Alternativer Titel: Erotikill
Produktionsland: Belgien, Frankreich, Spanien
Produktion: Marius Lesoeur
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Jess Franco
Drehbuch: Jess Franco , Gérard Brisseau
Kamera: Jess Franco
Schnitt: Jess Franco
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Daniel White
Länge: ca. 100 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Lina Romay, Jack Taylor, Alice Arno, Monica Swinn, Jesús Franco, Luis Barboo, Jean-Pierre Bouyxou, Raymond Hardy, Anna Watican
Auf der Insel Madeira kommt es zu seltsamen Todesfällen. Die Polizei sucht nach einem Triebtäter, der Gerichtsmediziner ist jedoch vollkommen anderer Meinung und bringt Vampirismus ins Spiel.
Eine Musik die von Klavier und Streichern dominiert ist begleitet die Countess Irina Karlstein durch eine vom Morgennebel gezeichnete Landschaft. Eine beschauliche Ruhe zeichnet die herbstlichen Bilder aus und lässt Irina auf ihr erstes ahnungsloses Opfer treffen. Bildtechnisch ein sehr gelungener Auftakt. Es macht Freude den besinnlichen und ruhigen Bildern bzw. den Außenaufnahmen zuzusehen. Eine Stille die durch einen Schrei unterbrochen wird und der in weiter Ferne von Baron von Rathony vernommen wird. Eine Art Seelenverwandtschaft die sich zu einem zentralen Punkt des Films entwickelt.
Countess Irina Karlstein ist auf ewig verdammt. Ein Vampir der melancholisch geprägt und ihrer Taten nicht immer Herr ist wird in Baron von Rathony, wie schon erwähnt, einen Seelenverwandten finden. Ein Glück welches von kurzer Dauer geprägt sein wird.
Jess Francos Geschichte bzw. Film ist von keiner Spannung oder Ähnlichen gezeichnet. Franco präsentiert die Einsamkeit und die Leidenschaft eines Wesens aus einer anderen Welt. Natürlich sind Parallelen zum klassischen Vampirstoff und zum Treiben einer Elisabeth Bathory vorhanden, zeichnen sich jedoch eher als tertiär ab. Franco setzt vorrangig auf die Themen Einsamkeit und Leidenschaft.
Das Leben in einer anderen Welt, ein Thema das sehr oft von Jean Rollin verarbeitet wurde. Francos „Female Vampire“ kann am Ausnahmestatus der Rollin-Filme natürlich in keiner Weise rütteln oder mithalten. Deshalb sollte der Vergleich zu Jean Rollins Werken auch weit weg geschoben werden um „Female Vampire“ nicht in einem Verriss enden zu lassen.
„Female Vampire“ ist die Präsentation eines einsamen Menschen, der nach der Zuneigung eines anderen sucht und nachdem er diese gefunden hat, diese durch den unbändigen Trieb wieder vernichtet. Der Weg in die andere Welt ist zwar geebnet und frei, doch wird der einsame Vampir diesen allein beschreiten müssen.
Was sich in Worten recht gut anhört lässt sich im Gesamturteil allerdings nicht so gut nieder. Francos Film setzt zwar bewusst nicht auf Spannung, aber der Film ist unter dem Strich schon sehr langatmig. Wer sich als Fan von Lina Romay bezeichnet, der wird dem Werk wesentlich mehr abgewinnen können.
5,5/10