Deutschland / 2015
Regie: Marc Rohnstock
Darsteller: Anja Becker, Isabelle Aring, Jack van Cuusen, Julia Stenke, Klaudia Pawluk, Mario Zimmerschitt, Mika Metz, Oliver Krekel, Robin Czerny, Roland Freitag, Stephanie Meisenzahl, Vinylistic B. Babe
Länge: ca. 111 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Trailer:
Ich hab für euch ein Drehbericht zum neuen Film von Marc Rohnstock. Offiziell wird Anfang nächstes Jahr gedreht. Diese Szenen wurden nur für einen Trailer gemacht:
Es tut sich endlich wieder was im Hause Rohnstock. Nachdem Necronos – Tower of Doom schon seit gut 2 Jahren abgedreht ist, wurde es doch ein wenig still um das Filmteam Infernal Films. Zumindest was ihre eigenen Sachen betrifft. Neben der zahlreichen Promo für ihren Film, haben sie auch noch bei anderen Projekten mitgeholfen und standen hier entweder teilweise vor der Kamera (Robin Hood 3D), oder dahinter und haben sich um Effekte und andere Sachen gekümmert (wie z.B. Plastic). Umso erfreulicher dann, als die Nachricht kam, ob ich nicht Lust hätte bei dem Dreh für den nächsten Film dabei zu sein. Da habe ich natürlich nicht 2 x überlegt. Doch die Dreharbeiten zum neuen Film – The Curse of Doctor Wolffenstein - fangen offiziell erst nächstes Jahr an. Man hatte an diesem Tag lediglich eine kurze Sequenz für den Teaser Trailer gedreht, der beim Weekend of Horrors seine Premiere feiern durfte. Der Teaser wird ab Januar 2013 im Internet zu finden sein. Solange müsst ihr euch also noch ein wenig gedulden! Ob die Szenen auch im eigentlich Film enthalten sind? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht? Es bleibt spannend! Nur so viel darf ich verraten, vielleicht handelt es sich bei diesen Dreharbeiten um einen eigenen Film im eigentlichen Film! Ich halte Euch auf dem Laufenden...
Da ich vorher absolut keine Informationen bekommen habe, was an diesem Tag gedreht wird, blieb mir nichts anderes übrig als mich überraschen zu lassen. Nach der herzlichen Begrüßung und dem ersten Plausch, wurde mir dann MoonChild, die Hauptdarstellerin, vorgestellt und was man heute noch vorhatte. Es handelte sich hierbei um einen Nachtdreh und nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen wurden und es dann auch dunkel war, hat es auch nicht mehr lange gedauert, bis es los ging.
Ich habe mich zuerst gewundert warum im heimischen Garten die Beleuchtung und alles andere aufgebaut wurde. Wie in einem Wald sah es hier nun wirklich nicht aus. Lediglich am Ende vom Garten standen einige Bäume, aber das hat tatsächlich als Wald ausgereicht, denn um die Illusion perfekt zu machen, wurden Requisiten wie Äste und Zweige zusätzlich vor die Kamera gehalten - schon stand man mitten im Wald. Das grenzt schon an einen echt genialen Einfallsreichtum. Denn tatsächlich sieht man es nicht, wenn man es nicht gerade besser weiß. Aber die Jungs wissen natürlich wie man trickst, damit es im Film genauso aussehen soll, wie sie es gerne hätten. Man muss noch nicht einmal viel Zeit damit verbringen eine geeignete Location zu finden. Fakt ist: Man muss nur wissen wie man es anstellt und wie es am Ende aussehen soll. Und das hat wirklich hervorragend geklappt! Man kann mit so wenig Mitteln eine so große Wirkung erzielen, genau dass macht die Independent Film Szene aus und lässt mich immer wieder staunen.
Was noch sehr gelungen rüber kam, war der Nebel im Film, der durch eine Nebelmaschine entstanden ist. Dadurch wird eine noch düstere und spannendere Atmosphäre geschaffen, als es ohnehin schon ist. Gerade als der maskierte Killer ihr auf den Fersen ist und sie sich durch den dunklen Wald kämpft - mit Nebelschwaden auf dem Boden - und sie letztlich doch gefangen wird. Nach einigen Wiederholungen und verschiedenen Szenen, die man eingefangen hat, kamen auch noch ein paar Close-Up´s hinzu. Das bedeutet, dass man nicht das Bild als Ganzes eingefangen hat, sondern man legt viel Wert auf die einzelnen Details, wie z.B. die Füße, die Augen, die Hände usw. Und wenn das dann passend geschnitten wird, verwendet man diese Szenen. Nachdem der erste Teil im Kasten war und schon zahlreiche Bilder gemacht wurden, ging es dann zur zweiten Szenerie – in den Schuppen.
Da ich auch hier nicht allzu viel verraten möchte sei nur gesagt, dass man hier noch mal eins draufgesetzt hat. Auf den Bildern ist ja schon zu erkennen, dass die Darstellerin an einen Stuhl gefesselt ist und sie weiß, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat. Und wie man die Rohnstock´s kennt, wird sie natürlich auch nicht an einem Stück und unversehrt wieder rauskommen. Aber dazu verraten die Bilder ja schon zuviel, da überall das Blut auf ihr verteilt ist. Und nun kann sich jeder seine Gedanken machen, was man hier gemacht und sich hat einfallen lassen. Es war wirklich erstaunlich bei so einem Effekt dabei zu sein und zu sehen, wie man diesen macht, ohne dass man davon im fertigen Film etwas mitbekommt. Natürlich wird auch hier mit Schnitten gearbeitet, aber es ist schon etwas Besonderes. Gerade da man so etwas auch nicht in jedem Film sieht. Man muss an dieser Stelle MoonChild ein großes Lob aussprechen. Nicht nur, dass sie das erste mal aktiv vor der Kamera stand (zuvor war sie schon Model bei der Guts & Gore Reihe), sondern weil sie bei doch zunehmender Kälte nicht gemeckert und alles über sich hat ergehen lassen. Vor allem, als sie gegen Ende schon eine sehr lange Zeit an den Stuhl „gefesselt“ war. Auch wenn es sich um viel. 1 Minute Filmmaterial handelt, hat man hier schon ein paar Stunden gebraucht, bis alles abgedreht war.
Was ich an dem Abend gesehen habe, hat mich wirklich begeistert und auch als ich das erste Mal die bewegten Bilder dazu gesehen habe. Ich bin schon auf die verschiedenen Meinungen gespannt, wenn der Teaser allen gezeigt wird. Die Story über den Film wird noch nicht verraten, da lass ich euch noch ein wenig zappeln. Man darf allerdings gespannt sein, was man dann zu sehen bekommt, da es sehr interessant klingt. Auf jeden Fall geht es im Jahr 2013 endlich wieder los und darauf freue ich mich schon. Und da stehe ich mit Sicherheit nicht alleine da.
Nachdem die Stunden wie im nu vergangen sind, habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht, um noch ein paar Stunden Schlaf abzubekommen. Aber es hat sich gelohnt und ich war froh, dass ich hier dabei sein konnte. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an das ganze Infernal Films Team und an MoonChild. Es war wie immer sehr schön und hat eine Menge Spaß gemacht. Man sieht sich hoffentlich im nächsten Jahr wieder!
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 28.07.2016 (Verleih: ...) geschnitten
Presse-Kritik der Uncut/Roh-Fassung von Dr.Doom:
Wer die letzten Gorehoundfilme von Marc Rohnstock mochte, wird auch mit Curse of Doctor Wolffenstein gut bedient, denn Rohnstock verzichtet bisher auf Experimente und Trends im Filmgenre, wie man das von anderen Kollegen der deutschen Amateurfilmszene zuletzt zu Genüge kennt. Die Handlung ist bei diesem Wolffenstein zwar vorhanden und verhält sich nach amerikanischen Vorbild, mit Teens die auf Hinterwälder und zudem einen Schlächter treffen, dennoch ist sie nicht zufrieden stellend. Der Cast könnte darin kommunikativer sein, einiges an Witz fehlt auch, wie man das bei deutschen Amateursplatter kennt und diese Art Humor kann auch nur Szenekennern zugänglich sein, wie man das bei Schnaas oder Ittenbach von früher her doch kennt, also diese Lockerheit gelingt dem Film nicht so ganz. Es stellt sich mir die Frage, wieso werden die Opfer immer nur gezeigt wie sie auf der Schlachtbank vegetieren und nie gezeigt wie sie entführt werden, dass wirkt dadurch recht billig hintereinander abgespielt, es fehlt an Ideen wie man die Opfer auf die Folterbank bringt und das hat man nun mal schon oft, ja sehr oft besser gesehen, wie die Opfer eingefangen werden. Die Opfer liegen einfach nur wie Schachvieh aus, dass mindert auch den Handlungsverlauf. Oftmals weis man nicht wer die Opfer sind, sie sind einen somit völlig egal.
Die Effekte sind natürlich handgemacht und unter anderem der Marke Ittenbach entstammend. Dabei kommt der Splatternerd richtig viel zu sehen und das auch abwechslungsreich serviert, es suppt reichlich in diesem Film. Der Gorehound hat hier also wie zuvor mit Necronos wieder seinen Heidenspaß beim Ablauf mit der Meuchelbestie, da der Spaltter auch aus Nackt-Penetration besteht und das findet man nun wirklich nicht oft und wenn dann in der deutschen Amateurfilmszene bisher. Die Amerikaner sind diesbezüglich zurückhaltend oder prüde. Dr.Wolffenstein ist auch bisher der Film mit den meisten Machete-Einschlägen in die Köpfe den es gibt. Auch wenn man das mit den Schauspielern lockerer und lustiger hätte hinbekommen können und das auch ohne weiteres Budget zu vergießen, stimmen zumindest die Effekte und deren Abwechslung. Von Gothicbraut und Selfi-Tussi sind immerhin 2 Charakterrollen dabei (auch wenn nicht ausreichend gut gespielt), die männliche Besetzung ist hingegen durchweg zum schnarchen. Also kein Proll bis Nerd in Sicht, sondern der blasse 0-8-15 Teen, der Schwiegermuttersliebling und das ist für diese Sorte Film nicht interessant genug. In Ordnung geht das Bild, was auch in dem dunklen Bunker gut beleuchtet ist, sowie die schmutzige Kulisse gibt was her und wirkt auch nicht künstlich wie bei vielen amerikanischen Fleißband-Produktionen Heute, sondern es wirkt lebendig ekelig und damit atmosphärisch. Im Schlusskampf werden einzig mal ersichtliche Computereffekte eingesetzt, die so billig wirken, dass sie den Trashfaktor mal kurz richtig in die Höhe kurbeln (Lacher garantiert!).
Der Necronos und Graveyard waren für Rohnstock zuvor die besseren Werke, da die Charaktere bei diesem Wolffenstein zu auffällig schlecht und uninteressant sind und die Handlungsabläufe zu wenig Dynamik bzw. keine Verfolgungsszenen offenbaren und die Opfer einfach nur plötzlich auf der Schlachtbank liegen. Die Filmlänge ist auch hier wieder in der Ultra-Rohfassung natürlich mit 111 Minuten zu viel, ein spaßiger Splatterfilm sollte nicht über 90 Minuten laufen da dieser sonst zu wenig Spannung bietet, am besten noch etwas weniger als Spielzeit, dafür eine schnellere Handlung. Langweilig wird es für Gorehounds aber trotzdem nicht und nur für diese Gruppe ist der Film gemacht, denn Durststrecken beim Metzeln gibt es nun wirklich keine.
Das Nächste mal mehr auf die Handlung achten oder wenn dann wie früher in der Amateurszene, mehr den Witz reinbringen, wenn man sich über die Darsteller noch toll amüsieren kann, wirkt das einfach unterhaltsamer. Diese Kritik betrifft auch den Regisseur Marcel Walz noch an dieser Stelle, so eine Manoush, Krekel oder Zimmerschmied gehen ja in Ordnung aber ansonsten Laiendarsteller nehmen, die Spaß und Motivation in die Sache bringen oder Wortwitz und Selbstbewusstsein besitzen (ohne ins Overacting zu fallen) und nicht Schauspieler die so machen als ob sie wirklich schauspielern könnten und es dann bei leibe doch nicht können, dass wirkt noch schlechter im Enddefekt wie bei einem Trashsplatter der Marke Violent Shit der The Butcher.