Alternativer Titel: The Ox-Bow Incident
Produktionsland: USA
Produktion: Lamar Trotti
Erscheinungsjahr: 1943
Regie: William A. Wellman
Drehbuch: Lamar Trotti
Kamera: Arthur C. Miller
Schnitt: Allen McNeil
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Cyril J. Mockridge
Länge: ca. 77 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Henry Fonda: Gil Carter
Dana Andrews: Donald Martin
Mary Beth Hughes: Rose Mapen/Rose Swanson
Anthony Quinn: Juan Martínez/Francisco Morez, der Mexikaner
William Eythe: Gerald Tetley
Harry Morgan: Art Croft
Jane Darwell: Jenny Grier
Matt Briggs: Richter Daniel Tyler
Harry Davenport: Arthur Davies
Frank Conroy: Major Tetley
Marc Lawrence: Jeff Farnley
Paul Hurst: Monty Smith
Victor Kilian: Darby
Chris-Pin Martin: Poncho
Willard Robertson: Sheriff
George Chandler: Jimmy Cairnes
Ted North: Joyce
Margaret Hamilton: Mrs. Larch
George Meeker: Mr. Swanson
Ein Rancher in Nevada soll ermordet und sein Vieh gestohlen worden sein. Die Bürger sind entsetzt und wollen die Verdächtigen umgehend stellen um sie zu lynchen. Gil Carter und Art Croft schließen sich dem aufgebrachten Mob notgedrungen an. Jegliche Versuche von Gil Carter die Absichten der selbst ernannten Richter zu unterbinden misslingen.
William A. Wellmans „The Ox-Bow Incident“ beginnt mit sympathischen Schwarz/ Weiß Bildern, die sich durch den gesamten Film ziehen. Gerade die Aufnahmen in der Nacht sind gerade gemessen am Entstehungsjahr: 1943, sehr gelungen.
„The Ox-Bow Incident“ ist eine kleine Geschichte aus dem Wilden Westen, die mehr zu bieten hat als Schießereien und Prügeleien. Wellman setzt sich mit viel mehr auseinander. Lynchjustiz, Beeinflussung, Feigheit und die eigene Meinungslosigkeit sind wichtige Bestandteile.
Zu Beginn reiten Gil Carter und Art Croft in die kleine Stadt ein und zum Ende reiten sie wieder aus der Stadt heraus. Zwei Momente die mich persönlich an Fords „The Searchers“ erinnern. Das Öffnen und das Schließen einer Geschichte. John Wayne ritt in „The Searchers in die Richtung eines Hauses dessen Tür sich öffnete und verließ zum Ende wieder die Gegend und die Tür schloss sich langsam. „The Searchers“ wurde natürlich wesentlich später gedreht und setzte sich mit dem großen Thema, der Eroberung des Wilden Westens auseinander. „The Ox-Bow Incident“ präsentiert- wie bereits erwähnt- eine kleine Geschichte. Eine Geschichte die hinter den Fassaden jedoch viel zu bieten hat. Doch belassen wir es dabei und kommen zu den Darstellern.
„Das ist nicht nur Viehdiebstahl, das ist Mord!“
Innerhalb der Darstellerriege fällt Henry Fonda in der Rolle des Gil Carter als ruhiger und bedächtiger Mensch auf, als Jemand der im Vergleich zu einigen anderen Charakteren innerhalb des Films die Bezeichnung Mensch wirklich verdient hat. Gil Carter ist die Bezugsperson des Zuschauers, ein Mann der Unrecht verhindern will und es nicht kann. Ein Part der die Hilflosigkeit des Zuschauers wieder spiegelt. Weiterhin ist Marc Lawrence als Jeff Farnley ein sehr wichtiger Charakter. Farnley will die Lynchjustiz mit aller Macht durchsetzen. Es ist ihm egal wie strittig und fragwürdig die Situation ist. In seinen negativen Ansichten wird er von Major Tetley (Frank Conroy) bestärkt. Diese beiden Personen sind die Herdenführer eines ansonsten haltlosen Mobs. Eine Darbietung und Situationsentwicklung die eindeutige faschistische Tendenzen aufweist. Auch hier geht Wellman mit Bedacht vor. Er lässt die Situation eskalieren und bringt mit einer wichtigen Wendung den gesamten Mob zum Nachdenken. Zum Nachdenken über die fehlende eigene Meinung, zum Nachdenken über den Wert eines Menschenlebens.
Fazit: Ein intelligenter US Western den man als eine Art Plädoyer über Hass, Schuld und Sühne sehen kann.
8/10