Requiem für Django

    • Requiem für Django





      Alternativer Titel: Réquiem para el gringo
      Produktionsland: Spanien, Italien
      Produktion: Sergio Newman
      Erscheinungsjahr: 1968
      Regie: José Luis Merino
      Drehbuch: Maria del Carmen Martínez Roman
      Kamera: Mario Pacheco
      Schnitt: José Antonio Rojo
      Musik: Angelo Francesco Lavagnino
      Länge: ca. 95 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Lang Jeffries, Femi Benussi, Fernando Sancho, Carlo Gaddi, Ruben Rojo, Aldo Sambrell, Carlo Simoni, Angel Alvarez, Marisa Paredes


      Porfirio Carranza und seine Bande haben sich auf einer Hazienda eingenistet. Für ihn und seine engsten Vertrauen Ted Corby, Indio und Tom zählt ein Menschenleben nicht viel. Sie töten weil es ihnen Freude bereitet. Doch eines Tages gehen sie zu weit, denn sie haben den Bruder von Ross „Django“ Logan getötet. Die Rache ist sein - und Niemand wird das Massaker überleben!

      Die Musik von Angelo Francesco Lavagnino leitet die „Heilige Messe für die bald Sterbenden“ in vorzüglicher Weise ein. Ich liebe diese Musik. Diese treibende und geradlinige Melodie, die als ein vorzüglicher Begleiter für den Sensemann fungiert. Der Sensemann und Rächer der sich Ross Logan nennt. Ein eigenwilliger Zeitgenosse dem das Etikett „Django“ aufgezwungen wurde. Doch so etwas hat die Figur Ross Logan in keiner Weise nötig. Dieser Charakter ist eibenständig und muss nicht als ein Plagiat des einzig wahren Django fungieren.

      Ross Logan ist ein extravaganter Charakter. Ein Typ der mit einem Leoparden-Poncho gekleidet ist und ein Faible für Astrologie hat. Ein wortkarger Charakter der Taten sprechen lässt. Er lässt die Rache auf seine spezielle Art ablaufen und passt sich somit dem Gesamtlook des Films an. REQUIEM FÜR DJANGO ist einer der IW die (aus meiner Sicht) mit den experimentierfreudigen Genretiteln auf einer Stufe stehen. Denn REQUIEM FÜR DJANGO kann mich ebenso faszinieren, wie WILLKOMMEN IN DER HÖLLE, IL NERO und EL PURO. Gemeint ist die Faszination welche durch eine cineastische Extravaganz entsteht. Es sind Filme die einfach das gewisse Etwas haben - da sie intensiver wirken als der Großteil der Genreproduktionen.

      Zu diesem vorzüglichen Resultat verhilft u. a. das großartige Spiel von Lang Jeffries in der Rolle von Ross Logan. Ein wortkarger und extrem cooler Charakter der stets für Überraschungen gut ist. Die Wahl, diesen Charakter von Gert Günther Hoffmann synchronisieren zu lassen, ist natürlich perfekt. Dieser Mann ist und bleibt eine der genialsten Stimmen die das deutsche Synchronuniversum hervorbrachte. Dazu bekommt man als Ted Corby die Stimme von Christian Brückner geboten. Was will man mehr? Es passt einfach bestens.

      Carlo Gaddi spielt die Rolle jenes Ted Corby. Ein Sadist der - gern die Peitsche schwingt und - seine Opfer bis zu deren letztem Atemzug quält. Sehr zur Freude von Bandenboss Carranza. Dieser wird – welch Wunder – von Fernando Sancho gespielt. Man kennt, liebt und schätzt diesen Mann und seine cineastischen Ungehobeltheiten. Fernando hat bekanntlich einige Rollen gespielt in denen er selten dämlich vorging. Bei REQUIEM FÜR DJANGO zeigt er sich etwas überlegter. Es ist ihm auch klar, dass seine drei Top-Killer nur im Rudel stark sind. Als Einzelpersonen hält er sie für Nieten. Eine Tatsache die auch Ross Logan bekannt ist, und die er eiskalt ausnutzt.

      Das letzte Drittel des Films kann mich immer, und immer, wieder begeistern. Der große Shootout auf der Hazienda und die Sonnenfinsternis (in die Carranza natürlich direkt reinschaut). Was für ein grandioses Finale. Die Kamera hat einige Schmankerln parat und der Film wird stets von einer düsteren Aura umgeben.

      Fazit: Vereinzelnd knallharter und sehr düsterer IW der mit Ross Logan einen absolut coolen Charakter hervor gezaubert hat. IW-Fans die diesen Film nicht kennen - sollten diesen untragbaren Zustand schleunigst ändern.

      Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass REQUIEM FÜR DJANGO einige Parallelen zu Masaki Kobayashis HARAKIRI aufweist.



    • Dieser grandiose, düstere und brutale IW wird in Originallänge auf BD und DVD von COLOSSEO kommen.
    • Die Coverrückseite ist nun auch fertig. Der Film kommt am 18. März.

    • Folgend Screenshots der DVD. Credits to Anti-Hero.




    • Die BluRay muss nicht sein (obwohl es mittlerweile unterschiedliche meinungen gibt). Die DVD reicht aus. Das Bild der BluRay soll steril wirken und kein Filmkorn bieten. Ich habe die DVD und bin voll zufrieden. Review oben angepasst.
    • Den deutschen Trailer gibbet jetzt auch zu bewundern.