Die Piratenkönigin

    • Die Piratenkönigin






      Die Piratenkönigin
      (Anne of the Indies)
      mit Jean Peters, Louis Jourdan, Debra Paget, Herbert Marshall, Thomas Gomez, James Robertson Justice, Francis Pierlot, Sean Mc Clory
      Regie: Jacques Tourneur
      Drehbuch: Arthur Caesar / Philip Dunne
      Kamera: Harry Jackson
      Musik: Franz Waxman
      FSK 12
      USA / 1951

      Um sein Schiff zurück zu erhalten, arbeitet der ehemalige, von den Briten geschnappte La Rochelle als Spion gegen andere Piraten. Dabei macht er die Entdeckung, dass es sich bei dem sagenumwobenen Captain Providence tatsächlich um eine Frau handelt. Sie vertraut La Rochelle, nimmt ihn in ihre Crew auf und verliebt sich in ihn - ganz zum Missfallen ihres väterlichen Freundes Blackbeard, der La Rochelle durchschaut. Bevor er Providence an die Briten ausliefern kann, durchkreuzt sie seinen Plan und nimmt seine Frau als Geisel.


      In diesem Piratenfilm-Klassiker von 1951, der unter der Regie von Jaques Tourneur entstand, stand erstmals eine weibliche Hauptfigur im Focus dieser doch sonst eher von Männern bestimmten Filmgattung. Es ist eine äusserst gelungene Mischung aus atemberaubendem Piratenfilm und einer einseitigen und daher sehr unglücklichen Liebesgeschichte, die dem Film eine melancholische Note verleiht.

      Im Vordergrund der Geschichte steht Anne Providence, ihres Zeichens Piraten-Kommandantin, die sich unglücklich verliebt und feststellen muss, das ihre Liebe nicht erwiedert wird. Jaques Tourneur ist es hier ganz hervorragend gelungen, die Handlungsstränge der Liebesgeschichte und dem eigentlichen Piratenfilm miteinander zu verknüpfen, ohne das eine Seite zu sehr in den Vordergrund gerückt wird. Man bekommt in farbenprächtigen Bildern die für einen Film dieser Art typischen Kampfszenen zu sehen und bekommt gleichzeitig einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt einer Frau, die sich unter lauter Männern immer wieder beweisen muss.

      Als sie dann merkt, das der von ihr geliebte La Rochelle ihr seine Gefühle nur vorgetäuscht hat, um seinen eigenen Plan zu verfolgen, reagiert sie mit gnadenloser Härte und will seinem Leben ein Ende setzen. Sie verändert sich vollkommen, was letztendlich sogar ihren eigenen Leuten auffält, die sie nicht wiedererkennen. Sie stellt sich sogar gegen ihren "Ziehvater" Blackbeard, was diesem nicht besonders gefällt. Doch letztendlich hat sie die Kraft der Liebe und ihre eigenen Gefühle unterschätzt, so das sie am Ende doch nach ihrem eigenen Gewissen handelt.

      Jean Peters verkörpert den Charakter der "Piratenkönigin" wirklich ganz ausgezeichnet und gibt der Rolle durch ihre Ausdruckskraft eine sehr glaubhafte und authentische Note. Besonders ihr innerer Zwiespalt, der sich nach der Entdeckung der eigenen Liebesgefühle offenbart, wird sehr gut herausgearbeitet und in Szene gesetzt. Gekränkte Eitelkeit und verletzte Gefühle lassen sie auf der einen Seite sehr hart werden und auf nichts anderes als auf Rache sinnen, auf der anderen Seite bringt sie ihre Liebe dazu, am Ende ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.

      Ganz generell sind alle Darsteller perfekt für diesen Film ausgewählt worden, wobei vor allem die Figur des "Kapitän Blackbeard" mit Thomas Gomez meiner Meinung nach die Idealbesetzung gefunden hat. Wirkt er doch teilweise witzig, aber auch durchaus bedrohlich, so wie man sich einen Piraten nun einmal vorstellt. Insgesamt gesehen hat man es hier mit einem wirklich tollen Piratenfilm zu tun, dessen Geschichte flüssig und interessant erzählt wird und der sich auch nicht hinter anderen Klassikern dieser Filmgattung zu verstecken braucht. Ein Paradebeispiel dafür, das auch eine Frau in der Rolle eines Piraten-Kapitäns mehr als überzeugen kann.


      Die DVD:

      Vertrieb: Ascot Elite
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0 Mono
      Bild: 1.33:1 (4:3)
      Laufzeit: 78 Minuten
      Extras: Fotogalerie, Biografien, Programmhinweise
      Big Brother is watching you
    • Schöner, alter Klassiker, sogar das Remake mit Geena Davis ist gelungen.
      "Die Piratenkönigin" reiht sich hinter den ganz großen Klassikern, wie
      "Unter Piratenflagge" und "Der Herr der sieben Meere" ein.

      Ach so es gibt noch ein unbekanntes Juwel aus dem Genre:
      "Die Teufelspiraten" von 1963. In Deutschland allerdings nie auf DVD
      erschienen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von sid.vicious ()

    • Ein Abenteurfilm so wie er sein soll. Hab ich zwar nicht immer lust drauf, aber wenn dann gefällt er mir immer noch. [film]7[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tom bomb ()

    • Original von tom bomb
      Ein abenteurfilm der wie er sein soll. Hab ich zwar nicht immer lust drauf, aber wenn dann gefällt er mir immer noch. [film]7[/film]



      Genau, man hat zwar nicht ständig Lust auf diese älteren Filme, aber ab und zu überkommt mich einfach das Verlangen und dann ist es schön, wenn man solche Klassiker in der Sammlung hat.
      Big Brother is watching you
    • Geht mir nicht anders. Es ist immer wieder herrlich den ein oder anderen
      Klassiker zu sehen.

      Sei es Hitchcock, die guten alten John Ford oder Anthony Mann Western oder auch Piratenfilme mit Errol Flynn.

      Habe gestern z.B. Garten des Bösen mit Gary Cooper und Richard Widmark
      zugeschickt bekommen.
    • Garten des Bösen ist auch klasse, perfekt in seiner Art und weise. Der "neueste" alte den ich hab ist "Roter Staub" . Auch sehr empfehlenswert.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &