Eiskalte Typen auf heißen Öfen

    • Eiskalte Typen auf heißen Öfen




      Alternativer Titel: Uomini si nasce, poliziotto si muore
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Alberto Marras, Vincenzo Salviani
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Ruggero Deodato
      Drehbuch: Fernando Di Leo
      Kamera: Guglielmo Mancori
      Schnitt: Gianfranco Simoncelli
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Ubaldo Continiello
      Länge: ca. 90 Min
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Marc Porel, Ray Lovelock, Adolfo Celi, Franco Citti, Silvia Dionisio, Marino Masé





      Alfredo und Antonio sind Mitglieder einer Spezialeinheit der Polizei. Ihre Methoden befinden sich jenseits der Legalität und die beiden Polizisten machen das was sie für richtig halten. Ihr Vorgesetzter ist dem Verhalten nicht abgeneigt und er unterstützt das Duo so gut er kann.

      Ruggero Deodato legt umgehend mit einem der liebsten Themen in einem italienischen Polizeifilm, dem Handtaschenraub- praktiziert von einem Motorradfahrer und seinem Beisitzer- los. Das Opfer ist allerdings nicht so gewillt die Handtasche zu übergeben und wird ins Schlepptau genommen. Eine Reise über den Asphalt die mit üblen Folgen endet. Die beiden Ganoven haben natürlich nichts dabei erreicht, denn die Special Forces: Alfredo und Antonio sind im Anflug und das bedeutet überhaupt nichts Gutes für die Ganoven. Unsere beiden Ordnungshüter fackeln nämlich nicht lang, also eliminiert man die Parasiten des Unrechts, denn dann ist erst einmal Ruhe im Puff.

      Einige mäkelnde Filmfreaks werden wohl mit der Präsenz der beiden Schönlinge Marc Porel und Ray Lovelock nicht so ganz klar kommen und ggf. einen lauten Hilfeschrei in Richtung Maurizio Merli schallen lassen. Natürlich können die beiden Hauptakteure nicht mit Merli mithalten, trotzdem gelingt es ihnen eine durchaus interessante Präsentation der kompromisslosen Bullen zu vermitteln. Fakt ist: man muss sich auf das Spiel Porel/ Lovelock einlassen, denn dann wird dieser Film von Minute zu Minute besser. Aus meiner Sicht erinnert mich das Zusammenspiel ein wenig an das von Lewis und Shaw bei den Profis.





      Die zu Beginn angesprochene Verfolgungsjagd hat es übrigens richtig in sich. Die Kamera ist in der Vogelperspektive wie auch direkt an der Basis der Situation aktiv. Dazu bekommt man einen bedeckten italienischen Himmel geboten, der jeglichen Sonnenstrahl zum Teufel schickt. Düster ist es auf Italiens Straßen, so wie sich das für einen Polizeifilm gehört.

      Neben den Hauptdarstellern Porel und Lovelock bietet Deodato die ewige Bank Adolfo Celi, als deren Vorgesetzten. Alfredo ist zwar selten im Geschehen aktiv, aber wenn dann ist er zu 100% da. Eine weitere große Freude bereitet mir das Mitwirken vom Bruno Corazzari. Der von einem Audiokommentaraktivisten kürzlich, wie auch Claudio (Robert Hundar) Undari als Hackfresse bezeichnete Bruno sorgt auch hier für gute Laune.

      Fazit: Ein guter und vollkommen überzogener Polizeifilm der es allerdings nicht mit den ganz Großen des Genres aufnehmen kann.

      8/10
    • Die Sexszene mit den 2 Cops und der busigen und nicht zu bändigen Silvia Dionisio sind ein Knaller. Übrigens war Silvia zu dieser Zeit mit dem Regisseur Ruggero Deodato verheiratet, der sie im Film als Nymphomanin darstellt. Rustikal auf Selbstjustiz ausgelegter Film, mal derart überzogen von ein paar Cops, dass es mehr als Parodie durchgeht wie die Racheengel zu Werke gehen. Nicht optimal passen die Verfolgungsszenen mit den Motorändern zu Beginn, diese sehen auf der Straße schlecht gemacht aus und auch die Kamera hält das etwas zappelig fest. Noch weniger passt hier übrigens der seichte Elektrosound. Der Film glänzt mehr mit seinem Humor, der Härte und das Tempo zieht dann auch zügig an, ohne weitere Ermittlungen mit blank überzogene Polizeigewalt um Rechenschaft durchzusetzen. Zum Showdown baut der Film dann noch einen Oberschurken auf und damit bekommt das Werk auch handlungsmässig einen roten Faden.

      [film]7[/film]