Die Verfluchten - Der Untergang des Hauses Usher

    • Die Verfluchten - Der Untergang des Hauses Usher





      Alternativer Titel: Der Untergang des Hauses Usher
      Produktionsland: USA
      Produktion: Roger Corman
      Erscheinungsjahr: 1960
      Regie: Roger Corman
      Drehbuch: Richard Matheson
      Kamera: Floyd Crosby
      Schnitt: Anthony Carras
      Spezialeffekte: Pat Dinga
      Budget: ca. -
      Musik: Les Baxter
      Länge: ca. 77 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Vincent Price, Mark Damon, Myrna Fahey, Harry Ellerbe




      Blu-Ray: 22.08.2014


      Philip Winthrop besucht seine Verlobte Madeline Usher. Madelines Bruder Sir Roderick will eine Hochzeit unter allen Umständen verhindern, da er das Geschlecht der Familie Usher für verflucht hält. Als Madeline das Anwesen mit Philip zusammen verlassen will, dreht Roderick vollkommen durch.

      Inmitten der Anfangscredits führt die Reise zum Haus Usher durch einen kahlen Wald, der in dichtem Nebel getränkt ist. Das unaufhörliche Heulen des Winds ist ein weiterer Begleiter der Philip Winthrop in das Haus der Ushers eskortiert. Damit haben die ersten klassischen Vorboten ihren Zweck erfüllt und laden den Zuschauer in schöne Räumlichkeiten, die durch kräftige Farben betont sind, ein. Es ist der Eintritt in das Haus Usher, der Eintritt zu einem Schauermärchen, das mit leicht depressiven Anklängen gemischt ist.

      Die Atmosphäre des Films ist äußerst angenehm. Dunkle Räume, das Knarren von Türen, all das was man in einem solchen Haus erwartet, ist dort auch vorhanden. Mag sein, dass der Film für den ein oder anderen Zuschauer zu lange braucht um in die Gänge zu kommen. Wer sich jedoch auf die besagte Atmosphäre einlässt, der wird sich schnell in Cormans Haus Usher wohl fühlen.

      Was die Belegschaft anbelangt, so treffen wir vier Darsteller/ innen an. Der Diener Bristol (gespielt von Harry Ellerbe) mit einer kleinen Rolle. Myrna Fahey als Madeline Usher und unsere beiden Hauptakteure Vincent Price und Mark Damon.

      Vincent hält sich in der Rolle des Roderick Usher mit einem von ihm oft praktizierten Overacting etwas zurück. In anderen Filmen hat er dieses wesentlich mehr ausgelebt. Seine Leistung als wahnsinniger Roderick ist im grünen Bereich anzusiedeln, man sieht und hört ihm gern zu. Mark Damon macht seine Sache als Philip Winthrop sehr gut und kann mit seiner Darbietung den guten Vincent sogar überholen.

      In technischer Hinsicht gibt es innerhalb Cormans Film Nichts zu bemängeln. Wie bereits angesprochen stimmt die Atmosphäre und auch die Kameraarbeit weiß sehr zu gefallen.

      Fazit: Sehr stimmiges Event für einen gemütlichen Dezemberabend am Kamin bzw. vor der Zentral- oder Etagenheizung.


      7/10



    • Hui, der ist recht zäh. Positiv ist hier natürlich das Miniatur-Schloß, welches sehr hübsch aussieht. Mit dem Garten voller Nebelschwaden drum rum kommt es sehr gruselig rüber, was sich auf die Atmosphäre auswirkt. Auch das Innere des Hauses ist wunderschön altmodisch eingerichtet, eine Pracht.

      Mein Problem ist vermutlich, dass ich zuvor Das Grauen auf Schloss Witley gesehen habe, bei dem die Handlung sehr ähnlich ist. Junger Mann fährt aufs Land um seine Geliebte holen, diese will nicht mit.... Nur die Auflösung, der übernatürliche Grund des Untergangs der Häuser ist ein anderer. Und obwohl das Schloss Witley beim Hause Usher abgeguckt hat, habe ich es umgekehrt gesehen und muss es demnach beurteilen.

      Es drängt sich mir direkt ein Vergleich auf. Die Verfluchten ist ziemlich tempo- und actionarm. Es passiert so gut wie gar nichts. Besonders in der ersten Hälfte wird nur geredet und geredet. Es zeigt sich auch nichts interessantes wie die Dinge bei Witley. Erst im Finale geht es ein wenig zur Sache. Ich fühlte jede Länge schmerzhaft mit und wollte zwischendurch sogar aus machen. Selbst Vincent Price kann all dies nicht wieder gut machen, obwohl er seine Rolle ganz brauchbar spielt. Auf Schloss Witley war es Boris Karloff der diese Rolle mimte, obgleich es der Vater der jungen Dame war und Karloff schon ziemlich krank wirkte in einem seiner letzten Filme.

      Was bleibt ist ein zwar atmosphärischer Klassiker, der aber viele Längen aufweist und in meinem Vergleich mit Schloss Witley nicht stand halten kann. Das Thema hätte man hier auch spektakulärer rüber bringen können.

      4-5/10
    • das Cover zur erscheinenden Blu-Ray vom 22.08.2014
    • Kritik:

      Roger Corman ist sicher als der Vater des Horror-Schockers, Endzeitfilms, Slashers (Dementia 13) zu nennen und er ist auch als Mitbegründer des Grusel-Horror zu bezeichnen. Aus meiner Sicht der bedeutendste Schaffer für den rebellischen Horrorfilm, mehr im Abseits von biedere Hammer-Düster-Schnulzen wie Dracula entstanden. Die Gruselatmosphäre aka Gothic Horror, hat sich Corman von dem kurz zuvor entstanden Das Haus auf dem Geisterhügel inspirieren lassen, der auch mit Vincent Price in der Hauptbesetzung statt fand. Der Ende von „Verfluchten“ gibt keine wirkliche Erklärung, an was das Mädchen leidet. Ist es die Bestie, der Vampir oder dämonisch Besessen? Allerdings nicht schlimm, ich finde die Auflösung hat auch was für sich. Die Schwäche des Werks ist die zu dünne Handlung und Voraussehbarkeit. Aufgrund der kurzen Laufzeit wie meist üblich für Corman Filme, ist das Ganze kompakt genug um schaurig zu unterhalten, denn die düstere Kulisse und stetig grausig knacksenden Geräusche sind herausragend und wegweisend für den Gruselschocker.

      [film]6[/film]
    • Original von bossbitchOla:

      der aber viele Längen aufweist



      Die Handlung ist zu dünn, aber die Laufzeit war für mich knapp bemessen genug, hab mich nicht wirklich gelangweilt, weil doch recht gruseliger Streifen und damit meine ich nicht altbacken gruselig.