Der Untergang

    • Der Untergang

      Produktionsland: Deutschland, Italien, Österreich
      Produktion: Christine Rothe, Bernd Eichinger
      Erscheinungsjahr: 2004
      Regie: Oliver Hirschbiegel
      Drehbuch: Joachim Fest & Melissa Müller & Joachim Fest (Buch), Bernd Eichinger
      Kamera: Rainer Klausmann
      Schnitt: Hans Funck
      Spezialeffekte: Uli Nefzer
      Budget: ca. 13.500.000 $
      Musik: Stephan Zacharias
      Länge: ca. 148 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler, Heino Ferch, Christian Berkel, Matthias Habich, Thomas Kretschmann, Michael Mendl, André Hennicke, Ulrich Noethen, Birgit Minichmayr, Rolf Kanies, Justus von Dohnanyi





      Inhalt:

      Berlin, April 1945: Ein Volk wartet auf seinen Untergang. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler (BRUNO GANZ) hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Zu ihnen gehören auch Traudl Junge (ALEXANDRA MARIA LARA), seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will. Während draußen die Lage immer mehr eskaliert, die Rote Armee weiter vorrückt und sich in den von Explosionen erschütterten Vierteln verzweifelte Szenen abspielen, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern. Obwohl Berlin nicht mehr zu halten ist, weigert sich der Führer, die Stadt zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer (HEINO FERCH) es ausdrückt, "auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt". Doch Hitler steht nicht auf der Bühne. Während sich die Wucht des verloren gegangenen Krieges mit aller Härte über seinem Volk entlädt, inszeniert der Führer im Bunker seinen Abgang. Noch Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord heiratet er Eva Braun (JULIANE KÖHLER). Statt des Endsiegs kommt das Ende, aber auch das ist vorbereitet bis ins letzte Detail. Nachdem er und Eva Braun sich das Leben genommen haben, werden ihre Leichen im Hof der Reichskanzlei verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen. Viele seiner Getreuen wählen ebenfalls den Freitod. Goebbels und die verbleibenden Generäle weigern sich auch weiterhin, die von den Russen geforderte bedingungslose Kapitulation anzunehmen. Als die Lage immer aussichtsloser wird, tötet Magda Goebbels ihre sechs Kinder im Bunker mit Gift, bevor auch das Ehepaar Goebbels Selbstmord begeht. Kurz darauf gelingt Traudl Junge und einigen anderen in allerletzter Sekunde die Flucht durch den russischen Besatzungsring...


      Trailer:


      Blu-Ray: 17.09.2009


      Meinung:

      Dieser Film wird nicht die komplette Geschichte des 2.Weltkrieges aufzeigen, aber die letzten Tage in Berlin und der endgültige Untergang des Reiches werden sehr ausführlich und unterhaltsam präsentiert, wo man auch auf dramatische Züge setzt und der Führer des öfteren die Fassung verliert.
      Einzig störend fand ich die Darstellung des Hitler (Bruno Ganz) an sich, welcher insbesondere anhand des Lispeln für meinen Geschmack nicht ganz passen wollte, alle anderen Darsteller sind zumindest sehr überzeugend. Ansonsten wird auf die Charaktere intensiv eingegangen und man fühlt auch mit ihnen mit, selbst wenn es natürlich ein Verbrecher-Regime war.
      Besonders gefallen hat mir hier die sehr schicke Kulisse in Berlin der damaligen Zeit, jene reichlich Atmosphäre aufkommen lässt.
      Im Mittelpunkt der Story steht aber nicht nur die der Wahrheit entsprechenden Hitler Aufzeichnung an sich, sondern auch viele andere Einzelschicksale, wie des Führers Sekretärin Traudl Junge. Von den russischen Streitkräften bekommt man erst am Filmende wirklich was zu sehen. Das Geschehen konzentriert sich somit auch nur auf die letzten Tage der Hitlerführung und dies wurde auch realitätsnah und ausführlich aufgezeigt. Vom Härtegrad wird für eine FSK 12 doch einiges geschehen, was auf die Psyche gehen kann, wenn ermordete Kinder oder Amputationen und blutige Einschüsse erscheinen werden.
      Der Untergang ist nicht nur für den Filmfan interessant, sondern auch für denjenigen, der sich über die damaligen Geschehnisse Informieren möchte.

      [film]7[/film]
    • Für mich persönlich ist "Der Untergang" wohl einer der mit Abstand besten deutschen Filme, die es überhaupt gibt. Hier werden sehr realistisch die letzten Tage von Adolf Hitler im Führerbunker in Berlin skizziert. Obwohl der Krieg verloren ist,weicht Adolf Hitler nicht von seinem Weg ab und glaubt weiter an den "Endsieg".

      Atmosphärisch ist der Film sehr dicht und löst vor allen Dingen beim Zuschauer ein sehr starkes Gefühl der Beklemmung aus. Man fragt sich automatisch, wie viele Menschen einem so blindem Fanatismus verfallen können und vollkommen den Sinn für die Realität verlieren können. Dieser Film stimmt den Zuschauer sehr nachdenklich und bleibt auf jeden Fall nachhaltig im Gedächtnis haften.

      Besonders hervorzuheben sind hier die absolut genialen darstellerischen Leistungen aller Schauspieler, von denen man aber Bruno Ganz als Adolf Hitler noch einmal besonders erwähnen muß. Seine Darstellung ist an Brillanz kaum zu überbieten. Wie er den Charakter des Adolf Hitler darstellt, das ist schon eine darstellerische Glanzleistung.

      Dieser Film ist jedenfalls jetzt schon ein wertvolles Stück deutscher Filmgeschichte, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Ein Film, der unter die Haut geht und Spuren hinterlässt.




      [film]10[/film]
      Big Brother is watching you
    • Sicherlich ein sehr guter, und dazu noch wichtiger Film, was in dieser Kombination ja eher selten zutrifft! Absolut überzeugende Darsteller in in einem Meisterwerk! [film]9[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Dann schau Dir mal "Hitler - Die letzten 10 Tage" an, der behandelt die gleiche Thematik, ist nur viel früher erschienen und absolut sehenswert.
      Big Brother is watching you
    • Den kenne ich auch, ist sehr gelungen, man merkt ihm auch das alter nicht an.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Kennt eigentlich Jemand Schlingesiefs "100 Jahre Adolf Hitler"?
      Ich halte den Film für sehr interessant, vor allem weil die
      Dasteller im Führerbunker wirklich abdrehen.
    • Ich habe mir den Film gestern auf Arte in der normalen Kinofassung angeschaut und muss sagen, dass ich ihn lediglich okay fand. Als Geschichts-Dokumentarfilm ist er lediglich halbwegs brauchbar, da manche Sachen -warum auch immer- falsch dargestellt wurden (zum Beispiel Selbstmord von Joseph und Magdalena Göbbels), der SS-Arzt Ernst Schenk wird im Film als vernünftige, teils vom Geschehen schockierte Person gezeigt, obwohl er in der Realität Menschenexperimente in Konzentrationslagern durchführte und somit sein Charakter im Film nicht nur fragwürdig, sondern auch unglaubwürdig bzw. falsch gezeigt wird.

      Hitlers Leibarzt Theodor Morell taucht überhaupt nicht auf, die ganze Thematik um Hitlers massive Drogensucht wird total unterschlagen und somit wird auch der Charakter Hitlers nicht richtig dargestellt. Zwar kann man durchaus die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz loben, dennoch muss die Darstellung sehr kritisch gesehen werden. Hier hatte ich am meisten Schwierigkeiten, denn es kann Personen, welche sich nicht intensiv genug mit dem Dritten Reich und die Person Adolf Hitler beschäftigt haben ein arg verzerrtes bis falsches Bild vermitteln.

      Gut fand ich hingegen die Darstellung von Eva Braun, welche hier historisch korrekt als infantil-dümmliche Person gezeigt wird. Der Handlungs-Nebenstrang um Fegelein, welcher Brauns Schwester heiratete, aber in Wahrheit in Eva verliebt war, wird nicht flüssig erzählt und ist für Uninformierte nicht nachvollziehbar und somit unbrauchbar.

      Sehr gut hat mir die Darstellerin der Traudel Junge gefallen, da sie wirklich überdurchschnittlich gut spielt und die verschiedenen Emotionen überzeugend darbietet. Negativ waren sehr schlechte CGI-Effekte von Explosionen, da hätte man die wenigen entsprechenden Szenen auch ordentlich machen können.

      Insgesamt würde ich den Film als Geschichts-Doku nicht empfehlen, da ist man mit Dokus (z.B. ZDF info) und vor allem Lesen von Wikipedia weitaus besser beraten. Ich habe "Der Untergang" als oberflächlich empfunden und die Darstellung von Adolf Hitler als sehr plump und auch nicht historisch korrekt (wenn auch rein schauspielerisch gut gespielt, aber halt eben charakterlich falsch). Man muss aber erwähnen, dass manche Dialoge und Zitate tatsächlich historisch korrekt wiedergegeben wurden.

      Der Untergang kann sich nicht im Entferntesten mit Stalingrad (1992) oder Schindlers Liste (1993) messen, er ist kein schlechter Film aber eben auch kein besonders guter. Wie gesagt, bei Interesse lieber vernünftige Dokus schauen und seriöse Sachen lesen. Als Unterhaltung kann man sich diesen Film aber dennoch mal anschauen.

      Ich bin am Schwanken zwischen einer 5er bzw. 6er-Wertung. Weil der Film die äußerst wichtige Thematik um Morell und Hitlers körperlichen und vor allem psychisch-geistigen Total-Zerfall aufgrund von massivsten Drogenmissbrauchs völlig unterschlägt und für mich Hitler nicht realistisch dargestellt wurde, gebe ich

      [film]5[/film] Punkte
    • Knorrhahn Siegberts schrieb:

      Ich habe mir den Film gestern auf Arte in der normalen Kinofassung angeschaut und muss sagen, dass ich ihn lediglich okay fand. Als Geschichts-Dokumentarfilm ist er lediglich halbwegs brauchbar, da manche Sachen -warum auch immer- falsch dargestellt wurden (zum Beispiel Selbstmord von Joseph und Magdalena Göbbels), der SS-Arzt Ernst Schenk wird im Film als vernünftige, teils vom Geschehen schockierte Person gezeigt, obwohl er in der Realität Menschenexperimente in Konzentrationslagern durchführte und somit sein Charakter im Film nicht nur fragwürdig, sondern auch unglaubwürdig bzw. falsch gezeigt wird.

      Hitlers Leibarzt Theodor Morell taucht überhaupt nicht auf, die ganze Thematik um Hitlers massive Drogensucht wird total unterschlagen und somit wird auch der Charakter Hitlers nicht richtig dargestellt. Zwar kann man durchaus die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz loben, dennoch muss die Darstellung sehr kritisch gesehen werden. Hier hatte ich am meisten Schwierigkeiten, denn es kann Personen, welche sich nicht intensiv genug mit dem Dritten Reich und die Person Adolf Hitler beschäftigt haben ein arg verzerrtes bis falsches Bild vermitteln.

      Gut fand ich hingegen die Darstellung von Eva Braun, welche hier historisch korrekt als infantil-dümmliche Person gezeigt wird. Der Handlungs-Nebenstrang um Fegelein, welcher Brauns Schwester heiratete, aber in Wahrheit in Eva verliebt war, wird nicht flüssig erzählt und ist für Uninformierte nicht nachvollziehbar und somit unbrauchbar.

      [...]
      Sehr interessant für mich, was du schreibst, und genau das sind wieder so die Dinge, um die man hier wissen muss, um so einen Film erst korrekt einordnen zu können. Da ich das in dieser Form nicht weiß, bleibt mir nur, wie kürzlich schon bei "Der Bader-Meinhof Komplex", die Beurteilung des rein Filmischen, Atmosphärischen + die Abwägung der paar Dinge, die man dann doch mal aufgeschnappt hat.

      Ich komm nicht umhin, diesem Film eine vor dem Hintergrund historischer Unkenntnis recht albern erscheinende 10 zu geben (ich kannte ihn auch schon, konnte damit allerdings damals zu meiner Teeniezeit nicht viel anfangen), weil er mir so gut gefallen hat, und somit bleibt nur, die Bewertung iwann ggf. mal anzupassen :215:

      [film]10[/film]