The Purge - Die Säuberung

    • Das Ganze ist natürlich überspitzt bis zum geht nicht mehr.... aber ich fand die Grundstory echt genial. Besonders wenn Chaos und Irrsinn Hand in Hand gehen. Ich weiß gar nicht ob ich diesen einen Typen mit oder ohne Maske gruseliger fand. Zum Ende ist der Film leider nicht immer ganz logisch, aber kann man das in einer solchen absurden Offenbarung erwarten ? Wenn dann war ich eher fast enttäuscht darüber sich das ganze eher auf das Haus beschrängt und es sich im Großen und Ganzen nur um einen Home-Invasion Film handelt, wenn auch um einen durchaus überraschenden. Die Story bietet aber ansich so viel Raum für mehr...

      [film]7[/film]

      I hele sin levetid har jeg troet at luft var gratis - indtil jeg købte en pose chips!
    • Wie viele hier schon gesagt haben ist die Grundidee und die Story einfach total spannend und hat großes Potential. Allerdings wurde das hier leider nur bedingt ausgeschöpft. Der Film ist m.M.n. insgesamt zu dunkel gehalten, er beschränkt sich auf wenige Schauplätze, die Hintergründe werden nicht so ausführlich erläutert, hier hätte ich mir mehr erwünscht. Kommt vielleicht auch noch dazu, dass ich nicht so ein großer Fan dieser Home-Invasion Filme bin, aber unterhalten konnte er mich dennoch, zwar nur bedingt, aber immerhin dank der originellen Story. Hier hätte man aber viel mehr draus machen können. Würde dem Film ne 4,5 geben.

      [film]5[/film]
      Auge um Auge, Zahn um Zahn ..
    • ich fand den echt gut. mal ein ganz neues thema. jedenfalls hatte ich noch nichts vergleichbares in dieser thematik gesehen :) [film]7[/film]
      Dont worry, its not my blood
    • Ich finde der Film ist hier im Forum in der Sparte Horrorfilm etwas deplatziert,da ich ihn mehr in die Richtung Thriller/Psychothriller einordnen würde.
      Ansonsten aber ein doch schon zum Teil harter Streifen,bei dem mir besonders der dystopische Unterton gefallen hat.

      [film]8[/film]
    • Neues zur Reihe, The Purge 5 kommt, das Drehgbuch führt wieder James DeMonaco, ob er auch Regie übernimmt - unklar.
      Mehr dazu demnächst, er soll in etwa mit dem Ghostbusters Remake in die Kino kommen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Bevor ich mit dem letzten Hatchetfilm weitermache, wollte ich mal etwas anderes schauen. Meine Wahl fiel auf The Purge.

      Derm Film erzeugt von Beginn an eine etwas unruhige Atmosphäre. Eine zunehmende Spannung, die auf einen Hohepunkt abzielt. Die Darsteller spielen alle recht gut und nach kurzer Zeit wird der Plot des Films offenbart und stellt Fragen.
      Die Grundsituation, nämlich einen staatlich legitimierten rechtsfreien Zeitraum zu eröffnen, ist eine interessante. Jetzt könnte man unter dieser Prämisse einen Gewaltexzess an Film zelebrieren. Macht man aber nicht. Man entscheidet sich anders. Man setzt auf Suspense, seelische Folter und Angst, die man förmlich riechen kann. Als Zuschauer fühlt man sich ein Stück weit in der Situation drin.
      Home Invasion mal etwas anders und sehr intelligent dargebracht. Der Film biet eine Menge Gesprächsstoff. Ich möchte aber duch die "negativen" Dinge nicht schweigend hinnehmen.

      Wenn soetwas real werden würde, müsste dies ja Psychopathen bilden und gefühlskalt werden lassen. Anders kann ich mir diese Szene (Achtung Spoiler) nicht erklären:
      Vor der Tür schießt der Anführer der Meute einen Mann tot. Danach sagt er "Er war mein Freund. Sie nicht". Dies fand ich schon etwas unglaubwürdig und tatsächlich störend.
      Oder dies: Der gute Hausherr verkauft Sciherheitsanlagen, aber da stehen Fenster bei einem Angriff einfach offen? Ich bitte euch.

      Was finde ich gut: Atmo, Grundidee und Schauspieler.

      Was finde ich nicht gut: Drehbuchschwächen, unglaubwürdige Handlungen, denen es oft an Konsequenz mangelt.

      Wie immer, wenn ich komma 5 Wertungen vergebe, schreibe ich dies aus:

      6,5 von 10

      [film]6[/film]
    • Die Idee war damals sehr gut oder hat den Beginn des gesellschaftlichen Amoklaufs der Massengesellschaft durch neue Medien mit als erstes aufgegriffen.
      und hätte ein prägender Film eines Jahrzehnts mit sein können, aber das Drehbuch war dermassen dumm (unglaubwürdig) oder schlecht umgesetzt, dass man alles kaputt gemacht hat. Auch wenn alle Fortsetzungen bisher klar besser waren inhaltlich, bleiben auch da die ersichtlichen Schwächen im Skript erhalten. :3:
    • Der Film hat ne nette Grundidee aber er bleibt im Kern nur ein strunzlangweiliger Home-Invasion Thriller wie es ihn schon tausendfach gegeben hat. Er ist unspannend, vorhersehbar und abgedroschen. Wie dieser halbgare Müll so dermaßen erfolgreich worden ist bleibt mir ein ewiges Rätsel.
    • Doom Of Nightmare schrieb:

      Zivilisierte Menschen werden nicht einfach schnell mal zu Mörder für einen Tag und sind am nächsten Tag wieder ganz zivilisiert, als ob nichts wäre.

      Anyu schrieb:

      Und natürlich muss ich dir mal wieder widersprechen^^. Es gibt hunderte von Beispielen wo ganz normale Leute zu killern wurden und am nächsten Tag wieder liebende Familienväter^^.

      Anyu schrieb:

      Njaa..... also, ich glaube, dass du das Gewaltpotential in den Menschen unterschätzt. Mit der richtigen Motivation machst du aus Menschen auf Knopfdruck Bestien... Doom, du hast ein zu gutes Herz^^

      Anyu schrieb:

      Original von |Skeletor|:

      Denn selbst wenn es straffrei ist, so hat man nunmal einen Menschen ermordet und keinen Kiosk überfallen...
      Sag das mal einen Gangmitglied aus Los Angeles... da reicht es, wenn das Hemd eine andere Farbe hat und du bist tot...

      Anyu schrieb:

      Hm... irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier alle zu gute Menschen sind (...)

      Dann muss man eines bedenken, dass die Purge seit mehreren Jahren betrieben wurde. Die Menschen sind daran gewöhnt und abgestumpft... Erst machen es einige wenige, dann kommen mehr und mehr und mehr....

      Anyu schrieb:

      Das Standfort Prison Experiment werfe ich mal als Stichwort rein... "Normale" Bürger werden ohne Probleme zu reissenden Bestien, wenn du ihnen:

      a) die Legitimation gibst
      b) eine ausreichende Masse mitmacht
      c) die Gewalt als Normal definiert wird.

      Viele werden dann "mitschwimmen"...

      Anyu schrieb:

      Najaaaaa... deine These war, dass normale Menschen niemals so reagieren können und er deswegen unrealistisch wäre. Also muss man halt reale Ereignisse nehmen, die zeigen, dass es nicht unrealistisch ist. Wir waren also schon beim Film^^. An den Haaren herbeigezogen... hm... bin ich komplett anderer Meinung, aber gut.

      In einem Punkt haste aber definitiv recht. Eine Diskussion darüber dürfte wirklich nicht sehr viel bringen :3:.
      Teile Anyus Meinung und fand eure Diskussion hervorragend. Sie scheint deswegen nichts zu bringen, wie ihr schreibt, weil es für die Einen realistisch bleibt, den Anderen zu überzogen ist. Aber genau das ist die große Frage, die der Film in den Raum wirft und insofern war diese Diskussion absolut angebracht. Wem diese Gedanken, das Für und Wider, nicht kommen und wer diesen Film einfach nur stumpf glotzt (auch wenn der Streifen selbst mitunter stumpf daherkommt, jo, man hätte es besser und logischer machen können), der disqualifiziert sich doch iwie selbst, find ich.

      castello82 schrieb:

      Woher weiss z.b. die Polizei etc. ob jmd nach dem tag getötet wurde z.b. oder während des säuberungstages!!!
      Naja, zum Einen kann man sowas ja durch entsprechende Untersuchungen feststellen und zum Anderen würd ich argumentieren, dass Morde kurz nach der Purge vielleicht einfach kein Schwein innerhalb einer so verkommenen Gesellschaft, wie im Film dargestellt, interessieren. Denn es trifft ja vorwiegend eh die "Unliebsamen", sprich die Armen, Schwarzen, Minderheiten etc., die man für den Großteil der Kriminalität vor den Zeiten der Purge verantwortlich macht.

      Nezyrael schrieb:

      Finde ich konzeptionell durchaus interessant und wenn ich ehrlich bin auch irgendwie in Ordnung, regt es doch dazu an sich mit dem erdachten Szenario auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob es wirklich zu so etwas kommen könnte. Soweit so gut, den Start fand ich also relativ gelungen.
      Absolut.

      Pesti schrieb:

      Wenn soetwas real werden würde, müsste dies ja Psychopathen bilden und gefühlskalt werden lassen. Anders kann ich mir diese Szene (Achtung Spoiler) nicht erklären:
      Vor der Tür schießt der Anführer der Meute einen Mann tot. Danach sagt er "Er war mein Freund. Sie nicht". Dies fand ich schon etwas unglaubwürdig und tatsächlich störend.
      Ein solches Szenario würde jede Menge Soziopathen heranzüchten, f'jeden. Denke aber, dass der Film auch verdeutlichen will, dass viele schon längst Soziopathen SIND, so dass die Purge nur zur willkommenen Spielwiese der eigenen Perversionen wird. Da geht es dann gar nicht mehr wirklich darum, aus einem vermeintlichen Grund heraus zu säubern, so fragwürdig dieser Grund per se schon ist, sondern es geht einfach nur um das Ausleben stumpfer Gewalt. Deswegen is da auch keine Charaktertiefe. Es sind seelenlose Freaks.

      The AeoN schrieb:

      Der Film hat ne nette Grundidee aber er bleibt im Kern nur ein strunzlangweiliger Home-Invasion Thriller wie es ihn schon tausendfach gegeben hat.
      Hm, also für mich is die Idee so an die Home-Invasion-Szenerie gekoppelt, dass is das gar nicht voneinander getrennt betrachten kann. Und daher find ich den Film sehr dufte und auch spannend. Auch wenn er besser und logischer sein könnte, wat so manche Szenen oder Elemente angeht.

      Mein Fazit, wie oben schon bestätigt: Die Inszenierung der Grundidee wirkt sicher drüber. Liegt aber daran, dass sie quasi bereits den Zenit zeigt, den man so i.d.R. weder bei sich selbst feststellen noch sehen kann, wenn man aus dem Fenster glotzt. Und doch kann ich dem Film viel Realismus abgewinnen, denn die Menschheitsgeschichte ist voll von Greueltaten, Blut und Perversion. Der Mensch kann abgrundtief böse sein, jeder trägt etwas Dunkles in sich, jeder ist fähig zu töten, jeder ist oft genug Opfer seiner eigenen dilemmatischen Gefühle, jeder ist beeinflussbar und jeder ist Kind seiner Zeit, Erziehung und Lebensumstände. Wenn man bedenkt, wie krass die Menschheit schon verroht und abgestumpft IST und dass das fraglos immer weiter voranschreitet, auch unter dem Deckmantel der Menschenrechte und Demokratie, wenn man bedenkt, wie grauenhaft Kriege zwar schon immer waren, aber wie unpersönlich sie inzwischen auch geworden sind und welches Ausmaß sie inzwischen erreicht haben, wie Regierungen, Großreiche oder Weltmächte ihre Interessen durchsetzen, so dass die eigene Bevölkerung schön fein leben kann, was auch dankend angenommen wird, wenn man bedenkt, wie oft Menschen weggucken, egal ob's um nach Afrika verschifften Müll geht oder den Penner, der vor Ort in der U-Bahn zusammengetreten wird (man filmt es sogar und verschafft sich Aufmerksamkeit oder Klicks damit), wenn man bedenkt, dass gewisser Rassismus einfach nicht totzukriegen ist, was auch die Frage aufwirft, ob der Mensch vielleicht einfach nicht dazu gemacht ist, sich arg zu vermischen, weil er an sich vielleicht sogar ein natürliches Bedürfnis hat, unter "seinesgleichen" zu bleiben usw. usf. - also man könnte da wirklich seitenlang weitermachen -, dann find ich nicht, dass der Film so unrealistisch is, wie ihn viele empfinden.

      [film]7[/film]
    • Eine Idee, die mir beim Film, schauen kam.

      Warum bleibt die familie, die mit der Purge nichts zu tun habe will, in diesen 12 Stunden zuhause? Warum kein Kurzurlaub, oder dergleichen. Sie wissen doch, was in dieser Strasse passiert. Sie und ihre Kinder in Gefahr sind. Aber ich beende das meckern mal.^^
    • An sich wirkt das schwer bescheuert, ja. Vor allem wenn man sich vorstellt, wie sowas zum ersten Mal gemacht wird... also da würd ich mich doch übelst verpissen. Aber wenn man sich vorstellt, dass die Leute es inzwischen gewohnt sind? Vielleicht Stück für Stück hingeführt wurden? Die Purge zur Anfangszeit vielleicht bei Weitem nicht so krass war und nur von Wenigen zelebriert wurde?

      Auch da direkt wieder die Idee für ein Gegenargument, das darauf abzielt, wie dumm oder fahrlässig der Mensch is: man weiß, dass Rauchen Krebs erzeugen kann und tötet. Trotzdem rauchen viele Eltern vor ihren Kindern oder die Mutter tut's, während sie schwanger is. Ja zu rauchen is jetzt keine Purge. Aber so oder so gefährdest du das Kindeswohl. Dein Kind könnte daran krepieren. Wie kann man sowas also vereinbaren? Der Mensch is halt bequem, inkonsequent und schaut gern weg. Daher kann ich mir das Verhalten der Eltern im Film iwie herleiten, auch wenn's echt krass is.
    • Pesti schrieb:

      Warum bleibt die familie, die mit der Purge nichts zu tun habe will, in diesen 12 Stunden zuhause?
      Der Film ist ja voller Gesellschaftskritik, dazu zähl ich auch dieses Verhalten: Verlassen auf vermeintliche Sicherheit. Der Kerl verkauft die Systeme nicht nur, er ist auch überzeugt davon. In meinen Augen einfach ein kleiner Seitenhieb, dass vieles vielleicht doch nicht so toll ist, wie es verkauft wird (Überwachungsstaat etc.).

      Davon abgesehen sind die Kerle, die ihm die Panele von Türen und Fenstern reißen ja bereits "Purgeprofis" und nicht der 0815-Gangster, der wirklich keine Chance hätte das Haus zu stürmen.
    • MNCDX schrieb:

      Der Film ist ja voller Gesellschaftskritik, dazu zähl ich auch dieses Verhalten: Verlassen auf vermeintliche Sicherheit. Der Kerl verkauft die Systeme nicht nur, er ist auch überzeugt davon. In meinen Augen einfach ein kleiner Seitenhieb, dass vieles vielleicht doch nicht so toll ist, wie es verkauft wird (Überwachungsstaat etc.).
      Oder "smarte" Home-Technologie, ja. Stimmt. Sehr gut :254: Is ja so schön stylisch und praktisch...
    • Voorheesian Witch schrieb:

      Deswegen is da auch keine Charaktertiefe. Es sind seelenlose Freaks.

      Nein. Es gibt keine Begründung warum die Menschen im Konsum und Lebensweise unserer Gesellschaft in etwa gleich zu setzen ist, an einen Tag morden können. Würde das hier jemand so mitmachen? 99.9999% würden diejenigen die das ausrufen, in die Anstalt stecken. rofl Selbst bei Überbevölkerung, die auf der Erde aktuell ja auch möglich scheint. Hätte man hingegen eine Welt präsentiert welche die von z.b. Mad Max ähnelt, dann würde es auch passen. Einfach so an einen Tag alles über Board werfen, ist nun mal Schwachsinn, in einer Gesellschaft die im Konsum lebt. :3: Damit funktioniert der Film schon nicht mehr, zumindest bei mir.
    • Guck mal, wie die Menschen bereits durch die Türen platzen und sich und den Laden über den Haufen rennen, wenn iwo ein tierischer Black Friday stattfindet @ Konsum. Bin nicht sicher, wie weit man noch davon entfernt is, jmd. aus Versehen totzutrampeln, aber weiterzurennen, weil man vor den Anderen am begehrten Artikel sein will...

      Man darf bei dieser Diskussion auch nicht vergessen, dass es wohl nicht die breite Masse wär, die einer Purge nachgehen würde. Sieht man ja auch im Film. Die ganze Straße da verschanzt sich. Das wird stellvertretend für andere mittel- oder gut situierte Straßen sein. Aber die ärmeren Gegenden? Die Ghettos? Plus so gelangweilte "Rich Kid" Freaks, die mal richtig die Sau rauslassen wollen? Wir haben so viele kriminelle Elemente in der Gesellschaft, so viele Verbrechen aus Habgier, Wollust oder Just For Fun... Just For Fun mal auf's Gleisbett stoßen, Just For Fun mal von hinten die Treppe runterkicken usw. ... Bist du wirklich sicher, dass nicht eine beachtliche Zahl von Menschen die Chance zum straffreien Austicken, auch zum Rapen und Plündern, wahrnehmen würde, wenn sie dürfte?

      Wahrscheinlich bist du das. Also sicher, mein ich. Dich wird kein Argument überzeugen, dat hab ich schon gemerkt :0: Is auch in Ordnung. Vielleicht haste ja auch Recht. Aber wer weiß. Vielleicht wird man's auch irgendwann genau wissen :215:
    • Ich kenn genug, die da mitmachen würden. Bin überzeugt, dass das Konzept "funktionieren" würde.
    • Es wird sicher nicht an Leuten mangeln, die da mitmachen würden. Das bestreitet wohl auch niemand, dass es da genug gäbe. Eher geht es darum, unter welcher Prämisse dies staatlich legitimiert würde. In dem Punkt sehe ich den eigentlichen Grund, warum es in absehbarer Zeit nie pasieren wird. Aber wer weiss. Wenn die Zustände weiter schlechter werden. Maybe...irgendwann einmal.
    • Glaub ich nämlich auch @ mitmachen. Und wenn es nur einmal wär, um dann nachwirkend evtl. doch festzustellen, was man da eigtl. getan und dass man sich selbst traumatisiert hat. Wenn man allein die Hetze im Internet inzwischen betrachtet, wie völlig menschenverachtend und ungefiltert es da zugeht, nicht nur zwischen Kids, und wie schnell sich da Meinungen gebildet werden und zur allgemeinen Steinigung aufgerufen wird, sieht man schon, wie weit es bereits gekommen is. Persönlich bleiben die Meisten davon zwar klein mit Hut. Das is ja der grandiose "Vorteil" an der Anonymität des Internets. Aber innerhalb einer straffreien, konsequenzlosen, vom schützenden Dunkel der Nacht umhüllten Purge? Schön entpersönlicht mit verschleiernder Maske? Doch, ich glaub auch, da würden viele ihr Tier rauslassen... Teils aus sehr konkretem Frust und Hass gegen bestimmte Andere. Teils aber auch aus allgemeinem Frust, der kein Ventil gefunden hat und sich einfach mitreißen lässt. Oder auch aus Neugier, wie's denn ist, einen Menschen zu töten oder zumindest herb abzuragen.

      So wirft der Film m.M.n. halt auch die Frage auf, ob es den Menschen an einem geeigneten Ventil für seine Aggressionen fehlt. Schon seit langer Zeit und für gewöhnlich kanalisiert man sowas im Sport. Aber dazu muss man halt auch die Knete haben. Joggen auf der Straße hingegen kostet zwar nix, befriedigt aber, glaub ich, auch nicht das Spektrum der Bedürfnisse, auf die ich anspiele.

      Die Meisten gehen ja nunmal d'accord mit der Ansicht, dass der Mensch nur ein (Säuge-)Tier ist. Zwar das einzige mit Ratio Begabte. Aber wenn er aus der Tierwelt kommt - und gerade WEIL er zusätzlich breit fühlen und denken kann - stellt sich die Frach, was er tun soll, um ein Ventil für die ewig gängelnden, gesellschaftlichen Konventionen zu finden. Du kannst ja nichtmal laut rumschreien in deiner Bude, wenn du Hass hast, weil neben und über dir direkt andere Menschen wohnen. Mitunter auf kleinstem Raum. Guckt euch mal die Box-Wohnungen in Japan da an :555:
    • Man muss nur die Medien verfolgen. Es vergeht kaum eine Woche, wo es auf der Welt nicht zu Amokläufen, oder einzelnen Bluttaten kommt. Damit will ich sagen, dass einige Menschen sich ihren Kanal auf diese Weise suchen.
      Schau dir beispielsweise den Amok Tourismus zum IS vor einigen Jahren an. Ich denke nicht, dass da alle nur religiös motiviert waren. Wie im Film dargestellt wird es eine "Purge" auf absehbare Zeit nicht geben. Aber Varianten davon gibt es heute schon.
    • Pesti schrieb:

      Schau dir beispielsweise den Amok Tourismus zum IS vor einigen Jahren an. Ich denke nicht, dass da alle nur religiös motiviert waren.
      Richtig, ebenfalls guter Gedanke. Wie ich das seh, ging's oft um Perspektivlosigkeit verbunden mit dem Wunsch, (wieder) für etwas sein und leben zu können. Etwas, was vermeintlich klare Regeln hat, nach denen man sich richten kann und die einem das Gefühl geben, Teil von etwas Größerem, dadurch aber auch ein Jemand zu sein. Dies innerhalb einer Zeit, die durch Werteverlust, Einsamkeit und Egoismus besticht. Krank zwar, dass man sich deswegen ausgerechnet den IS als Zufluchtsstätte sucht. Aber das zeigt halt, wie Mensch so tickt. Purge im Namen Allahs. Ob dat so auch im Buch steht, is dann zweitrangig 8))