Reiter ohne Gnade

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      Alternativer Titel: Kansas Raiders
      Produktionsland: USA
      Produktion: Ted Richmond
      Erscheinungsjahr: 1950
      Regie: Ray Enright
      Drehbuch: Robert L. Richards
      Kamera: Irving Glassberg
      Schnitt: Milton Carruth
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Milton Rosen
      Länge: ca. 80 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Audie Murphy, Brian Donlevy, Marguerite Chapman, Scott Brady, Tony Curtis, Richard Arlen





      Nachdem ihre Eltern von Nordstaatlern getötet wurden, wollen Jesse und Frank James, sowie drei ihrer Freunde sich den Konföderierten anschließen, um Rache zu üben. Zu diesem Zweck suchen sie die Guerillaarmee von Colonel Quantrill auf. Schnell stellt sich heraus, dass diese Armee ein Haufen von Desperados ist, die plündernd durch die Gegend ziehen.

      Die Idee (die Historie ist) die James-Brüder als Rächer gegenüber den Blauröcken auflaufen zu lassen wurde von der deutschen Synchronisation entkräftet. Jesse James wurde einfach in Johnny Camps umgetauft. In wie weit die Historie sich mit der Idee deckt kann ich nicht beantworten. Natürlich hat Frank unter dem Kommando von Quantrill gekämpft, Jesse soll allerdings unter dem Kommando von William T. Anderson, besser bekannt als Bloody Bill aktiv gewesen sein. Seis drum, die deutsche Synchronisation hat diese Gedanken eh eliminiert. Jesse und Frank sind nur innerhalb der amerikanischen Tonspur aktiv.

      Der Film beginnt erwartungsgemäß mit den Bildern von plündernden Soldaten und lässt anschließend unsere 5 unbefangenen Helden in eine kleine Stadt einreiten in der man sie auch gleich lynchen will. Der Hass zwischen Nord und Süd wird demnach ganz groß geschrieben. Dieser ist ein Anteil dessen, was die Story zu bieten hat. Das Ganze wird in angenehme Landschaftsaufnahmen mit kräftigen Farben gehüllt.





      Audie Murphy ist in der Rolle von Jesse James…, ich vergaß: Johnny Camps als zwiespältiger Zeitgenosse unterwegs, der zwar die Soldaten der Nordstaaten töten will, allerdings nichts von Plündrerei und Mord an Zivilisten hält. Die Ethik in allen Ehren, allerdings wird Jesse unter Bloody Bill ganz gewaltig gewütet haben. (ich wollte doch nicht wieder damit anfangen…)

      Der zwiespältige Charakter von Johnny Camps passt auch zu einer zwiespältigen Aufnahme des Zuschauers von Audie Murphys Präsentation der Rolle. Natürlich wird der ein oder andere sagen, dass Audie der Falsche für diese Rolle ist/ war und die Kommentare Richtung: Babyface steuern lassen. Aus meiner Sicht macht Audie Murphy seine Sache recht ordentlich. Für gewisse unschlüssig wirkende Parts die ihm das Drehbuch aufdiktierte, trägt er schließlich keine Verantwortung. In einer kleineren Rolle ist übrigens auch Tony Curtis zu sehen.

      Storyparallel konzentriert sich der Film auf Themen wie Hass, Verblendung, falsche Ideale und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Leider verspielt der Film oft gute Ansätze und findet sich anschließend in einer gewissen Tristesse wieder. Im Punkto Action bekommt man ein paar ordentlich gefilmte Schießereien und einen Messerkampf geboten.

      Fazit. Historie hin, Historie her, mich können die „Reiter ohne Gnade“ nicht so richtig überzeugen und reiten in ein Unterfangen, welches sich Durchschnitt nennt.

      6/10