Originaltitel: Taken
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Didier Hoarau, Luc Besson
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Pierre Morel
Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen
Kamera: Michel Abramowicz
Schnitt: Frédéric Thoraval
Spezialeffekte: Georges Demétrau, Charles-Axel Vollard
Budget: ca. 30.000.000 $
Musik: Nathaniel Mechaly
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Liam Neeson, Maggie Grace, Famke Janssen, Xander Berkeley, Katie Cassidy, Olivier Rabourdin, Leland Orser, Jon Gries, David Warshofsky, Holly Valance, Gérard Watkins, Marc Amyot, Arben Bajraktaraj, Fani Kolarova, Goran Kostic, Anca Radici, Anatole Taubman, Christy Reese, George Hertzberg, Caitlin Stasey, Don Abernathy
Inhalt:
Bryan Mills (Liam Neeson), ehemaliger Topagent der Regierung, hat sich nach Los Angeles zurückgezogen, um in der Nähe seiner Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) und ihrer gemeinsamen Tochter Kim (Maggie Grace) zu wohnen. Vergeblich bemüht er sich um Kontakt zu der verwöhnten Siebzehnjährigen, die in einer Welt des Luxus lebt, seit Lenore einen reichen Geschäftsmann geheiratet hat.
Unter dem Druck von Leonore stimmt Bryan einer Europareise seiner Tochter zu. Kim fliegt mit ihrer Schulfreundin Amanda nach Paris, wo die beiden Teenager kurz nach ihrer Ankunft in die Fänge von Menschenhändlern gelangen, die systematisch die Aufenthaltsorte junger Touristinnen sondieren. Bryan muss das brutale Kidnapping am Telefon hilflos mit anhören. Ihm bleiben nur 96 Stunden, seine Tochter aus den Fängen der international operierenden Schlepperorganisation zu befreien, bevor sie für immer verschwindet...
Trailer:
Kino: 19.02.2009
Deutsche DVD Fassung: 21.08.2009
Blu-Ray: 21.08.2009
Kritik:
Der Film ist zwar kein schlechter, hat mich aber nicht so recht angesprochen. Die Story um eine Entführung wird einfach zu schnell eingerührt, wo der Vater am Telefon noch seiner Tochter Radschläge gibt und Informationen abverlangt über die Einbrecher, die wohl wissend gerade in selbigen Raum sind, wo sich das Fräulein versteckt hält. Dann ein Kreischen und der Vater hat nichts besseres zu tun, als sich als Superheld am Telefon noch zu identifizieren und den Entführern dabei eine Drohung zu verpassen. Das alles natürlich ganz cool, bloß keine Emotionen und leichte Panik zeigen, denn Vati ist ja ein unbesiegbarer Held, der auch stetig weis wo sich seine gesuchte "Beute" bereithält, egal wo auf der Welt, er findet sie alle in Akkordzeit. Wieso und weshalb wird uns allerdings verschwiegen.
In Grunde genommen ist 96 Hours ein ganz furchtbares Mainstream-Actionhelden-Ding, zumindest von der dämlich gemachten Storyumsetzung her. Immerhin gelingt es etwas Spannung aufzubauen und diese Aufgrund des ordentlichen Tempos auch durchweg zu halten, somit keine Langeweile aufkommen wird. Natürlich gibt es einige Martial Arts Kampfhandlungen und diese werden auch ihr Publikum finden, zumindest wurde nicht zu sehr übertrieben, wie bei anderen Genrefilmen zu sehen. Es wird kräftig mit Waffen geballert, was mich wieder zufrieden stellt, auch wenn blutige Einschüsse ausbleiben werden.
Misslungen sind hingegen die Auto-Verfolgungsszenen, die viel zu schnell und hektisch geschnitten sind, wo man den Ablauf nicht mehr mitverfolgen kann, so machen diese Stunts einfach keinerlei Spaß.
Der Film hat es bei mir trotzdem noch auf Mittelmaß geschafft, weil leicht nebelige Atmosphäre und ansprechend ausdrucksstarke Kulisse durchaus einladend ausfallen. Die Darsteller sind mäßig besetzt. Nicht mal die 2 Mädels haben mich hier genervt, mit Katie Cassidy (Black Christmas - Remake) auch wenn die Tochter des Helden, gespielt von Maggie Grace (The Fog - Remake) mich nicht so recht überzeugt hat, vielleicht lag es an der fehlenden Spielzeit von ihr, jene Mädels aber immerhin ganz flott und niedlich ausschauen. Wobei der ständig runzelig schauende Superhelden-Papa (Liam Neeson) noch die selbstdarstellende, nervende und in dieser Rolle unpassende Mutter Famke Janssen (X-Men Trilogie), konnten mich überzeugen. Zumindest die Bösen Gangster werden noch alle samt ordentlich verkörpert.
Ich möchte Liam Neeson auch gar nicht zu nahe treten, aber sein alterndes und dünn anzuschauendes, fast klapperiges Erscheinen passt nicht zu einen Mann, der zahlreiche Karate-Griffe, sehr schnell und kraftvoll vortragen kann, dass konnte damals ja nicht mal der kräftiger ausschauende Bruce Willis (Stirb Langsam), der vom Köpfchen her den Ausgleich zu einem Schwarzenegger, Stallon, Van Damme oder Dolph Lundgren schaffte.
Was mir auch noch auf den Magen geschlagen hat, ist die Rücksichtslosigkeit unseres Helden-Papas, der mal die unschuldige nichts ahnende Frau eines Gangsters schwer verletzt, auch wenn er wusste, dass sie nichts mit den Treiben am Hut hatte. Erschossen wird nicht einfach per gezielten Schusssalven, sondern auf hau drauf, wenn der Gefallene reglos am Boden liegt, werden noch ganze Salven dummdöselig nachgeschossen, ohne Ironie zu erzeugen. Wenn man wenigstens die Einschüsse gesehen hätte, hautsache es soll cool wirken, wird sich der Regisseur wohl gedacht haben. Mit Old School Action wurde der Film in einigen Kritiken genug übermalt, vielleicht auf Matrix bezogen, aber mit den 80ern hat dieser Action'er nicht viel am Hut.