Alternativer Titel: Fear Strikes, Der Fan
Produktionsland: USA
Produktion: Wendy Finerman, Margaret French-Isaac, Barrie M. Osborne, James W. Skotchdopole, Bill Unger
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Peter Abrahams, Phoef Sutton
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Claire Simpson, Christian Wagner
Spezialeffekte: Joe Chenier, Corey Pritchett, Joe D. Ramsey
Budget: ca. 55.000.000 $
Musik: Hans Zimmer / Soundtrack: Trent Reznor
Länge: ca. 116 Min
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Robert De Niro, Wesley Snipes, Ellen Barkin, John Leguizamo, Benicio Del Toro, Patti D'Arbanville, Chris Mulkey, Andrew J. Ferchland, Brandon Hammond, Charles Hallahan, Dan Butler, Kurt Fuller
Inhalt:
Der Baseballspieler Bobby Rayburn (Wesley Snipes) wechselt zum Team der San Francisco Giants. Sein größter Fan ist der Messervertreter Gil Renard (Robert DeNiro), eine gescheiterte Existenz, der sich von seinem geliebten Sohn fernhalten muß. Renard gerät durch seine Obsession auch beruflich in Schwierigkeiten, vor allem da Rayburn eine miese Saison spielt. Also tut Gil alles, um Rayburn einen Vorteil zu verschaffen, was diesem nicht gefällt...
Trailer:
Meine Wertung:
Das ich mal zugeben muss, dass mir ein Wesley Snipes besser als ein Robert de Niro gefallen hat, während beide im gleichen Film mitwirken, hätte ich wohl nicht gedacht. „The Fan“ beweist aber leider Gottes das Gegenteil. Das Robert de Niro einen cholerischen Psycho spielen kann der schnell die Geduld verliert, hat er bei „Kap der Angst“ vor gut 20 Jahren mit Bravour bewiesen.
Seine Darstellung hier kann ich aber einfach nicht nachvollziehen. Das jemand nur aus Frust über den Verlust seines Jobs (den er ohnehin scheiße fand) zu einem gnadenlosen Psychopathen wird, der im Affekt skrupellos zwei Menschen ermordet und seinem Idol dessen Haut (samt Lieblingsnummer-Tattoo)dann auch noch als kleines „Geschenk“ in die Tiefkühltruhe hängt, ist mir dann doch etwas zu heavy.
Zumal seine Gefühlslage viel zu sehr schwankt. Wirkt er sonst total hektisch und unbeherrscht, mimt er in der nächsten Szene dann den kaltblütigen Entführer der völlig emotionslos am Telefon agiert und sich überhaupt nicht über die Konsequenzen seines Handelns bewusst ist. Sorry, aber das wäre zu einfach. Zumal er ja Snipes Gegenspieler in der Sauna bei einem Schlagabtausch tötet (De Niro blutet deutlich sichtbar aus der Nase, die Polizei sucht jedoch offenbar nicht mal nach Spuren) und einen Tag später seelenruhig ins Stadion geht um das Giants-Spiel zu sehen, während er am Anfang des Films noch bei jeder erdenklichen Konfliktsituation zu ausflippen drohte.
Auch wurde „The Fan“ mit fast 2 Stunden Laufzeit fürchterlich in die Länge gezogen und bietet einige spannungsarme Längen. Sonst gibt es aber auch positives zu berichten. Mal abgesehen davon dass hier beide Hauptdarsteller nicht die beste Figur abgeben, ist „The Fan“ sehr wohl spannend und durch viele nette Dialoge schön ausgeschmückt wurden.
Es soll dem Zuschauer wohl vermittelt werden, wie groß der Bogen zwischen Fan und Star eigentlich ist, obwohl beide nicht ohne einander können, sind sie doch ziemlich weit von einander entfernt. Also alles in Allem bleibt zu sagen: Ein eher mittelmäßiger Thriller der sich zu sehr auf seine beiden Stars konzentriert und deren Charaktere etwas überzeichnet, während der Rest auf der nach einer Weile auf der Strecke bleibt…
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"