Produktionsland: USA
Produktion: Robert Watts, George Lucas, Frank Marshall
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Jeffrey Boam
Kamera: Douglas Slocombe
Schnitt: Michael Kahn, George Lucas
Spezialeffekte: ILM
Budget: ca. 48.000.000$
Musik: John Williams
Länge: ca. 121 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Harrison Ford, Sean Connery, Denholm Elliott, Alison Doody, John Rhys-Davies, Julian Glover, River Phoenix, Michael Byrne, Kevork Malikyan, Robert Eddison, Richard Young, Alexei Sayle
Inhalt:
Indys Lieblingsfeinde, die Nazis, sind zurück und haben seinen Vater, Professor Henry Jones Sr., entführt, um dadurch Unterstützung bei ihrer Suche nach dem Heiligen Gral zu erhalten. Den Spuren von Amerika über Venedig durch die Wüsten des Gelobten Landes folgend, liegt es an Indy, seinen Vater zu retten, den Heiligen Gral zu finden und alles wieder "in Ordnung" zu bringen. Dieses actiongeladene Nonstop-Abenteuer ist ein Schatz für die ganze Familie.
Trailer:
Meinung:
Natürlich habe ich eine besondere Sichtweise auf den Film, wie auch auf die gesamte Reihe. Um es direkt zu sagen: die Darstellung eines Archäologen der in den 30er Jahren arbeitet, ist teilweise nicht soooo verkehrt. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Archäologie noch in den Kinderschuhen und sie glich in vielen Punkten eher einer Vereinigung von Antiquitätenhändlern als einer Einheit seriöser Wissenschaftler. Zu den Zeiten Howard Carters (der Entdecker des Grabes von Tut ench Amun) war es nicht unüblich, dass z. B. kunstvolle Grabplatten als Rampen für Schubkarren benutzt wurden, Kulturschätze verkauft oder teilweise auch vom Archäologen selbst geklaut wurden. Sowohl Carter, als auch Schliemann (der Entdecker Trojas) haben nachweislich Schätze aus ihren Grabungen mitgenommen. Von daher ist die Jagd nach Artefakten, wie sie in den Filmen dargestellt ist, durchaus realistisch. Die Anfangssequenz zeigt deutlich die Artefaktjagd und das Raubgräbertum der Anfangsjahre der Archäologie, Indy repräsentiert den ersten Schritt zur seriösen Wissenschaft ("Das Kreuz gehört in ein Museum!"). Trotz allem verlangt er für seine Jagd ein Honorar...
Nach dieser Anfangssequenz folgt die eigentliche Story: Die Jagd nach dem Gral. In der Tat suchte Himmler den Gral. Einer Legende nach, sollte der Templerorden den Gral in Südfrankreich verstecken. Natürlich ist das nicht wahr, aber es reichte Himmler um seine Schergen auszusenden. Von daher ist die Suche der Nazis nach dem Gral durchaus glaubhaft. Es fallen auch die vielen, oft unterschwelligen Anspielungen auf die Naziverbrechen auf. Es fängt mit dem Titel des Films an. "Der letzte Kreuzzug" spielt natürlich auf die mittelalterlichen Kreuzzüge an die im Namen der Religion verübt wurden. Man folgte dem Aufruf eines Führers (damals den Papst) um ein pseudoreligiöses Ziel zu erreichen. Hier wird der Kreuzzug zum "Hackenkreuzzug", denn die Pilger im Auftrag eines Führers sind hier die Nazis. Spielberg setzt Indy gezielt als Gegenpol ein und gibt ihm ritterliche Ideale. Das überspitzt er dann noch mit einigen Locations (Sean Connery wird in einer mittelalterlichen Ritterburg gefangen gehalten) und einigen Anspielungen: Indy zerbricht einen Schlagbaum und nutzt ihn wie ein Ritter beim Lanzenreiten, etc. Indy wird zum Ritter stilisiert und verkörpert das Gute, den edlen Ritter. Am Ende hält der alte (Tempel?)Ritter ihn für seinen ritterlichen Nachfolger.
Die Nazis dagegen sind heimtückisch, verräterisch. Spielberg lässt sie jedoch glaubhaft agieren und nimmt besondere historische Gegebenheiten um die Nazis und ihre Verbrechen zu zeigen. Die Bücherverbrennung ist da das deutlichste Element, aber er bringt auch subtilere. So wird dem arabischen Herrscher eine Ladung Kerzenleuchter, Schmuck, etc. angeboten, die von "deutschen Familien" gespendet wurden. Solche Güter wurden i.d.R. von jüdischen Bürgern genommen nachdem sie deportiert wurden. Der Panzer der dem Herrscher angeboten wird ist auch mit etwas größerem Tiefsinn versehen. Es handelt sich dabei um einen englischen Kaulquappenpanzer Mark II aus dem ersten Weltkrieg. Man könnte auch sagen: Sie gaben ihm Schrott. Da es vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges wirklich Verhandlungen mit einflussreichen Männern in den britischen und französischen Kolonialgebieten im Nahen Osten gegeben hat, sind das schon sehr bemerkenswerte Szenen. Ich könnte den Film noch weiter auseinander nehmen, aber das führt zu weit. Nur soviel: Er wimmelt nur so von Metaphern und historischen Anspielungen.
Bemerkenswert ist auch die Action. Großartige Kämpfe und Stunts geben sich die Klinke in die Hand. Überragend ist Sean Connery als kautziger Vater. Eine seiner besten Rollen! Harrison Ford wirkt hier sehr erwachsen und sein Schauspiel ist gegenüber den Vorgängern wesentlich besser und glaubhafter geworden.
Für mich ist dieser Indiana Jones der Beste aller Indy-Filme. Kult und daher kann ich nicht anders als die Maximalpunktzahl vergeben.
"das ist nicht möglih, einzig sabrina könnte man hart ran nehmen, die würde mit tollwütige hunde aus einer schüssel essen.. " Dr. Doom - Shoutbox am 22.08.2013