Graf Zaroff - Genie des Bösen

    • Graf Zaroff - Genie des Bösen




      Alternativer Titel: The Most Dangerous Game
      Produktionsland: USA
      Produktion: Merian C. Cooper, David O. Selznick
      Erscheinungsjahr: 1932
      Regie: Ernest B. Schoedsack, Irving Pichel
      Drehbuch: Richard Connell, James Ashmore Creelman
      Kamera: Henry W. Gerrard
      Schnitt: Archie Marshek
      Spezialeffekte: Harry Redmond Jr., Lloyd Knechtel, Vernon L. Walker
      Budget: ca. -
      Musik: Max Steiner
      Länge: ca. 63 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller:

      Joel McCrea: Robert Rainsford
      Fay Wray: Eve Trowbridge
      Leslie Banks: Graf Zaroff
      Robert Armstrong: Martin Trowbridge
      Noble Johnson: Iwan
      Steve Clemente: Tartar





      Robert Rainsford landet nach einem Schiffbruch auf einer Insel. Dort findet es das Anwesen von Graf Zaroff der ein großer Freund der Jagd ist. Neben Graf Zaroff und seiner Dienerschaft befinden sich noch zwei weitere Schiffbrüchige: Eve und Martin Trowbridge im Haus von Graf Zaroff. Als Martin Trowbridge zu Tode kommt, weiß Robert Rainsford welcher Jagdleidenschaft der Graf frönt.

      „Es gibt auf der Welt zwei Kategorien von Menschen: Jäger und Gejagte, Gott sei Dank gehöre ich zu den Jägern und Nichts wird das jemals ändern!“ (Robert Rainsford)

      Eine von Selbstüberzeugung geprägte Ansicht, die sich allerdings schnell ins Gegenteil bewegen kann. Der Autor von Büchern über die Jagd trifft auf den, von der Jagd besessenen Zaroff. Eine Situation die den Grafen natürlich noch mehr reizt, ein Gegner auf Augenhöhe.

      Neben dem wegweisenden Status für das Thema: Menschenjagd, das später gern im Exploitationbereich aufgegriffen wurde, konzentriert sich das Regieteam: Ernest B. Schoedsack und Irving Pichel natürlich auch auf Horrorelemente. Das Anwesen von Graf Zaroff, welches als ehemalige portugiesische Festung beschrieben wird, macht von außen wie auch von innen einen sehr atmosphärischen Eindruck. dazu ein animalisch wirkender stummer Diener namens Iwan. Hier findet Graf Zaroff lt. eigener Aussage die Inspiration und die Einsamkeit die er braucht.

      „Graf Zaroff– Genie des Bösen“ sprich „The Most Dangerous Game“ kann mit einer sehr guten Kameraarbeit punkten. Alles ist sehr interessant für das Auge. Die Situationen können als unheimlich und mit einer benötigten Spannung vermittelt und somit nachempfunden werden. Auch das Verwenden von Nebel findet im finalen Jagdfieber seine Verwendung. Die Hunde die dem Grafen bei der Jagd unterstützen stammten übrigens aus der Hundezucht von Harold Lloyd.

      Die Darsteller machen einen sehr guten Eindruck. Joel McCrea als skeptischer und heldenhafter Robert Rainsford, die selbst Gorillaherzen zum Schmelzen bringende Fay Wray als Eve Trowbridge und natürlich Leslie Banks als Graf Zaroff. Leslie ist die richtige Wahl für den besessenen Jäger und Trophäensammler Zaroff. Auch seine deutsche Synchronstimme macht durchaus was her.

      Fazit: Die Jagd nach dem Mensch wird zu einem Spiel auf Zeit und lässt einzig die eigene Überheblichkeit zum Stolperstein werden.

      8,5/10



    • RE: Graf Zaroff – Genie des Bösen

      Ein warum auch immer vergessener Horror Klassiker.
      Später inspirierte er Werke mit dem Thema Menschenjagd.
      Wie viele Filme jener Zeit wurde das Set einfach von King Kong übernommen, besser als sie zu verbrennen.
      Ich mag diese Atmosphäre in Schwarz/Weiß, schön Bilder sind dabei entstanden.
      Für den Zeitpunkt der Entstehung beeindruckend, auch heute noch Klassik Horror Freaks zu empfehlen. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Titel ist mir bekannt, aber aus unerklärlichen Gründen bisher noch nie geschaut. Muss ich nachholen.
    • Ein absolut großartiger Film. Ich habe ihn vor einigen Jahren beim Rumzappen nachts auf ARTE(?) entdeckt, blieb hängen, schaute ihn mir an und war absolut begeistert. Die Kulisse ist sehr gut gewählt, ebenso die Schauspieler. Die Dialoge sind interessant und der Film wird keine Minute langweilig. Selbst als ich ihn zum zweiten Mal sah verlor der Film nichts von seinem Charme.
      Für die damalige Zeit ein wirklich herausragender Film, der in der Tat viel zu wenig Beachtung geschenkt bekommt. Natürlich ist er weder besonders blutig noch in einer anderen Weise mit dem modernen Horror zu vergleichen, aber dafür punktet er mit einer schönen Atmosphäre und einer spannenden Geschichte.

      Alles in allem ein sehr guter Film, den ich immer wieder gerne sehe und empfehle.

      Von mir bekommt er 10 von 10 Pfeilen.
      Don't try to change me, I'm loyal to my hate.
    • Fand den damals super spannend.
      Der wurde ja während der Dreharbeiten von KING KONG gedreht, die gleichen Kulissen wurden benutzt.

      Den Hauptdarsteller (Bösewicht) fand ich damals echt furchteinflössend. Der hatte so einen bösen Blick. :0:

      Muss ich mir mal auf DVD kaufen.


      Gibt bestimmt ne hohe Punktzahl.
    • Passt hier vielleicht nicht rein, aber mal zum Vergleich - das ist ein C - Movie Remake namens "The most Dangerous Game", wenn man das denn überhaupt ernst nehmen mag.

      [film]4[/film]

      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Kommt wegen großer Nachfrage nochmals, nun nicht im Keep Case sondern im auf 333 Stück limitierten Mediabook von Wicked-Vision heraus.
      Inhaltlich ist jene mit der Erstauflage identisch, bedeutet auch die restaurierte S/W Fassung wird enthalten sein. VÖ ca. Ende Februar 2021 ;



    • Die vorliegende Special Edition zeigt den Filmklassiker aufwendig restauriert mit einem exklusiven 2K-Scan und Bonusmaterial.

      • 24-seitiges Booklet mit einem Essay von Clemens G. Williges
      • Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann (2019)
      • Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen (2006)
      • Einleitung von Dr. Rolf Giesen
      • „The Most Dangerous Game“: Die Remakes
      • Trailer
      • Bildergalerie
    • Sonstiges:

      Die in der Hetzjagd verwendeten (geschwärzten) Deutschen Doggen stammen von Stummfilmkomiker Harold Lloyd.

      Der englische Theaterschauspieler Leslie Banks (1890–1952), der den Grafen Zaroff spielte, hatte hier seine erste größere Filmrolle.
      Im Ersten Weltkrieg erlitt er eine Gesichtsverletzung, die sein markantes Aussehen bewirkte.

      Der Olympiaschwimmer und spätere Serial-Star Buster Crabbe hat einen kleinen Auftritt als Seemann.

      Eine obszöne Wandmalerei in der Burg des Grafen, die einen blutrünstigen Kentaur zeigt, der eine Frau auf den Armen trägt, und die dessen wahren Charakter schlagartig offenbart, weist indirekt auf den späteren Film King Kong hin.

      Es gab einige Remakes bzw. Filme mit derselben Thematik: A game of death 1945 von Robert Wise ist eine Neuverfilmung des RKO Studios mit Edgar Barrier in der Zaroff-Rolle, hier als Deutscher Erich Kreiger.
      Den Diener des Menschenjägers spielt, wie schon im Originalfilm, erneut Noble Johnson.
      Der Sonne entgegen von 1956 von Roy Boulting: Hier fallen die Passagiere Richard Widmark und Jane Greer eines im Dschungel notgelandeten Flugzeugs in die Hände zweier Männer, die sich als ein englischer Nazi-Kollaborateur Trevor Howard und ein deutscher Kriegsverbrecher Peter van Eyck erweisen und versuchen zu flüchten.

      Ein Film mit ähnlicher Thematik ist Surviving the Game – Hetzjagd durch die Hölle (1994) in der ein von Ice-T gespielter Obdachloser auf einen Wochenendausflug eingeladen wird, um dann nach einem Frühstück von der Jagdgesellschaft um Rutger Hauer, Gary Busey und F. Murray Abraham zum Abschuss freigegeben wird.

      Auch der spanische Film „King of the Hill“ von Regisseur Gonzalo López-Gallego beschäftigt sich mit der Thematik der Menschenjagd.
      Mit Jagdwaffen bewaffnete Jugendliche jagen in dem 2007 erschienenen Spielfilm Durchreisende, die sich verfahren haben.

      Ein Kriminalroman mit dieser Thematik ist Jagdzeit (Open Season) von David Osborn.
      Hier wird ein Ehepaar entführt und nach einer Zeit der Quälerei zur Jagd freigegeben.
      Es gibt aber noch eine dritte Person, mit der die Jäger nicht rechnen, und die nun Jagd auf sie selber macht.
      Der gegenüber „Jagdzeit“ etwas abgewandelte Stoff (von Osborn als The all americans veröffentlicht) wurde als Open Season – Jagdzeit 1974 mit Peter Fonda verfilmt, Regie führte der Brite Peter Collinson (1936–1980).

      Der Film spielt als ein mögliches Vorbild für den Zodiac-Killer zum Beispiel in der Verfilmung Zodiac – Die Spur des Killers von 2007 eine Rolle.

      In der Simpsons-Folge "Treehouse of Horror XVI" macht Mr. Burns Jagd auf seine Angestellten (Überleben des Fettesten).

      In der Dollhouse-Folge "The Target" (01x02) jagt der Psychopath Richard die "Puppe" Echo, die mit Out-door-Fähigkeiten geprägt wurde.

      Der 1976 veröffentlichte Film Seven Women for Satan (Les Week-ends maléfiques du Comte Zaroff) dreht sich um des Grafen Nachfahren Boris, der in Paris lebt.
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