An American Crime

    • An American Crime





      Originaltitel: An American Crime
      Land / Jahr: USA / 2007
      Altersfreigabe: FSK 16
      Regie: Tommy O'Haver
      Produktion: Pamela Koffler, John Wells, Jocelyn Hayes, Katie Roumel, Kevin Turen, Christine Vachon, Henry Winterstern
      Drehbuch: Tommy O'Haver, Irene Turner
      Kamera: Byron Shah
      Schnitt: Melissa Kent
      Spezialeffekte: David Waine
      Budget: ca. 2.000.000 $
      Musik: Alan Ari Lazar
      Länge: ca. 93 Minuten
      Darsteller: Ellen Page, Catherine Keener, Hayley McFarland, Ari Graynor, Evan Peters, Bradley Whitford, Hannah Leigh Dworkin, Scout Taylor-Compton, Carlie Westerman, Nick Searcy, James Franco, Tristan Jarred, Channing Nichols, Romy Rosemont, Michael Welch



      Inhalt :

      1965 wurde ein 16-jähriges Mädchen im beschaulichen Bundesstaat Indiana in den Keller gesperrt und aufs gehässigste gequält. Nicht von einem der üblichen Verdächtigen – nein, von ihrer Pflegemutter, deren eigenen Kindern und der halben Nachbarsjugend! Die Willkür und Bodenlosigkeit dieses Verbrechens war ein tiefer Schock für die amerikanische Öffentlichkeit.



      Trailer:




      Meinung :


      Dieser Film beruht auf einer wahren Begebenheit!!!!


      Gerade diese Aussage, die man beim ansehen des Films automatisch im Hinterkopf hat, macht dem Zuschauer am meisten zu schaffen, denn man kann es einfach nicht verstehen, das so etwas überhaupt möglich ist und keiner etwas dagegen unternommen hat.

      Zum Inhalt:

      Im Sommer 1965 werden die Schwestern Sylvia und Jenny in einer Pflegefamilie untergebracht, da ihre Eltern Schausteller sind und den Großteil des Jahres im ganzen Land unterwegs sind. Am Anfang läuft auch alles gut, die Schwestern verstehen sich mit der Pflegemutter Gerti und ihren 6 Kindern sehr gut, doch schon bald beginnt der wahre Horror.



      Der Film ist ein Drama, das beim Zuschauer aber den echten Horror auslöst, ungläubig folgt man dem Geschehen, immer mit der Gewissheit im Hinterkopf, das sich wirklich alles so, oder so ähnlich zugetragen hat. Die 16 jährige Sylvia erlebt hier im wahrsten Sinne des Wortes die "Hölle auf Erden", sie wird nicht nur von ihrer Pflegemutter sadistisch gequält, auch deren Kinder und sogar noch Jugendliche aus der Umgebung vergehen sich an ihr. Als die Beteiligten später vor Gericht gefragt werden, warum sie an den Peinigungen teilgenommen haben, kam voon allen lediglich die Antwort: "Ich weiß es nicht".

      Und genau diese Antwort spiegelt eigentlich auch den ganzen Film wieder und auch die Ohnmacht, die teilweise durch das Geschehen beim Betrachter ausgelöst wird. Denn es gab eigentlich für Niemanden einen Grund, die kleine Sylvia so unmenschlich zu behandeln, es wirkte eher wie eine Art Gruppenzwang, den man sich einfach nicht erklären kann. Auch die Gleichgültigkeit und das bewuste Wegsehen der Nachbarn, die ständig die Schreie von Sylvia gehört haben, lösen totale Fassungslosigkeit aus. Man kann es nicht verstehen, wie Menschen so grausam und gleichgültig sein können.

      Die Ähnlichkeiten zu Jack Ketchum's "Evil", der ja wohl eher lose auf diesem Fall basiert, sind schon frappierend, die Frage, welcher Film besser ist, lässt sich wohl schwer beantworten. Beide Filme gehen unter die Haut und regen den Zuschauer zum nachdenken an, auf jeden Fall gehen beide Filme nicht spurlos an einem vorbei und hinterlassen ihre Spuren.

      Was mir bei "An American Crime besonders imponiert hat, sind die wirklich ausgezeichneten Darsteller, allen voran Ellen Page ( Sylvia ) und Catherine Keener ( Gertrude ), die ihren Charaktären wirklich Leben einhauchen und ihnen eine Seele geben. Von Ellen Page war ich schon bei "Hard Candy" begeistert, ich habe selten eine so talentierte Jungdarstellerin gesehen, die in der Lage ist, dem von ihr gespielten Charaktären so viel Leben einzuhauchen.



      Fazit :


      "An American Crime" ist ein Drama, das gleichzeitig fasziniert und schockiert. Durch die ausgezeichneten Darsteller erlangt der Film eine noch größere Glaubwürdigkeit. Ein Film, der auch zeigt, wie wichtig es ist, auch in unbequemen Situationen nicht wegzusehen und ein Film, der auch ein Mahnmahl ist und Jedem zeigt, wie wichtig es ist, Zivilcourage zu haben.




      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • RE: An American Crime

      Mal eben vor zu Bett gehen noch einen Film anschauen und dann einschlummern.
      Das funktioniert hier nicht, der psychische Druck wird dem Zuschauer gradezu aufgezwängt, man fühlt sich beim betrachten fast schuldig.
      Das dies sogar real passiert ist macht es noch schwerer, ich musste auch ein paarmal etwas vorspulen, weil ich es fast unerträglich fand.
      Die Taten brennen sich sofort ins Gehirn ein, ich kann den als Anklage empfehlen, aber man sollte Wissen das es mehr als ein gewöhnlicher Film ist.
      Hauptdarstellerin Ellen Page ist so zerbrechlich das man sie im Arm nehmen möchte, Cathrine Keener als Oberhaupt so überzeugend verloren und berechnend, grossartig besetzt auch die Nebenrollen, ausnahmslos. [film]9[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Nach dem Film gehts einem erstmal echt beschissen!
      Intensiv und enorm bedrückend.
      Natürlich auch wegen der wahren Geschichte auf der es beruht.
      Der Film arbeitet in einem und zeigt auch nicht nur schwarz-weiß-Malerei.
      Sowohl die Psyche der Täter als auch der Opfer werden ohne große Klischees dargestellt und man fühlt sich fast als Teil der stillen Zuschauer.
      Und die Frage entsteht was würde man selbst in diesen Situationen machen und wie oft kommt sowas vor, ohne dass man es erfährt.
      Aufwühlender harter Tobak.
      Der Baron vergibt

      [film]9[/film]


      “Drinking alone is as bad as shitting in company“ :5:
      :71: :71: :71: :71: :71: :71: :71: :71: :71:
    • Steht bestimmt seit einem Jahr noch OVP im Regal und wartet darauf angesehen zu werden.Nach den guten Reviews werd ich die BD wohl die Tage mal anschauen. :0:
    • Richte dich darauf ein das deine Laune für kurze Zeit nach unten fahren wird.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Der soll ja in etwa wie Jack Ketchum's "Evil" sein von daher weiss ich ja was mich erwartet.Wenn der qualitativ nur annäherns so gut ist erwarte ich einen grossartigen Film.
    • Original von Trasher:

      Der soll ja in etwa wie Jack Ketchum's "Evil" sein von daher weiss ich ja was mich erwartet.Wenn der qualitativ nur annäherns so gut ist erwarte ich einen grossartigen Film.


      Dieser Film ist nicht ganz so "Effekthascherisch", mehr Drama als Horror.
      Giut fand ich aber beide Versionen.
      Ist ja ein Film nach einer wahren Begebenheit.

      Sehr schockierend und gut gespielt.
      Lediglich den Schluss fand ich nicht so toll.

      Hier ein Artikel über die wahre geschichte: de.wikipedia.org/wiki/Gertrude_Baniszewski


      Foto von der echten Gertrude Baniszewski


      Von Sylvia likens
    • Nach dem schauen des Films hatte ich erstmal eine große Wut im Bauch und mich gefragt - wie kann man einem anderen Lebewesen so etwas antun?!
      Wie kann man tatenlos zuschauen oder gar Beihilfe leisten das arme Ding zu quälen? Das ist so... unfassbar krass. Bah.

      Jedenfalls... hat mir der Film sehr gut gefallen. Ich fühlte mich wie mitten im Geschehen und konnte - wie die anderen Anwesenden Geschwister usw. - nur tatenlos zusehen und nicht begreifen, dass das wirklich passiert (ist). Zu wissen, dass das wirklich passiert ist macht es nur noch grausamer...
      Die Leistungen der Schauspieler sind bemerkenswert und Ellen Page ist sowieso ein Sahnebonbon.

      9 von 10..
    • Einfach schrecklich... aber man kann nicht wegschauen..

      ich brauch hier gar nicht viel zu schreiben, es ist gut, dass es solche Filme (oder Bücher -> Jack Ketchum - Evil) gibt, denn vielleicht klären sie ein Stück Weit die schlimme Welt auf, in der wir leben... Und die Botschaft ist doch ganz klar... Hört auf, immer nur weg zu schauen, tut etwas!
      Leider hat Sylvia Likens nie ihre Gerechtigkeit erfahren... Es macht mich unendlich traurig und nachdenklich... Von diesem Film hatte ich tatsächlich Alpträume...

      Sehr zu empfehlen is auch The Girl next door, der näher an Jack Ketchums Buch angelegt ist.. allerdings ist das nochmal ne Schiene härter...

      [film]9[/film]
    • Meinung:

      Ein für mich unterbewerteter Film, der es leider nicht überall ins Kino geschafft hat.

      Der Süden der USA in den 60er Jahren.
      Im Gerichtssaal wird ein grausamer Fall fast Episodenartig geschildert. Mit harter Teilnahme wird der Fall erzählt der sich mehr und mehr zusammenspitzt.

      Die Schauplätze sind gut gewählt mit vielen Details für das Jahrzent. Zusätzliche Atmosphäre kommt gut über die passende Musik zustande.

      Durch Ellen Page als eine der Hauptdarsteller kommt eventuell der Vergleich zu Hard Candy auf. Doch diese Analogie hinkt etwas. Alles wird hier ernster dargestellt, es wirkt viel bedrohlicher und beängstigender. Er wird mehr Augenmerk auf Bedenken, Probleme und Entwicklung der Protagonisten gelegt, die mit der Zeit so werden wie sie werden.
      Minimale Similarität zu Hard Candy ist dennoch durch Ellen Pages Rolle nicht von der Hand zu weisen. Man kann diese Filme trotzdem nicht miteinander vergleichen.

      Ellen Page gibt sich hier sehr zierlich, edel, sanft, sensibel, zurückhaltend und zerbrechlich. Deswegen bewegt den Zuschauer ihr Schicksal umso mehr. Sie spielt ihre Rolle glaubwürdig, überzeugend und erstaunlich authentisch. Man würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Nicht nur schützend, sondern auch um irgendwie sein eigenes Gewissen damit zu beruhigen. Man hat das Gefühl für sie verantwortlich zu sein und das spricht für ihr Können. Ihr Part ist ihr wie auf den Leib geschneidert und diesen Job erledigt sie mit einer sehr guten Leistung. Ebenso Catherine Keener, die die Rolle der "Babysitterin" hat. Man beginnt sie zu hassen, was ein Anzeichen für ihre sehr gut gespielte Rolle ist. Allgemein ist die komplette Belegschaft in ihren Rollen ideal ausgesucht worden.

      Es ist ein sehr emotionaler Film, der wenn man nicht gerade ein Eisklotz ist einen nicht kalt lässt. Das Werk weiss auf intellektuelle Weise keine Überdarstellung durch schnelle Schnitte und Kameragewackel die brutalen Szenen bestialischer erscheinen zu lassen. Dazu ist diese Realität unmenschlich genug!
      Der Film zieht noch lange einen Gedankenfaden hinter sich und für manchen Zuschauer verästelt er sich und schlägt weitere Wellen im Kopf.
      Vor allem wenn man selber Elternteil ist, zweifelt man an denjenigen denen man sein Kind zur Obhut überlässt. Welche Person, Einrichtung oder Institution auch immer.


      Unter die Haut geht das vor allem, weil es tatsächlich passiert ist und man sich beim Zuschauen dem hilflos ausgeliefert fühlt. Man würde gerne was dagegen machen, doch man sitzt gebannt davor und man weiss, dass jegliche Gedanken in diese Richtung sinnlos sind - Eine Symbolik für Wissen und sehen, doch nichts unternehmen! -

      Dieser Film macht wütend und besorgt zugleich. Es ist ein Beispiel wie aus Gruppenzwang „Spaß“ wird und man Gefallen am Leid anderer findet.
      Einige Bilder die sich im Film vor zu jungem Publikum abspielen, könnten für zartbesaitete verstörend wirken. Das Schlimmste ist, das gezeigte ist immernoch kein Vergleich zur Wahrheit dieses Verbrechens. Es werden lange nicht alle Schrecklichkeiten die damals passierten gezeigt.
      Man will eingreifen und dem Ganzen ein Ende setzen. Ein Film der fesselt und zum Kopf zerbrechen.
      Was hinter fremden Türen vorgeht, erkennen manche nicht weil sie es nicht erkennen wollen, denn Augen verschließen ist einfacher als Mund aufmachen.

      Ein Referenzprodukt für das Appellieren an die Menschlichkeit. Auf dem harten Markt der Medien untergegangen.
      Für das Zusammenspiel von Schauspieler, Tatsachen, Details und Nachwirken [film]9[/film]
      Das Sparen an der Aufklärung der Motivation dieser Taten sind ein für das Mitfühlen marginaler Grund, jedoch ein wichtiger für das Verständnis der Psyche, auf den nicht genügend eingegangen wird.

      Ein einfühlsam grausamer Film, mit der Intention zum aufrütteln und Augen und Mund aufzumachen, dessen wahren Hintergrund jeden zur Vorsicht mahnt.
      Für Fans von: Die Jury, Another american Crime, Jack Ketchum’s Evil/The girl next door 2007, Speak. [film]9[/film]
    • Kritik:

      Der einzige Charakter der etwas unausgegoren erscheint ist die Mutterrolle, deren Beweggründe zu tyrannisieren nicht so ganz schlüssig sind, die Kinder werden allerdings glaubhaft wirken, allgemein ist die Besetzung gut und Ellen Page bezaubernd hübsch. Optisch liefert die graue Kulisse kein Highlight. Die härte findet nur im Kopf statt, erwähnenswerte Gewaltszenen gibt es nicht. So gesehen zieht sich der Film auch etwas, richtig spannend ist er nicht, richtig langweilig allerdings auch nicht, weil der Ablauf schon weitestgehend glaubhaft wirkt und damit ist An American Crime kein schlechter Film, aber zu unspektakulär und damit zu uninteressant.

      [film]5[/film]
    • Ich hab den schon ewig und 3 Tage im Schrank stehen und immer noch nicht geschaut... Das werde ich wohl bald mal nachholen...
    • Original von Fulci1978:

      Ich hab den schon ewig und 3 Tage im Schrank stehen und immer noch nicht geschaut... Das werde ich wohl bald mal nachholen...
      ...und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird deine Note mindestens 8 Punkte erreichen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Solche Filme sind nix für mich, ich frage mich warum ich mir soetwas überhaupt antue?! Ich will und kann solch einen Film nicht bewerten.Ich bin Schockiert von der Grausamkeit des Filmes, und das hat sich so zugetragen nach einer Wahren begebenheit. Da zweifelt man an das Gute im Menschen.

    • Ich muss zugeben, dass ich den Film bisher nicht gesichtet habe und ihn zudem erst kürzlich durch Stigleggers Buch TERRORKINO kennen gelernt habe. Marcus umschreibt den Film äußerst ansprechend und es klingt in die Richtung unverzichtbarer Terrorfilm. Nach dem Lesen machte sich in meinem Inneren ein ziemlich mulmiges Gefühl breit, das sich mit einer faszinierenden Neugier paarte.
    • Anschauen, bestenfalls wird er nicht ganz deinen Erwartungen gerecht, ein klasse Film bleibt es so oder so.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &