Originaltitel: Crimen ferpecto
Produktionsland: Spanien, Italien
Produktion: Álex de la Iglesia, Juanma Pagazaurtundua, Roberto Di Girolamo, Gustavo Ferrada
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Álex de la Iglesia
Drehbuch: Jorge Guerricaechevarría, Álex de la Iglesia
Kamera: José L. Moreno
Schnitt: Alejandro Lázaro
Spezialeffekte: Antonio Molina
Budget: ca. 4.750.000€
Musik: Roque Baños
Länge: ca. 105 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Guillermo Toledo, Mónica Cervera, Luis Varela, Fernando Tejero, Kira Miró, Enrique Villén, Alicia Andújar, Eduardo Gómez, Javier Gutiérrez, Montse Mostaza, Gracia Olayo, Isabel Osca
Inhalt:
Der smarte Kaufhausangestellte Rafael González hasst Mittelmäßiges. Auf dem Weg zur Arbeit vernascht er eine unbekannte Brünette und illustriert selbstbewußt seine Maxime vom Nehmen und dem Glück der Macher. Auch in seinem "Reich", der Abteilung für Damenoberbekleidung im Kaufhaus Yeyo's, sind ihm alle Verkäuferinnen hörig. Eine Einladung zur nächtlichen Sexorgie gilt unter den Kolleginnen als beneidenswerte Auszeichnung. Dennoch, zur wahren Bestätigung seines Egos fehlt Rafael die Beförderung zum Etagenchef. Als der toupétragende ältere Verkäufer Don Antonio den begehrten Posten bekommt, gerät Gonzales Glitzerwelt aus den Fugen. In den Umkleidekabinen kommt es zur Abrechnung zwischen den Rivalen, die für beide tragische Folgen hat, für den einen schnell und schmerzlos, für den anderen langsam, aber schmerzhaft...
Trailer:
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Kritik:
Der Filmtitel ist nicht etwa ein Schreibfehler, die Textpassage kommt so im Film auch vor und ergibt damit Sinn. Gewiss alles andere als ein kommerziell gewählter Titel, der Konsument wird schon aufgrund des Filmtitels einen Bogen um dieses Werk machen.
Álex de la Iglesia gehört zu den aktuell besten europäischen Regisseuren der aktuellen Zeit, wenn auch nicht wirklich groß bekannt. Ein Ferperktes Verbrechen ist eine sehr schräge Komödie mit einer tollen Story.
Die Schäche des Filme sind die richtig billig wirkenden CGI Feuereffekte, was auch irgendwo schade ist, denn nur dafür ziehe ich einen Punkt ab. Die Sozialkritik kommt gewiss nicht zu kurz und wurde intelligent sowie schwarzhumorig im Dialog eingearbeitet. Auch dieser Iglesia steht von den derben Szenen her, seinen etwas bekannteren und provokanteren Horrorfilmen in nichts nach. Eigentlich geht Ferperktes Verbrechen auch schon Richtung Horrorfilm mit Blutgeschmiere und dem Zerhacken von Körperteile. Seit Aktion Mutante hat sich Iglesia zunehmend weiterentwickelt und markiert hier seinen vorläufigen Höhepunkt, was die Qualität einer tiefschwarzhumorigen Geschichte angeht, von der Perfekten Umsetzung her.
Guillermo Toledo: „Du bist so was von hässlich Lourdes, so abgrundtiefhässlich. Das ist nicht deine Schuld, aber erst recht nicht meine. Es ist die Welt um uns herum, die mich dazu bringt dich zu Hassen. Die Leute, die Zeitschriften, unser Fernsehen! Hast schon jemals so eine wie dich als Moderatorin im Fernsehen gesehen oder eine hässliche Frau neben einen schicken Ferrari, die einen Rennfahrer küsst. Sag’s mir."
Mónica Cervera aka Lourdes:„Du glaubst selbst nicht was du da sagst.“
Guillermo Toledo: „Na klar glaub ich das und in Grunde denken alle so Liebling, die ganze Welt da draußen, wir sind nun mal so erzogen, auch wenn es hart ist.
Mónica Cervera: „Nein, es muss doch einen geben der nicht so ist.“
(Darauf werden die beiden von einem Polizisten erwischt, der dann in einer besonders witzigen Szene beweist, dass Toledo recht hat.)
Merkwürdige, sehr gut spielende Charaktere mit teils schrägen, bunten, auf jedenfall vielseitigen Outfits und sehr abwechslungsreichen Szenen im Kaufhaus.
Eine tiefschwarze, sozialkritische, flott inszenierte schwarze Komödie mit Horrorelemente im Einkaufcenter, die man nicht so schnell vergessen wird. Álex de la Iglesia’s bis dato Bester!