Nightmares come at Night

    • Nightmares come at Night



      Alternativer Titel: Les Cauchemars naissent la nuit
      Produktionsland: Frankreich, Liechtenstein
      Produktion: Karl Heinz Mannchen
      Erscheinungsjahr: 1970
      Regie: Jess Franco
      Drehbuch: -
      Kamera: -
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Bruno Nicolai
      Länge: ca. 80 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Diana Lorys, Soledad Miranda, Jack Taylor, Paul Muller, Colette Giacobine








      Die Striptease-Tänzerin Anna wird von einer jungen Frau dazu überredet zu ihr zu ziehen. Nach einer anfänglichen Freundlichkeit wechselt das Verhalten der Frau in Aggression gegenüber Anna. Es gelingt ihr so, Anna gefügig zu machen. Dieses hat einen besonderen Grund, nämlich Anna als willenlose Mörderin einzusetzen.

      „Nightmares come at Night“ beginnt mit einer gewohnt guten Musik. Gewohnt gut, weil sich bekanntermaßen der Großteil der Franco-Werke einer guten musikalischen Untermalung erfreuen kann. Inmitten dieser Klänge werden einige Bilder gezeigt auf denen die Credits erscheinen. Optisch auf jeden Fall sehr gelungen, auch wenn dieses einen unverkennbaren Minimalismus aufzeigt, ein Minimalismus der sich durch das gesamte Werk zieht.

      Allzu viel wurde in finanzieller Hinsicht mit Sicherheit nicht in „Nightmares come at Night“ investiert, aber dieses ist als eine angenehme Tatsache zu sehen. Die Locations sind in keiner Weise opulent und vermitteln ein ehrliches und einfaches Bild. Ein Bild, das durchaus für eine innere Ruhe und Entspanntheit sorgen kann.

      Bereits zum Start wird der Zuschauer mit Traumsequenzen konfrontiert. Traumsequenzen die durch ihre verschwommene Darstellung durchaus ein surreales Bild vermitteln. Innerhalb dieser Szenen ist der Monolog von großer Bedeutung. Dieser zeigt vereinzelnd fast poetische Anleihen. Die Sprecher/ innen die für dieses Unterfangen verpflichtet wurden machen ihren Job sehr gut. Die Stimmen wirken sehr Retro und machen nicht den Eindruck, dass diese Synchronisation erst vor kurzer Zeit durchgeführt wurde. Alles wirkt sehr 70ies-mäßig, so wie man es sich wünscht.

      Die Darsteller/ innen sind für den Film gut ausgewählt worden. Diana Lorys (die man u.a. aus Francos „Der Hexentöter von Blackmoor“ kennt) macht ihre Sache recht ordentlich und bringt in die Rolle der Anna de Istria auch einiges an interessanten Emotionen ein. Colette Giacobine (hatte einen kurzen Auftritt in Francos „Nachts wenn Dracula erwacht“) hat ebenfalls einige gute Momente. Gerade bei den Nahaufnahmen weiß Colette mit ihrer Mimik zu gefallen. Paul Muller ist als Dr. Paul Lucas die erwartete Bank. Jack Taylor und Soledad Miranda verkörpern leider nur einen kleinen Part. Gerade von Soledad hätte ich mir mehr Spielzeit gewünscht.

      Das der Film behäbig wirkt und sein Ziel ausgiebig aufbaut mag den Großteil der Zuschauer negativ beeinflussen. Der im Mainstream schwimmende Filmfreak ist demnach vollkommen deplaziert. Wer jedoch ein Freund von Francos Werken ist, der wird sich auch hier wohl und heimisch fühlen.

      Fazit: Ein weiteres kleines Stück des Franco-Universums, das man getrost als ein minimales und zur Improvisation neigendes Kino bezeichnen kann. Nicht spannend, aber einfach schön anzusehen.

      7/10


    • Der Audiokommentar von Traber, Künnecke und Naumann ist klasse. Ich habe jedenfalls gern hingehört und viel Interessantes erfahren.
    • Auch diesen hypnotischen Erotikthriller von Jess Franco kann ich nur empfehlen. Die Story ist Nebensache, sondern es geht nur um eines: die tolle, hypnotisierende Stimmung und die ganzen Träume und Visionen, die von Beginn an versuchen, den Zuschauer zu benebeln. Jess Franco konnte dann zulangen und war voll in seinem Element, was den Einsatz von Musik, langen Kameraschwenks (Nahaufnahmen und seine berühmten unscharfen Bilder) und hübschen, nackten Frauen. Doch leider ist es gerade der Inhalt, der nicht vollends überzeugen kann, denn dem Werk fehlt es einfach an Action und Abwechslung, sodass ich sagen muss, dass es sich eher um einen mittelmässigen, soliden Film handelt d.h. die letzten Franco Filme, welche ich sah, gefielen mir besser (Das Geheimnis des Doktor Z, The Sadistic Baron Von Klaus, Der Schreckliche Dr. Orloff). Und trotz der vielen Nacktszenen war der Film auch kaum erotisch. Nur die hypnotische, irgendwie einschläfernde Stimmung waren ein grosses Plus des Filmes (und natürlich die weiblichen Besetzungen, vor allem Colette Giacobine ist alles andere als hässlich), aber der Rest ist solider Franco Durchschnitt, auch wenn das viele anders sehen mögen als ich! Aber als Franco Fan muss man den Film schon haben oder zumindest gesehen haben! Alle anderen verpassen nichts...

      [film]6[/film]
    • Minimalismus kann nicht besser sein als wie in diesem Film präsentiert.