Produktionsland: USA
Produktion: Ethan Coen, Joel Coen, Robert Graf, Scott Rudin
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Ethan und Joel Coen
Drehbuch: Ethan und Joel Coen
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Ethan und Joel Coen als Roderick Jaynes
Budget: ca. 25 Millionen US-Dollar
Musik: Carter Burwell
Länge: ca. 122 Minuten
Freigabe: 16 Jahre
Darsteller: Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin, Woody Harrelson, Kelly Macdonald, Garret Dillahunt, Tess Harper, Barry Corbin, Stephen Root, Beth Grant
Inhalt:
Der Vietnamveteran Llewelyn Moss (Josh Brolin) stößt bei der Antilopenjagd im Südwest-Texas des Jahres 1980 inmitten der Wüste auf ein Blutbad. Das, was er sieht, ist scheinbar der Schauplatz eines missglückten Drogendeals. Nicht unweit des Schlachtfelds befindet sich ein Koffer mit zwei Millionen Dollar. Moss nimmt den Koffer an sich - nicht ahnend, dass bereits der Profikiller Anton Chigurh (Javier Bardem) seine Spur aufgenommen hat. Chigurh ist eiskalt, sein Weg gepflastert von Leichen. Llewelyn steht jedoch nicht ganz allein da. Dorfsheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) weiß, in welcher Gefahr sich der Gejagte befindet und will ihn retten. Doch der Gesetzeshüter hinkt Chigurh stets einen Schritt hinterher. Er fühlt sich fremd in einer Welt, die einem solch unaufhaltsamen Killer nichts entgegenzusetzen weiß.
Trailer:
Kritik:
Nachdem ich beim 1. mal bei dem Film eingeschlafen bin, habe ich es nun geschafft beim 2. mal durchzuhalten. Es war ein schwerer Kampf, aber ich wollte mir ja auch das unspektakuläre, öde Ende antun. Leider ist der Film ziemlich langweilig und es hat sich nicht gelohnt ihn 1,5 mal anzusehen.
Die Handlung ist ganz ok, aber überhaupt nichts Neues. Das Tommy Lee Jones hier mal wieder die Rolle des "Jägers/Verfolgers" spielt, ist schon geradezu lächerlich in Hinblick darauf, dass er mittlerweile recht alt ist und ziemlich hinterherhinkt. Der Titel "Kein Land zum alt werden" wird sich überwiegend auf ihn beziehen. So lamentiert er ständig herum, obschon er ab und an durch Sprüche wie: "Vielleicht fressen Kojoten keine Mexikaner" und als ihn der Hilfssheriff fragt, wo denn seine Waffe wäre, sagt: "Ich verstecke mich hinter dir", durchaus einen Anflug von trockenem Humor beweist.
Die Schauspieler haben eigentlich alle ganz gute Arbeit gemacht, das der Killer stellenweise so lustlos rüber kommt ist vermutlich gewollt. Auf mich wirkt das allerdings nicht mehr kaltblütig, sondern einfach nur lustlos und stumpf. Es soll wohl realitätsnah wirken, denn welcher Mörder freut sich einen Ast, wenn er mordet. Aber so ganz ohne Regungen, kommt es dann doch ziemlich schwerfällig und langweilig rüber. Man spielt auch mit keinerlei Klischees, was ich ganz nett finde, so trinkt der Killer beispielsweise Milch, während das davon laufende Opfer in einer Szene Bier haben will. Die Atmosphäre spiegelt ganz gut diese Bitterkeit des Films wieder, das kann man dem Film auch anrechnen.
Da man fast ganz ohne Musik/Ton auskommen wollte, legt man hier teilweise mehr Wert auf visuelles. Die Tötungsszenen kommen abrupt und sind oft blutig. Besonders extrem fand ich die Szene in der Tankstelle. Der Tankstellenwart ist nicht nur lächerlich und übertrieben freundlich, es hängen zur Verstärkung des Ganzen auch noch Smiley Buttons rechts hinter ihm, die durchweg im Bild sind. Den ganzen Film hätte man so viel subtiler machen können, dann hätte er zumindest zum Nachdenken angeregt. Vor allem zum Ende verrät er durch die Szene mit den Schuhen, viel zu eindeutig was passiert ist. Was mich dann doch wirklich zum Nachdenken gebracht hat, war diese sinnlose Aktion mit dem Koffer im Schacht. Es erschließt sich mir absolut kein Sinn in dieser Handlung. Aber lasst euch überraschen, Logikfehler findet man da mehrere. Und ich finde, bei so einem Film muss das absolut nicht sein.
Fazit:
Meiner Meinung nach wird aus dem Film viel mehr gemacht, als er ist. Wofür er 4 Oscars bekommen hat, ist mir auch nicht klar. Allerdings hinterfrage ich die Krönungen dieser absurden Preisverleihung schon lange nicht mehr, wenn sie selbst hervorragende Schauspieler nicht mehr ernst nehmen. Man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben. Meine Wertung fällt so hoch aus, weil ich
einen gütigen Moment habe.