Alternativer Titel: Kalifornia, Kalifornia - Uma Viagem ao Inferno
Produktionsland: USA
Produktion: Lynn Bigelow, Steve Golin, Gregory Goodman, Jim Kouf
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Dominic Sena
Drehbuch: Stephen Levy, Tim Metcalfe
Kamera: Bojan Bazelli
Schnitt: Martin Hunter
Spezialeffekte: James Burkart, David Fletcher, Jeffrey Knott
Budget: ca. 9.000.000 $
Musik: Carter Burwell
Länge: ca. 117 min
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Brad Pitt, Juliette Lewis, David Duchovny, Michelle Forbes, Catherine Larson, David Milford, John Zarchen, David Rose, Tommy Chappelle, Judson Vaughn, Patricia Sill, Brett Rice
Inhalt:
Der Journalist Brian und seine Freundin Carrie, eine begabte Fotografin, stehen noch am Anfang ihrer Karriere. Um den beruflichen Erfolg etwas anzukurbeln, will Brian ein Buch über berühmte US-Serienkiller schreiben. Carrie soll es bebildern. Gemeinsam planen sie eine Recherche-Reise zu berühmten Mordschauplätzen - die Tour soll in Kalifornien enden. Um die Reisekosten niedrig zu halten, nehmen sie das heruntergekommene Pärchen Early und Adele mit. Carrie hat kein gutes Gefühl. Ihre Ahnung erfüllt sich auf grauenvolle Weise, als sich herausstellt, daß Early ein gesuchter Killer ist. Skrupellos legt er mal eben einen Mann auf der Toilette um, weil er kein Geld zum Tanken hat. Der Killer und seine naive Freundin nehmen die Mitwisser Brian und Carrie als Geiseln. Inzwischen ist ihnen die Polizei auf den Fersen, die einer bluttriefenden Spur durch die USA folgt...
Trailer:
Meine Wertung:
Für Regisseur Dominic Sena war „Kalifornia“ 1993 die erste ernsthafte Annäherung ins Filmgeschäft (7 Jahre später legte er mit „Nur noch 60 Sekunden“ und „Passwort: Swordfish“ nochmal nach). Vorher drehte Werbefilme und Musikvideos, unter anderem auch für die Schwester des leider verstorbenen „King of Pop“- Janet Jackson! Zum Dank gab´s 1990 dafür einen Grammy und viele Anfragen aus Hollywood.
Für das ziemlich brutale Roadmovie „Kalifornia“, welches seinen Einstand in jenem Hollywood darstellte, konnte er sogleich auch einige aufstrebende Stars verpflichten. Juliette Lewis spielte bereits zwei Jahre vorher in „Kap der Angst“ das naiv-debile Dummerchen, und ging auch hier Vollendes in dieser Rolle auf während Brad Pitt als unberechenbarer Redneck, welcher sich später als Serienkiller entpuppt- ein bisschen brauch um richtig in Fahrt zu kommen. Nicht gerade unterstützend wirkt dabei seine hier verwendete Synchronstimme! Pitt hat es diesbezüglich eh etwas schwer da ihm bis zum heutigen Tag allein 12 (!) Synchronsprecher in deutschen Veröffentlichungen ihre Stimme liehen.
Sein Stammsprecher Tobias Meister sprach ihn hier leider nicht, jedoch kann ich nicht beschwören ob von „Kalifornia“ mehrere Synchronfassungen existieren und eine andere vielleicht besser geworden ist als jene die ich gesichtet habe. David Duchovny (Fox Mulder in „Axte X“) spielt wiederum den Journalist Brian Kessler und wirkt in der Rolle, naja sagen wir mal etwas überfordert und deplatziert. Michelle Forbes (hier in eine ihrer ersten Rollen) mimt seine Freundin und tritt besonders akkurat und dominant auf. Sie gefiel mir in ihrer Darstellung der Carrie Laughlin auch am besten.
Als einzige die ziemlich neu im Business ist konnte sie sich trotzdem sehr gut behaupten und wusste trotz ihrer Unerfahrenheit zu überzeugen. Die Story des Films wirkt leider holprig und brauch zu lang um in Fahrt zu kommen. Zumal es nicht sonderlich spannungsfördernd ist wenn 4 Leute mit einem alten Lincoln durch California düsen um Schauplätze von früheren Verbrechen zu dokumentieren. Dieser Spannungsverlust wurde durch brutale Gewaltszenen ausgeglichen, oder besser gesagt, es wurde VERSUCHT dies auszugleichen.
Ähnlich sahen das auch viele Kritiker, das Lexikon des Internationalen Films schrieb etwa: „Mit der Ästhetik von Werbefilmen und Videoclips gefilmtes Roadmovie, das weniger an den zwiespältigen Charakteren seiner Figuren als an exzessiv ausgespielten Brutalitäten interessiert ist.“ Und Ja, die haben damit völlig recht und trafen mit ihrer Kritik genau auf den Punkt! Apropo Punkte... Ich habe sehr geschwankt ob ich "Kalifornia" nun 6 oder 7 Punkte geben soll, im Endeffekt habe ich mich doch für 7 entschieden da ich 6 Punkte als etwas zu "hart" empfand. Am besten wäre es aber natürlich, unsere Filmtabelle könnte auch Zwischenwerte erkennen, dann hätte ich 6,5 gewählt
Arthur Spooner: "Ah, ihr jungen Leute mit eurem Gesundheits- und Schlankheitstick. Zu meiner Zeit hatte man mit Mitte fünfzig einen ordentlichen Herzinfakt. Und wir haben ihn zu schätzen gewusst!"