Wild Dogs



    • Originaltitel: Cani arrabbiati
      Produktionsland: Italien
      Produktion: David E. Allen, Harmon Kaslow, Lamberto Bava, Alfredo Leone, Roberto Loyola
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Mario Bava
      Drehbuch: Alessandro Parenzo, Cesare Frugoni
      Kamera: Emilio Varriano, Mario Bava
      Schnitt: Carlo Reali
      Spezialeffekte: Sergio Chiusi
      Budget: -
      Musik: Stelvio Cipriani
      Länge: ca. 92 Minuten
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Riccardo Cucciolla, Lea Lander, Maurice Poli, George Eastman, Don Backy, Erika Dario, Maria Fabbri, Luigi Antonio Guerra, Francesco Ferrini, Emilio Bonucci, Pino Manzari, Ettore Manni, Barbara Ehringer, Nina Gueltzow, Fabrizia Sacchi



      Inhalt:

      Nach einem blutigen Banküberfall flüchten die Täter quer durch die Stadt. Um ungesehen entkommen zu können, nehmen sie Geiseln und verschwinden in einem fremden Auto. Der Fahrer transportiert ein kleines Baby, daß dringend ärztliche Hilfe benötigt. Verfolgt von der Polizei beginnt ein Nervenkrieg zwischen den Geiseln und den Kriminellen. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, denn die Gangster nutzen ihre Machtposition rücksichtslos aus...


      Trailer:
      -


      Kritik:

      Einer der besten Filme von Mario Bava ist sein Wild Dogs, der auf die Psyche gehen darf.
      Gefoltert und gequält wird aber nicht in einem geschlossenen Raum oder abgelegenen Waldgebiet, sondern in einem engen Auto, jenes auf der Flucht vor der Polizei ist. Diese Karre wird zum größten Teil als Folterplatz herhalten, insbesondere für eine junge Frau wird die Fahrt mit den Verbrechern zum Höllen-Trip werden.
      Dabei wird auch Sexploitation Ware gezeigt, was man ebenfalls eklig hinbekommen hat, ohne dabei wirklich viel sichtbares nacktes Fleisch zu zeigen. Es ist insbesondere den durchgeknallten Darstellern zu verdanken, das der Film so gut geworden ist, denn mit emotionslosen Personen hätte das Ganze keine große Wirkung erzielt. So darf Man-Eater George Eastman den "32" spielen, jenen Name hat er hier anhand seines derart langen Lümmels bekommen und er spielt seinen Charakter sehr glaubhaft, so viel Talent hat er nicht mal bei den Filmen eines D'Amato angeboten, oder musste es dort auch nicht, hier zeigt er seine richtige Klasse als dreckiger Fiesling. An Eastman's Seite sein nicht viel gepflegterer Kumpel "Messer" und der Chef der Bande können durchweg überzeugen, so wie auch alle anderen Darsteller, ohne Ausnahmeerscheinung. Der permanente, instrumentale Sound ist zudem stimmig ausgefallen. Der Film hat eine Wendung parat, auch wenn ich sie mir schon in irgend einer Art vorher so gedacht habe, dann wird sie selbst in diesem Fall noch für Staunen sorgen.

      [film]8[/film]
    • Astreiner und spannender Film mit typischer Bava-Überrschung wie es auch bei Bay of Blood vorkam. Grandiose Atmosphäre die einen völlig in ihren Bann zieht von der man sich nicht mehr losreißen mag!! Verflucht nochmal warum gibts heute solche Filme nicht mehr, diese aalglatten Schauspieler und dies nervige CGI machen mich KRANK!!!!! Hachja, früher..

      10/10!!
    • Ich war auch überrascht das er so gut ist, hatte zuvor nie was von gehört. Wild Dogs war ein Kauf von mir ohne zu wissen was drin stecken könnte. :0:
    • Wild Dogs
      (Cani arrabbiati)
      mit Ricardo Cucciolla, Don Backy, Lea Lander, Maurice Poli, George Eastman, Maria Fabbri, Erika Dario, Luigi Antonio Guerra, Francesco Ferrini, Emilio Bonucci, Pino Manzari, Ettore Manni
      Regie: Mario Bava
      Drehbuch: Alessandro Perenzo
      Kamera: Emilio Varriano / Mario Bava
      Musik: Stelvio Cipriani
      FSK 18
      Italien / 1974

      Nach einem blutigen Banküberfall flüchten die Täter quer durch die Stadt. Um ungesehen und ungehindert entkommen zu können, nehmen sie Geiseln und verschwinden in einem fremden Auto. Der Fahrer transportiert ein Kleinkind, daß dringend ärztliche Hilfe benötigt. Verfolgt von der Polizei beginnt ein gnadenloser Nervenkrieg zwischen den Geiseln und den brutalen Kriminellen. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, denn die Gangster nutzen ihre Machtposition rücksichtslos aus.


      Das Mario Bava nicht nur im Horror-Genre mit großartigen Filmen aufgewartet hat, sieht man ganz eindeutig im vorliegenden Ausflug in das Genre des Thrillers, denn "Wild Dogs" ist ein wirklich exzellenter Genre-Beitrag, der sich auch heute noch, nach mittlerweile fast 4 Jahrzehnten immer noch sehen lassen kann. Es ist sicher eher selten, das eine Geschichte, die sich bis auf ganz wenige Ausnahmen lediglich in einem Auto abspielt, eine so ungeheure Faszination auf den Zuschauer ausüben kann. Lediglich einige Minuten zu Beginn, einige kleinere Szenen während des Films und das knappe Ende finden nicht im Auto statt, woraus jetzt sicherlich nicht wenige Leute schon einmal die pure Langeweile herauslesen. Doch genau das Gegenteil ist hier der Fall, denn spannender und atmosphärischer als in vorliegender Geschichte kann es kaum zur Sache gehen.

      Es ist fast kaum zu glauben, welche Intensität sich aus der gegebenen Situation zwischen den Ganoven und den Geiseln entfaltet, die dabei entstehende Dramatik und bedrückende Stimmung überträgt sich automatisch auch auf den Zuschauer, der immer mehr mit den Geiseln mitleidet. Denn auch, wenn der Chef der Bankräuber, der von allen nur Doktor genannt wird, anscheinend die Fäden in der Hand hält und größtenteils recht beherrscht wirkt, entpuppen sich doch seine beiden freunde als wahre Psychophaten mit einem ausgeprägten Hang zum Sadismus, den sie insbesondere der weiblichen geisel gegenüber verstärkt zum Ausdruck bringen. Ganz besonders tut sich hier George Eastman hervor, der seinen Part mit absoluter Bravour darstellt und seinem Charakter sehr viel glaubwürdigkeit und Authenzität verleiht. Doch ganz generell kann man das dargebotene Schauspiel als absolut gelungen bezeichnen, wobei in erster Linie gerade die "Bad Boys" extrem fies und scheinbar vollkommen emotionslos dargestellt werden, was der ganzen Szenerie noch zusätzlich einen extrem beklemmenden Anstrich verleiht.

      Hier liegt mal wieder ein absolutes Paradebeispiel vor, wie man mit verhältnismäßig geringem Aufwand einen Film kreieren kann, der an Spannung und einer äusserst bedrohlichen Atmosphäre nur schwer zu überbieten ist und den Zuschauer richtiggehend in seinen Bann zieht. Denn sitzt man doch mit zunehmender Laufzeit fast selbst wie ein Nervenbündel vor dem Bildschirm und kann die teils atemraubende Spannung kaum noch aushalten. Und immer wenn man der Meinung ist, das sich die Lage nicht noch mehr zuspitzen kann, wird man schnell eines Besseren belehrt, denn Bava hat hier wirklich sämtliche Register gezogen, um den Betrachter in ein wahres Wechselbad der Gefühle zu stürzen, aus dem es bis zum Ende einfach kein Entkommen gibt. Und gerade dieses Ende hat es dann so wirklich in sich und liefert noch einmal eine Wendung, die in dieser Form nicht unbedingt vorhersehbar war. Die Karten werden vollkommen neu gemischt und nichts ist mehr so, wie man es im Prinzip erwartet hat. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um eine der genialsten Schlußsequenzen, die man hätte finden können und die dem gesamten geschehen eine extrem makabere Note verleiht.

      Letztendlich hat Mario Bava mit "Wild Dogs" wirklich auf eine sehr beeindruckende Art und Weise unter Beweis gestellt, das sein riesiges Potential nicht nur im Horror-Genre sehr gut zur Geltung gekommen ist, denn auch das Genre des Thrillers hat mit vorliegendem Beitrag eine absolute Bereicherung erhalten, die sich kein wahrer Fan entgehen lassen sollte. Mit minimalstem Aufwand wurde eine äusserst spannende Geschichte in Szene gesetzt, die in erster Linie von ihren tollen Darstellern und einer fast einzigartigen Atmosphäre lebt, die sich immer mehr verdichtet, so das sie sogar für schweissnasse Hände beim Zuschauer sorgen kann, der sich der von ihr ausgehenden Faszination beim besten Willen nicht entziehen kann, selbst wenn er es wollte. Zu beeindruckend ist das Gesamtbild, das dieser Film erzeugt und das auch nachhaltig auf einen einwirkt, selbst wenn der Abspann schon längst zu Ende ist.


      Fazit:


      Es gibt genügend Menschen, die das Schaffen des Mario Bava nicht anerkennen, wobei sich mir die Gründe dafür nicht erschließen können. Denn wenn man einen Thriller wie "Wild Dogs" gesehen hat, dann müsste man im Prinzip vom Können dieses Mannes beeindruckt sein, der hier eine Perle des Genres geschaffen hat, die auch im Laufe der Jahre rein gar nichts von ihrer Faszination verloren hat und sich auch hinter heutigen Genre-Vertretern nicht zu verstecken braucht, sondern vielmehr ein Vorbild sein sollte, wie man mit wenigen Mitteln ein Maximum an Thrill-und Spannung herausholen kann.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Wirklich durchweg recht unterhaltsamer Streifen von Mario Bava der mich in seinem "Terror" an etwas spätere italienische Streifen oder auch an sowas wie "Last House on the left" (1972) erinnert. George Eastman ist hier wirklich herrlich durchgeknallt. Tja das Ende ist dann nochmal recht abgezockt. [film]9[/film]
    • So hochschätzen wie es viele hier tun, will ich den Film nicht gerade, denn meines Erachtens bietet der Film schon viel Leerlauf in bestimmten Situationen der nicht enden wollenden Autofahrt, die nicht gerade Spannungsfördernd sind, aber dennoch nachvollziehbar in ihrem Ablauf. Luigio Montifiero (George Eastman) spielt klasse den Fiesling, Irren und Perversling, der die weibliche Geisel zum Pinkeln penetriert und seine Visage wieder Richtung Grenzdebilität abrutscht, was er in Man-Eater später perfektionieren wird. Aber richtig eindringliche Folter, sodass sich der Film von Zeit zu Zeit immer mehr zuspitzt und zur Unerträglichkeit wird, ist leider nicht der Fall, sodass am Ende aber immer noch ein spannender Thriller bleibt, der aber etwas mehr Abwechslung und Action nötig gehabt hätte. Allerdings sind die Darsteller top und etliche Machtwechsel zeugen von einem guten Drehbuch und auch das Ende erweist sich Bavatypisch als erstaunlicher Aha-Effekt. An die Klasse von Der Schlitzer, The last house on the left oder Ich spuck auf dein Grab reicht der Film nicht heran, bietet aber noch annehmbare Kost, sofern man nicht von dem durchgehend immergleichen Fahrstuhl - Dödödö - Soundtrack genervt sein wird, der den ganzen Film 95 Minuten lang durchläuft und die Höhen und Tiefen keineswegs verstärken kann.

      [film]6[/film]
    • Ein Meisterwerk!Klassiker von Bava der zum Glück obwohl er ja jahrelang als verschollen galt aufwändig restauriert wurde und eine würdige Veröffentlichung erfahren hat.Die Darsteller spielen insbesondere George Eastman (selten so überzeugend gesehen) ihre Rollen hervorragend.Der Terror der hier vermittelt wird ist beachtlich für die damalige Zeit und wird in dieser Form in neuen Filmen nicht mehr erreicht.Mal wieder ein Beispiel das man mit geringen finanziellen Mitteln hervorragende Filme inszenieren kann die auch ohne atemberaubende Effektorgien auskommen.Ich trauere der guten alten Zeit manches mal hinterher.
    • Der Terror wird in neueren Filmen nicht mehr erreicht? Ich weiss nicht, aber irgendwie empfinde ich das anders, sowie ich die ganzen Lobeshymnen über den Film nicht verstehen kann. Klar, guter Film, aber sooo intensiv war der auch wieder nicht. Aber ist ja Interpretationssache.
    • Ich kann nicht verstehen, warum der Film hier so gut bewertet wurde... War kurz vorm Einschlafen... Außerdem einige Fehler im Film, zb. Polizist schießt von Hinten durch die Heckscheibe und der Fahrer wird unterm Ohr trotz geradeausgucken getroffen, obwohl auch wer hinter im saß... Dann unterhalten sich zwei Kidnapper und es soll den anschein machen,als dass das Auto noch fahren würde, man sieht aber im Hitnergrund immer nur 1 Baum, der sich im Wind bewegt, dann kommt ein Bremsgeräusch und der Wagen soll stehen... Spannung konnte ich auch keine finde. Das Ende war das einzige,was gut war deswegen:
      [film]2[/film] !
    • Ich muss gestehen,das ich den Film noch nicht geschaut habe.Aber wie ich hier so lese,ist der eh nicht ganz so toll.
    • Es gibt eindringlichere Kammerspiele, aber Wild Dogs ist ganz okay...