animiert und sich äußerst angenehm niederlässt. Ein sozialkritischer Aspekt lässt sich ebenfalls im Ansatz erkennen. Die Kluft zwischen Arm und Reich in Hamburg, durch den Schwenk von der Reeperbahn zur Elbchaussee.

      „Ich bin vielleicht wahnsinnig, aber du bist total besoffen.“

      Im Punkto Action wird zum Ende eine Autoverfolgungsjagd präsentiert die in einen äußerst sandigen Ambiente endet. Optisch wie Kameratechnisch gibt es hier absolut Nichts auszusetzen.

      Fazit. Wer sich gerne mal auf die Reise in die frühen 70er Jahre begeben und ein Telefon mit Wählscheibe betrachten möchte, der kann sich dem Reiseleiter Wolfgang Staudte ohne Zögern anschließen, denn in diesem Hamburg fühlt man sich von der ersten bis zur letzen Minute pudelwohl.

      Die DVD-Umsetzung ist sehr gelungen. Ein sauberes und scharfes Bild, wie auch ein guter Ton. Dazu kommt eine hervorragende Aufmachung der Verpackung, sprich ein herrlich gestalteter Pappschuber.

      [film]7[/film]



    • RE: Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache

      Der ist gut!
      Natürlich werden alle Klischees die es über St. Pauli gibt bedient, aber damit kann man Leben.
      Fluchtweg ist flott inszeniert und unterhaltend, von der Augenweide Christiane Krüger kann man(n) sich gar nicht satt sehen, wer Spass am Krimi im echten Sinne hat, bitte reinschauen. [film]7[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Danke für das Feedback. Ich kann mich an den Film nicht mehr erinnern. Werde allerdings so oder so die DVD erwerben.
    • Ich denke der ist was für dich, hat wirklich viele nette Seiten, und mit Horst Frank als Bösewicht, Heinz Reincke als Sympath so wie Schwarzkopf als ewiger Polizist richtig besetzt worden.
      Trailer gibt es sogar auf Italenisch.

      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich finde den Film klasse.
      Vor allem die Darsteller und natürlich das alte gute Hamburg. :0:

      Nostalgisch, unterhaltsam und ohne Längen.

      8 von 10

      Edit: Oh gibts auf DVD ?
      Warte schon lange drauf !
    • Film gesichtet, Review eingefügt.
    • Herrlich das sich Subkultur auch dieser Art Filme annimmt und die deutschen Krimi-Klassiker in wunderschönen Editionen veröffentlicht.Das sind Filme aus der guten alten Zeit wo man noch ohne grossartige Spezialeffekte und Bluteskapaden hervorragende und unterhaltsame Filme produziert hat.Man verfällt regelrecht in einen Nostalgiezustand wenn man die alten Autos,Telefone mit Wählscheiben und all solche Dinge erblickt womit man selbst gross geworden ist.Aber nun zum Film der das Hamburg dieser Zeit hervorragend wiedergibt.Wie Sid schon sagt ist die Story an und für sich natürlich nicht besonders innovativ aber man hat das beste rausgeholt und die Schauspieler erledigen den Rest indem sie ihre Rollen glaubwürdig und gut vermitteln.Das ganze ist recht spannend und kurzweilig inszeniert und es kommt keine Langeweile auf.Erschienen ist dies Kleinod des deutschen Films als Nr.3 in der "Edition Deutsche Vita" Reihe die ich jedem nur ans Herz legen kann der für den Kriminalfilm der siebziger Jahre offen ist.

      [film]8[/film]