Lexikon des Horrorfilms
Über 700 Filme ausführlich vorgestellt
Autor: Ronald M. Hahn, Volker Jansen
OT: -
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 525
Erschienen: 1985
ISBN: 33-404-28130-6
Das ist es also, das berühmt berüchtigte Machwerk zweier Autoren, die Filme eines Genres beschreiben, welchem sie sicher genauso viel Freude abringen können, wie eine Eintagsfliege an einer auf sie zurasenden Fliegenklatsche. Ebenso dürfte es dem Leser gehen. Und so hat man zwei Möglichkeiten, dieses Machwerk zu konsumieren: 1. Man verachtet die meisten Horrorfilme und sucht jemanden, der diese Meinung mit einem teilt oder 2. Man will mal ordentlich abfeiern.
Nach der Lektüre der meisten besprochenen Filme habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschlossen. Dieses Buch ist Realsatire und die Autoren wollten einfach mal ein lustiges Lexikon zum Thema Horrorfilme auf den Markt werfen. Dies ist ihnen trefflich gelungen. Wer keine Ahnung von etwas hat, hält halt einfach das Maul, oder macht sich darüber lustig. Die Jungs hier haben sich eindeutig dafür entschieden, eine Menge Spaß unter den Lesern zu verbreiten. Da störte es auch gar nicht, dass seit dem erscheinen dieses Buches, die Negativkritiken nicht weniger wurden. Denn unter dem Titel „Das neue Lexikon des Horrorfilms“ hat man auch noch eine Neuauflage herausgebracht, die mir leider noch nicht vorliegt, aber ich werde sie mir besorgen. Denn dieses Lexikon ist mit Sicherheit das Titanic-Magazin der Lexika zum Thema Horrorfilm. Also, nehmt den hier verbrochenen, bzw. erbrochenen Quark nicht zu ernst. Legt euch in die Badewanne, nehmt diesen 685 Gramm schweren Wälzer, dreht euch ne Sportzigarette (womit ihr eindeutig in den Augen der Autoren schon Schwerverbrecher sein dürftet) macht ein Bier auf und schon kann der Partiespaß beginnen. Wenn ihr dann eine Seite gelesen habt, reißt sie einfach raus und bastelt lustige Papierschiffchen daraus und spielt ein wenig Schiffe versenken. Dazu empfehle ich eine quitschgelbe Gummiente, welche euer gefährliches Seemonster sein soll, und lasst sie gegen die heimtückischen Papierschiffchen kämpfen. Das wird ein Spaß. Hui!
Nein im Ernst. Dieses Lexikon kann man nur mit der nötigen Dosis Humor konsumieren, denn der wirkliche Gebrauchswert ist nicht sehr hoch. Sicher, den einen oder anderen älteren Film, also wenn möglich vor 1960, denn alles danach war eh Scheiße, kann man hier nachschlagen und sicher auch was drüber lesen. Aber, man fragt sich doch immer wieder, ob die Autoren die von ihnen rezitierten Filme überhaupt alle gesehen haben – zumal sich unter den Filmen auch solche befinden, wo man sich schon fragt, in welchem Bunker sie diese seltenen Stücke gefunden haben. Ich glaube nicht. Denn die meisten Kritiken sind wenig fundiert. Andere wiederum wurden einfach aus anderen Büchern oder Publikationen übernommen und zu einer Kritik zusammengestümpert.
Sicher, es gibt hier und da auch Filmkritiken, bei denen die Autoren richtig gut gelegen haben, wo man ihnen zustimmend zunickt. Aber anderseits scheinen sie eine leichte Apathie gegenüber dem modernen Horrorfilm zu haben. Denn jener scheint nur von einer Riege Schwerstverbrecher und geistig gestörter produziert und konsumiert zu werden. Das ist in der Hinsicht umso schlimmer, als das man z.B. Hopper und seinem Film TCM vorwirft, einen Angriff auf geistig Behindert vornimmt, aber im selben Augenblick viele Autoren des modernen Horrorfilms als eben jenes abstempelt. Sehr fragwürdig das Ganze.
Kommen wir zum Schluss. Das Buch taugt als Nachschlagewerk nur bedingt. Sehr gut sind die umfangreichen Stabangaben. Weniger aufschlussreich dagegen viele Inhaltsangaben und einen Großteil der Kritiken kann man lesen, weil sie einen riesigen Unterhaltungswert besitzen, aber leider keinen Informationswert. Dagegen steht dann aber auch wieder eine Vielzahl von Filmen des Genres, die man eben in anderen gängigen Lexika nicht findet, aber das macht das Buch leider nicht besser.
Als Obskurität für Sammler kann ich dieses Buch durchaus empfehlen. Alle anderen – Finger weg!
Über 700 Filme ausführlich vorgestellt
Autor: Ronald M. Hahn, Volker Jansen
OT: -
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 525
Erschienen: 1985
ISBN: 33-404-28130-6
Das ist es also, das berühmt berüchtigte Machwerk zweier Autoren, die Filme eines Genres beschreiben, welchem sie sicher genauso viel Freude abringen können, wie eine Eintagsfliege an einer auf sie zurasenden Fliegenklatsche. Ebenso dürfte es dem Leser gehen. Und so hat man zwei Möglichkeiten, dieses Machwerk zu konsumieren: 1. Man verachtet die meisten Horrorfilme und sucht jemanden, der diese Meinung mit einem teilt oder 2. Man will mal ordentlich abfeiern.
Nach der Lektüre der meisten besprochenen Filme habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschlossen. Dieses Buch ist Realsatire und die Autoren wollten einfach mal ein lustiges Lexikon zum Thema Horrorfilme auf den Markt werfen. Dies ist ihnen trefflich gelungen. Wer keine Ahnung von etwas hat, hält halt einfach das Maul, oder macht sich darüber lustig. Die Jungs hier haben sich eindeutig dafür entschieden, eine Menge Spaß unter den Lesern zu verbreiten. Da störte es auch gar nicht, dass seit dem erscheinen dieses Buches, die Negativkritiken nicht weniger wurden. Denn unter dem Titel „Das neue Lexikon des Horrorfilms“ hat man auch noch eine Neuauflage herausgebracht, die mir leider noch nicht vorliegt, aber ich werde sie mir besorgen. Denn dieses Lexikon ist mit Sicherheit das Titanic-Magazin der Lexika zum Thema Horrorfilm. Also, nehmt den hier verbrochenen, bzw. erbrochenen Quark nicht zu ernst. Legt euch in die Badewanne, nehmt diesen 685 Gramm schweren Wälzer, dreht euch ne Sportzigarette (womit ihr eindeutig in den Augen der Autoren schon Schwerverbrecher sein dürftet) macht ein Bier auf und schon kann der Partiespaß beginnen. Wenn ihr dann eine Seite gelesen habt, reißt sie einfach raus und bastelt lustige Papierschiffchen daraus und spielt ein wenig Schiffe versenken. Dazu empfehle ich eine quitschgelbe Gummiente, welche euer gefährliches Seemonster sein soll, und lasst sie gegen die heimtückischen Papierschiffchen kämpfen. Das wird ein Spaß. Hui!
Nein im Ernst. Dieses Lexikon kann man nur mit der nötigen Dosis Humor konsumieren, denn der wirkliche Gebrauchswert ist nicht sehr hoch. Sicher, den einen oder anderen älteren Film, also wenn möglich vor 1960, denn alles danach war eh Scheiße, kann man hier nachschlagen und sicher auch was drüber lesen. Aber, man fragt sich doch immer wieder, ob die Autoren die von ihnen rezitierten Filme überhaupt alle gesehen haben – zumal sich unter den Filmen auch solche befinden, wo man sich schon fragt, in welchem Bunker sie diese seltenen Stücke gefunden haben. Ich glaube nicht. Denn die meisten Kritiken sind wenig fundiert. Andere wiederum wurden einfach aus anderen Büchern oder Publikationen übernommen und zu einer Kritik zusammengestümpert.
Sicher, es gibt hier und da auch Filmkritiken, bei denen die Autoren richtig gut gelegen haben, wo man ihnen zustimmend zunickt. Aber anderseits scheinen sie eine leichte Apathie gegenüber dem modernen Horrorfilm zu haben. Denn jener scheint nur von einer Riege Schwerstverbrecher und geistig gestörter produziert und konsumiert zu werden. Das ist in der Hinsicht umso schlimmer, als das man z.B. Hopper und seinem Film TCM vorwirft, einen Angriff auf geistig Behindert vornimmt, aber im selben Augenblick viele Autoren des modernen Horrorfilms als eben jenes abstempelt. Sehr fragwürdig das Ganze.
Kommen wir zum Schluss. Das Buch taugt als Nachschlagewerk nur bedingt. Sehr gut sind die umfangreichen Stabangaben. Weniger aufschlussreich dagegen viele Inhaltsangaben und einen Großteil der Kritiken kann man lesen, weil sie einen riesigen Unterhaltungswert besitzen, aber leider keinen Informationswert. Dagegen steht dann aber auch wieder eine Vielzahl von Filmen des Genres, die man eben in anderen gängigen Lexika nicht findet, aber das macht das Buch leider nicht besser.
Als Obskurität für Sammler kann ich dieses Buch durchaus empfehlen. Alle anderen – Finger weg!