Diner des Grauens - A. Lee Martinez (Roman)

    • Diner des Grauens - A. Lee Martinez (Roman)

      Diner des Grauens



      Autor: A. Lee Martinez
      OT: Gil’s All Fright Dinner
      Verlag: Piper Boulevard
      Seiten: 345
      Erschienen: 2006
      ISBN: 978-3-492-29175-0

      Dieses Buch habe ich der Jugendabteilung einer großen Buchkette gefunden. Man hatte es da zwischen Douglas Adams und Christopher Moore eingeordnet. Dem Agestellten, der jenes verbrochen hat, gehört sofort das Handwerk gelegt. Als Strafe schlage ich vor, ihn in Zukunft nur noch von Reich-Ranicki empfohlene Bücher lesen zu lassen. Doch zum Buch.
      Earl ist der coolste Vampir auf Erden. Gesegnet mit einer schweren Depression zieht er gemeinsam mit seinem übergewichtigem Freund Duke, welcher ein Werwolf ist, in ihrem uralten Pickup durch die Gegend und betätigen sich als Zombiejäger. Denn Zombies sind zu einer schweren Plage geworden und da lässt sich etwas Geld mit verdienen. So kommen sie eines Tages an Gil’s Diner an, welches immer wieder von Zombies des angrenzenden Friedhofs belästigt wird. Gil ist eine dicke, und immer geile nette Frau, welche sich nicht bewusst ist, dass ihr Restaurant auf einem Tor in eine andere Dimension steht, bzw, die Fressbude an sich das Tor ist. Das Abenteuer kann beginnen. Und was für eins.
      Im Verlauf der Geschichte taucht noch ein weiblicher Geist auf, in welchen sich Earl verliebt. Dazu kommt die 17-Jährige spitze Tammy, welche sich gern mit dem Bösen verbindet und fiese Ghoule zum Leben erweckt, während sie ihren Strohdummen Freund nur dann ran lässt, wenn jener irgendwie nützlich für sie sein könnte. Der Typ merkt das aber nicht wirklich und wird so zum Handlanger des bösen. Den Tammy will sich lieber an Duke heranmachen, der ist aber zu intelligent und außerdem steht Gil ganz doll auf den Werwolf. Des Weiteren kreuzen singende Yucca-Palmen, Zombiekühe und ein niedliches Hündchen den Weg des Lesers.
      Das klingt alles reichlich abgefahren und ist es auch. „Diner des Grauens“ ist aber nichts von all dem, als was es auf dem Buchumschlag beworben wird. Das heißt es u.a. „Blutiger als From Dusk Till Dawn und lustiger als das Kettensägenmassaker“. Vergesst das bloß ganz schnell wieder. Pure Werbung, die nichts über das Buch aussagt. Auch der Vergleich zu Douglas Adams (Per Anhalter durch die Galaxis) mit den Worten „Irrwitzig! Blutig! Wahnsinnig! Der größte Spaß seit Douglas Adams“ ist ein voller Griff ins Klo. Bis zu der Größe des Herrn Adams fehlt es Martinez dann doch noch etwas an schriftstellerischem Können. Denn „Diner des Grauens“ liest sich eher wie ein flottes B-Filmchen, welches die verschiedensten Zutaten des Horrorgenres in einen Topf wirft und gekonnt zu einem leckerem Gedärmebrei vermengt, der zwar nichts neues zu bieten hat, aber furchtbar schrecklich gut zu unterhalten weiß. So kommt die Story angenehm locker daher, ist flott geschrieben und verzichtet auch auf so manch gekonnte blutige Metzelei nicht. Für Kinder ist das aber alles nichts. Denn ungefähr 666-mal werden die Worte ficken, Scheiße, Schlampe, Geilheit, Arschloch usw. verwendet. Dazu gibt es viel Gedärmgedöns, Blut und Gehirn. Der Leser braucht dieses allerdings nicht, denn „Diner des Grauens“ ist einfach schöne Trivialliteratur der besseren Sorte mit viel Witz und gelungenen Charakteren.
    • ich find das ist eins seiner besten bücher.

      ich habs verschlugen, gelacht, tränchen unterdrückt und dabei meinen Wein aus Baden leergetrunken, den ich mir für besondere Anlässe aufgehoben hatte.

      allerdings war ich vom buch so gefesselt, dass ich gar nicht gemekrt hab wie ich immer nachgeschüttet hatte.