Produktionsland: Großbritannien, USA
Produktion: Anthony Waye, Michael G. Wilson, Barbara Broccoli
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Lee Tamahori
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade
Kamera: David Tattersall
Schnitt: Andrew MacRitchie, Christian Wagner
Spezialeffekte: Cinesite Europe, Double Negative
Budget: ca. 142.000.000$
Musik: David Arnold
Länge: ca. 134 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Pierce Brosnan, Halle Berry, Toby Stephens, Rosamund Pike, Rick Yune, Judi Dench, John Cleese, Michael Madsen, Will Yun Lee, Kenneth Tsang, Emilio Echevarría, Mikhail Gorevoy
Inhalt:
James Bond (Pierce Brosnan) jettet diesmal von Hongkong bis Kuba über den Globus, um einen Verräter zu enttarnen und die Welt vor einem katastrophalen Krieg zu bewahren. Auf der Jagd nach dem größenwahnsinnigen Schurken Gustav Graves (Toby Stephens) und seinem gnadenlosen Erfüllungsgehilfen Zao (Rick Yune) reist Bond in die Höhle des Löwen bis nach Island. In einem fantastischen, vollkommen aus Eis erbauten Palast muss er am eigenen Leib die durchschlagende Wirkung einer neuen Superwaffe kennen lernen. Das Geschehen spitzt sich zu, bis es schließlich, wieder am Ausgangsort Korea angelangt, zu einem explosiven Showdown - und einem unvergesslichen Schlussakt - kommt. Unterwegs begegnen ihm mit Jinx (Halle Berry) und Miranda Frost (Rosamunde Pike) die heißesten und natürlich besten Bond-Girls der Spionage-Geschichte.
Trailer:
Kritik:
Millennium! Die Computerwelt mit ihren digitalen Medien hält nun Einzug in die Bondreihe, allein schon an Bonds glänzender Uhr zu sehen, was absolut nicht zu übersehen ist. Als Bösewichte dient erstmals Nordkorea, die Russen sind mittlerweile ja Weltpolitisch seit dem 11. September, die Anschläge auf dass WTC, Verbündete der USA und der kalte Krieg damit endgültig vorbei. Somit muss ein neuer Bösewicht her, dementsprechend gibt es hier auch viele Schlitzaugen, die Axe des bösen darf Nordkorea spielen.
Der Beginn wirkt überladen, mit eine menge Explosionen, allein in den ersten 5 Minuten wird mehr Krawall als beim kompletten Vorgänger der Bondreihe hinterlassen. Der Beginn der Geschichte ist schon sehr oberflächlich. Ein Schlauchboot durch Mohr und Waldgebiet fahren zu sehen, schaut stark nach CGI aus und wirkt dadurch nicht mehr so witzig wie die ähnlichen Actionszenen der 70er, es sieht nun unechter aus und macht keinen Spaß mehr. Nach dem Actiongeknalle erscheint der Titelsong, der hier mal austauschbare, künstliche, emotionslose Elektro-Popmusik von Madonna ist, die ihren Zenit Qualitativ längst überschritten hat und keineswegs an die meisten Vorgänger heranreicht. Die digitale künstliche Musik passt aber zu den Computereffekten, die mit Abstand die schlechtesten der ganzen Bondreihe bleiben werden.
Brosnan hat seinen Humor hier nicht eingebüsst, Sprüche wie „Ich muss mal wieder in die Kirche“ sind witzig, aber auch das einzig lustige hier. Wie Bond den Koreanern entkommt ist total unlogisch, so dass es nicht mehr cool ist wie gewollt. Das setzt sich dann soweit auch im ganzen Film fort, auch wenn es nicht total übertrieben wird, dafür hat der Film noch zu viele Hänger parat. Das dabei keine Spannung entstehen kann ist klar. Halle Bary kann als Bond Girl optisch und schauspielerisch mal gar nicht überzeugen, selbst die übliche Sexszene am Ende mit den Glitzersteinchen wirkt mit Barry einfach nur wie Müll, sie kann zwar einige Rollen akzeptabel spielen, als Bond Girl wirkt sie aber fehl am Platze. Rosamund Pike als weiblicher Bösewicht schaut wenigstens gut aus und ist gut besetzt, wobei die Charakterrollen im Film mächtig verschlissen werden, der Finale Catfight ist einfach nur zickig statt unterhaltsam oder actionreich. Brosnan spielt seinen Part ganz ordentlich wie immer, kann aber auch nicht mehr rausreißen, ähnlich ergeht es Michael Madsen, erneut gab es die Goldene Himbeere für einen Bondfilm, diesmal nahm sie Nebendarstellerin Madonna gleich höchstpersönlich mit.
Der Ablauf ist langweilig, ein Ziel ist im Film kaum zu erkennen. Merkwürdig auch, das Bond mal so einfach als Spion vom Geheimdienst fallen gelassen wird, nachdem was er alles schon geleistet hat.
Was ist mit den Actionszenen? Ob die noch was retten können wie bei so einigen inhaltlich schwachen Bondfilmen zuvor? Es gibt einen Schwertkampf wo man sich mühe gibt. Laserstrahlenaction, ähnlich wie in Resident Evil zu sehen, wobei es hier aber schlechter ausschaut. Die Eis/Glaskulisse wirkt im späteren Verlauf zu künstlich. Dazu gibt es schlecht geschnittene Autostuntszenen der getunten, bunten, sehr glänzend polierten Sportflitzer, diese sollen wohl 2 Fast 2 Furious schon ankündigen. Die sich spiegelnden Flitzer passen aber mal so gar nicht zur dunklen Eiskulisse ins Bild, es hat eher etwas von einem Werbefilm für neue Sportwagen, als Spaß zu machen und Action zu liefern. Immerhin ist die 2.Filmhälfte nach der sehr langweiligen Ersten nicht mehr ganz so langweilig, aber die stetig rein gemischten mittlerweile arg überholten CGI Effekte geben diesen Bondfilm den Rest, sie dienen höchstens noch zum auslachen.
Die lächerlichen CGI Effekte und die unpassend besetzte Halle Barry machen diesen Bond zu einem der Schlechtesten und wohl auch zum schlechtesten Blockbuster 2002, viel schlechter kann man es gar nicht mehr auf die Reihe bekommen, es ist höchstens noch als mieser Trash zu verbraten.