Alternativer Titel: Der Mann mit den goldenen Colts
Produktionsland: USA
Produktion: Edward Dmytryk
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Edward Dmytryk
Drehbuch: Robert Alan Aurthur
Kamera: Joseph MacDonald
Schnitt: Jack W. Holmes
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Lionel Newman
Länge: ca. 117 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Henry Fonda: Clay Blaisedell
Anthony Quinn: Tom Morgan
Richard Widmark: Johnny Gannon
Dolores Michaels: Jessie Marlow
Dorothy Malone: Lily Dollar
Wallace Ford: Richter Holloway
Tom Drake: Abe McQuown
Frank Gorshin: Billy
DeForest Kelley: Curley Burne
Whit Bissell: Petrix
Clay Blaisedell und Tom Morgan sollen in Warlock für Recht und Ordnung sorgen. Bei den beiden Männern handelt es allerdings um zwei Revolverhelden die es mit dem Gesetz nicht genau nehmen. Nachdem sie Abe McQuown und seine Leute aus der Stadt vertreiben, ist man ihnen noch sehr dankbar, allerdings schlägt die Ehrerbietung nach und nach ins Gegenteil um.
In Edward Dmytryks „Warlock“ geht es zu Beginn recht dramatisch zu Werke und es wird nicht lang gefackelt. Es stapeln sich zwar keine Leichenberge, aber ein Menschenleben zählt für Abe McQuown nicht viel. Es gibt kein Gesetz in Warlock, es herrscht Anarchie und Chaos. Zweifelsohne ein Fall für Henry Fonda, der in der Rolle des Revolverhelden Clay Blaisedell fortan für Ordnung sorgt. So weit so gut, denn damit wäre der Rahmen des Films erklärt. Innerhalb dieses Rahmens befindet sich allerdings einiges mehr, denn „Warlock“ konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die einzelnen Charaktere und beleuchtet deren Stärken und Schwächen.
Um so etwas glaubhaft zu vermitteln benötigt man überzeugende Darsteller/ innen und mit Henry Fonda und Anthony Quinn fährt man hier bereits mit einem guten Gespann auf. Dieses Duo versteht es innerhalb deren Spielzeit zu harmonieren. Obwohl Quinn die dankbarere Rolle bekleidet, kann Fonda mindestens auf Augenhöhe mit ihm agieren.
Weiterhin sei die Leistung von Richard Widmark als Johnny Gannon lobend erwähnt. Richard hat gerade während seines sehr wortkargen Beginns einige Glanzlichter zu setzen. Er erweist sich als zurückhaltend und unberechenbar. Leider kann er diesen Part nur für eine bestimmte Zeit innehaben und wird anschließend schon fast in die Rolle des Guten gezwungen. Dieses ist allerdings nicht tragisch, denn wer Widmark in „Frank Patch“ gesehen hat, der weiß fast jede andere Rolle von ihm zu würdigen.
Bei den weiblichen Parts kann Dorothy Malone als Lily Dollar überzeugen und lässt Dolores Michaels in der Rolle der Jessie Marlow hinter sich.
Die Unberechenbarkeit die Widmark zu Beginn wieder spiegelt ist ein wichtiges Element des Films, da dieses auch bei Quinn und Fonda anzutreffen ist. „Warlock“ setzt auf die Psyche der jeweiligen Darsteller/ innen und lässt diese somit für einige Wendungen und Spannung sorgen.
Die Kameraarbeit von Joseph MacDonald kann sich ebenfalls sehen lassen. Gerade die Landschaftsaufnahmen haben einiges zu bieten. Eine Nachtszene in der Clay Blaisedell und Jessie Marlow innerhalb der Stadt zu sehen sind, wird z.B mit ansprechenden Blautönen untermauert und kann für ein optisch hervorragendes Bild sorgen.
Fazit: Ein intelligenter und tiefsinniger US Western, der weitaus mehr zu bieten hat als ein paar Schießereien und dafür sich nicht allein die sehr guten Darsteller verantwortlich.
8,5/10