Fargo Rock City
Autor: Chuck Klosterman
OT: Fargo Rock City
Verlag: Rockbuch
Seiten: 284
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3-927638-38-9
Du stehst auf Death Metal? Du hörst Grindcore? Speed Metal steht auch in deinem Plattenschrank? Dann lass die Finger von diesem Buch, du Kulturbanause!
Denn hier geht es um eine Zeit, als Metal noch aus Poisen, Guns n Roses, Mötley Crüe, Kiss oder Skid Row bestand. Also genau um meine metallische Sozialisation. Denn genau die hier beschrieben Alben von Bands wie Warrant, Pretty Boy Floyd, Trixter, Tyketto, Iron Maiden, Judas Priest, The Cult, Van Halen usw. stehen in meinem Plattenschrank und rotieren auch noch dazu auf meinem Plattenspieler. Und wer keine der Bands kennt, braucht auch das Buch nicht zu lesen, denn dann ist der ganze Spaß weg, weil man die vielen, vielen fiesen und gemeinen Seitenhiebe von Klosterman nicht versteht. Denn Klosterman ist mit der gleichen Musik groß geworden wie ich. Und das fetzt! Der Typ hat es einfach drauf, das Lebensgefühl eben der genannten Bands, und einer Handvoll weiterer schrecklicher Hairsprayrocker wie Yngwie Malmsteen oder Def Leppard in Worte zu fassen. Großartig, brillant.
Also, worum geht es in diesem Buch? Es geht um die Jugendgeschichte des Chuck Klosterman, welcher Journalist ist und hier sein Leben auf dem Dorf im amerikanischen Hinterland, zwischen Kühen, Traktoren, Rednecks und eben jenen fantastischen Bands der Dekade 80 - 89, dem Leser näher bringen möchte. Aber wie gesagt, man muss sich mit dieser Art Musik schon mal auseinandergesetzt haben, oder zumindest Guns n Roses "Appetite for Destruction" kennen, um damit überhaupt etwas Anfangen zu können. Denn Klosterman setzt Allgemeinbildung voraus. Und wer die nicht hat, dem wird das Buch wie ein endlos langweiliger Trip durch die brandenburgische Pampa vorkommen. Alle anderen werden sich köstlich über die Klostermans Liebe zum Glam Metal und Hairsprayrock amüsieren können. Denn Klosterman hat Stil. Und was noch viel wichtiger ist, er betrachtet "seine" Musik nicht aus dem Blickwinkel eines Fanatikers, sondern aus dem eines Fans, welcher auch gern die eigenen Bands in den Dreck zieht. Ihnen ihre hässliche Homophobie und ihren widerlichen Sexismus vorführt nur um gleich darauf wieder in seinem Pick-Up zu Schwanzrock von Mötley Crüe oder Guns n Roses abzufeiern.
Das Buch ist ein ironischer, verliebter und tiefgründiger Blick in eine Zeit, als auf MTV noch im Tagesprogramm Hard Rock lief, bevor Kurt Kuhbein alles was Klosterman (und ich) liebten, in einer Nacht dem Erdboden gleich gemacht hatte. Da wünscht man sich fast, er hätte sich schon nach der ersten Nirvana Platte den Schädel weggeschossen, dann würden nämlich heute Poser wie Klosterman und ich die Welt regieren. Wir würden ganz laut "Welcome to the Jungle" singen! Und uns wäre es scheiß egal, ob Ozzy Osbourne ein verblödeter Trottel ist, denn wir würden seine Musik immer noch so lieben, wie wir es damals getan haben. Ja, wir würden gemeinsam mit Mötley Crüe den Teufel anbeten und Axl Rose zur Kanzlerin von die ganzen Welt wählen! Lest dieses Buch, ihr verdammten Lärmfanatiker!
Wenn Klosterman sich nicht hier und da wiederholen würde und etwas mehr aus seinem wirklichem Leben geschrieben hätte, als nur über die Musik in dem selbigen, gäbe es die volle Punktzahl. So bleibt aber immer noch ein wirklich herrlich amüsantes Buch, welches zum Lachen, schmunzeln und nachdenken anregt.
Autor: Chuck Klosterman
OT: Fargo Rock City
Verlag: Rockbuch
Seiten: 284
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3-927638-38-9
Du stehst auf Death Metal? Du hörst Grindcore? Speed Metal steht auch in deinem Plattenschrank? Dann lass die Finger von diesem Buch, du Kulturbanause!
Denn hier geht es um eine Zeit, als Metal noch aus Poisen, Guns n Roses, Mötley Crüe, Kiss oder Skid Row bestand. Also genau um meine metallische Sozialisation. Denn genau die hier beschrieben Alben von Bands wie Warrant, Pretty Boy Floyd, Trixter, Tyketto, Iron Maiden, Judas Priest, The Cult, Van Halen usw. stehen in meinem Plattenschrank und rotieren auch noch dazu auf meinem Plattenspieler. Und wer keine der Bands kennt, braucht auch das Buch nicht zu lesen, denn dann ist der ganze Spaß weg, weil man die vielen, vielen fiesen und gemeinen Seitenhiebe von Klosterman nicht versteht. Denn Klosterman ist mit der gleichen Musik groß geworden wie ich. Und das fetzt! Der Typ hat es einfach drauf, das Lebensgefühl eben der genannten Bands, und einer Handvoll weiterer schrecklicher Hairsprayrocker wie Yngwie Malmsteen oder Def Leppard in Worte zu fassen. Großartig, brillant.
Also, worum geht es in diesem Buch? Es geht um die Jugendgeschichte des Chuck Klosterman, welcher Journalist ist und hier sein Leben auf dem Dorf im amerikanischen Hinterland, zwischen Kühen, Traktoren, Rednecks und eben jenen fantastischen Bands der Dekade 80 - 89, dem Leser näher bringen möchte. Aber wie gesagt, man muss sich mit dieser Art Musik schon mal auseinandergesetzt haben, oder zumindest Guns n Roses "Appetite for Destruction" kennen, um damit überhaupt etwas Anfangen zu können. Denn Klosterman setzt Allgemeinbildung voraus. Und wer die nicht hat, dem wird das Buch wie ein endlos langweiliger Trip durch die brandenburgische Pampa vorkommen. Alle anderen werden sich köstlich über die Klostermans Liebe zum Glam Metal und Hairsprayrock amüsieren können. Denn Klosterman hat Stil. Und was noch viel wichtiger ist, er betrachtet "seine" Musik nicht aus dem Blickwinkel eines Fanatikers, sondern aus dem eines Fans, welcher auch gern die eigenen Bands in den Dreck zieht. Ihnen ihre hässliche Homophobie und ihren widerlichen Sexismus vorführt nur um gleich darauf wieder in seinem Pick-Up zu Schwanzrock von Mötley Crüe oder Guns n Roses abzufeiern.
Das Buch ist ein ironischer, verliebter und tiefgründiger Blick in eine Zeit, als auf MTV noch im Tagesprogramm Hard Rock lief, bevor Kurt Kuhbein alles was Klosterman (und ich) liebten, in einer Nacht dem Erdboden gleich gemacht hatte. Da wünscht man sich fast, er hätte sich schon nach der ersten Nirvana Platte den Schädel weggeschossen, dann würden nämlich heute Poser wie Klosterman und ich die Welt regieren. Wir würden ganz laut "Welcome to the Jungle" singen! Und uns wäre es scheiß egal, ob Ozzy Osbourne ein verblödeter Trottel ist, denn wir würden seine Musik immer noch so lieben, wie wir es damals getan haben. Ja, wir würden gemeinsam mit Mötley Crüe den Teufel anbeten und Axl Rose zur Kanzlerin von die ganzen Welt wählen! Lest dieses Buch, ihr verdammten Lärmfanatiker!
Wenn Klosterman sich nicht hier und da wiederholen würde und etwas mehr aus seinem wirklichem Leben geschrieben hätte, als nur über die Musik in dem selbigen, gäbe es die volle Punktzahl. So bleibt aber immer noch ein wirklich herrlich amüsantes Buch, welches zum Lachen, schmunzeln und nachdenken anregt.