Note 7 - Die Jungen der Gewalt

    • Note 7 - Die Jungen der Gewalt



      Originaltitel: I Ragazzi del massacro
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Tiziano Longo, Armando Novelli
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Fernando Di Leo
      Drehbuch: Fernando Di Leo, Nino Latino, Andrea Maggiore, Marino Onorati
      Kamera: Franco Villa
      Schnitt: Amedeo Giomini
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Silvano Spadaccino
      Länge: ca. 95 Min.
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Pier Paolo Capponi, Nieves Navarro, Marzio Margine, Renato Lupi, Enzo Liberti, Giuliano Manetti


      Mediabook (inkl. Blu-Ray): 09.12.2021


      Eine Klasse die mit schwierigen Jugendlichen besetzt ist, hat sich mit Absinth vollaufen lassen und anschließend die Lehrerin vergewaltigt und ermordet. Commissario Duca Lamberti übernimmt den Fall und vernimmt die Jugendlichen, die alle die Tat abstreiten. Als es zu einem Selbstmord von einem der Schüler kommt, nimmt Lamberti, den Schüler Carolino Marassi bei sich auf um dessen Vertrauen zu gewinnen. Hinter der Tat scheint ein Unbekannter zu stecken.

      Massenvergewaltigung und Mord im Klassenzimmer und alle Anwesenden können sich auf Grund des Absinthrauschs nicht an den Mörder und Vergewaltiger erinnern. Ein schwieriger Fall für Commissario Duca Lamberti. Der Film legt gleich mit den Verhören los, die Taten innerhalb des Klassenzimmers werden nur innerhalb der Anfangscredits angedeutet, erst zum Ende des Film wird dieses näher veranschaulicht und somit auch die Lösung preisgegeben.

      Die ersten 30 Minuten stellen die Schüler beim Verhör vor. Alles läuft im Stile eines Kammerspiels und der anscheinend beinharte Commissario entpuppt sich immer mehr als Mensch. Ein Mensch innerhalb einer kranken Gesellschaft, die von Angst und Hass regiert wird. Eine Sozialkritik ist innerhalb Fernando Di Leos Film unverkennbar. Di Leo geht auf untere Schichten ein und greift weiterhin die Thematik der Vorurteile auf.

      Nach den ersten 30 Minuten wechselt der Film zu Außenaufnahmen und spielt u.a. in Wohnungen und in einem Cafe. Pier Paolo Capponi macht in der Rolle des Commissario Duca Lamberti während der gesamten Spieldauer eine sehr gute Figur. Capponi stellt nicht allein den harten Cop dar, sondern einen Menschen der ein Gewissen hat. Ihm zur Seite steht Nieves Navarro als Livia Ussaro, die sich etwas zurück hält. Meist beschränkt sich der Charakter Livia Ussaro darauf, zuzuhören und Schlüsse zu ziehen. Eine äußerst sympathische Erscheinung. Einen weiteren tragenden Part bekleidet Marzio Margine als Carolino Marassi, der seine Sache ebenfalls gut macht.

      Der Anschein täuscht wenn man der Ansicht ist, dass es sich bei di Leos Film um einen Film im Stile von „Die Saat der Gewalt“ oder gar Lesters „Klasse von 1984“ handelt. Mit dieser Art Thematik hat di Leos Film ganz und gar nichts zu tun. „Note 7 - Die Jungen der Gewalt“ kann als Polizeifilmdrama mit einer sozialkritischen Note gesehen werden.

      Fazit: Ein kurzweiliger und stiller italienischer Genrebeitrag der die Züge eines Gesellschaftsdramas, sowie ein sozialkritisches Vorgehen beherbergt.

      7/10