Alternativer Titel: The Holy Mountain
Produktionsland: Mexiko
Produktion: Robert Taicher, Alejandro Jodorowsky, Allen Klein, Roberto Viskin
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Alejandro Jodorowsky
Drehbuch: Alejandro Jodorowsky
Kamera: Rafael Corkidi
Schnitt: Federico Landeros
Spezialeffekte: Marcelino Pacheco
Budget: ca. 750.000$
Musik: Don Cherry, Ronald Frangipane, Alejandro Jodorowsky
Länge: ca. 113 Min.
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller: Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders
Inhalt:
Ein Alchimist (Alejandro Jodorowsky) und sein behinderter Freund reisen in der Gegend umher, treffen auf viele Religionen, Kirchen und Vorführungen. Mit der Zeit schliessen sich ihnen immer mehr Menschen an, bis sie an einen extrem hohen Turm kommen. Der Alchimist klettert dort rauf und trifft auf eine Gruppe von neun Menschen, die alle einen unserer Planeten repräsentieren. Danach schliessen sie sich zusammen und wollen zum „Holy Mountain“…
Trailer:
Deutsche Blu-Ray Fassung: 28.02.2014
Fazit:
Der Skandalfilm vom 1973er Cannes Film Fest ist sehr anders als seine Filme Santa Sangre oder El Topo, hat mir aber deutlich besser gefallen als sein Fando y Lis. Der Film ist, und das sage ich als Warnung, aber sehr verrückt und voller bizarrer und skurriler Szenen, die absolut keinen Zusammenhang haben oder realistisch erscheinen. Die Story tönt es schon an, denn was dazwischen abgeht, ist kaum in Worte fassen, man muss es gesehen und erlebt haben. So gesehen sicher auch kein Film für Mainstream-Fans, aber für Fans des Phantastischen Filmes sicher ein Augenschmaus, denn Regisseur und Darsteller Alejandro Jodorowsky zugleich, bietet zwar keine aufregende Story, dafür ist die optische Seite und die Bildersprache höchst innovativ und sehenswert, was die zwei Stunden schnell durchlaufen lässt, auch wenn es gegen Ende ein paar kleinere Längen gibt (ähnlich wie bei El Topo). Vor allem, wo die neun Personen ihre „Welten“ repräsentieren, bleibt man teilweise sprachlos zurück oder kann sich von den vielen Ideen kaum mehr halten vor Lachen. Teilweise sehr abartig, bizarr, hinterfragend, staunend aber ohne grössere Gewalt, dafür mit viel nackter Haut (k.A. ist die Japanische Fassung verfremdet) und einigen schon fast tabubrechenden Szenen (Mann wo in ein Gefäss kotet), aber trotz allem sehr sehenswert, anders und dadurch interessant. Wer aber nur normale Erzählstrukturen und immer eine realistische Handlung will, wird spätestens nach fünf oder zehn Minuten kopfschüttelnd die Vorstellung verlassen (es sei noch erwähnt, dass zu Beginn kaum ein Dialog fällt und wieder Behinderte vorkommen, wie schon in El Topo).
Fassungen:
US 6er Box von Anchor Bay = Alle Filme Uncut, viele Extras (Audiokommentar, gelöschte Szenen, 2x Soundtrack CDs etc.), O-Ton englische UT, sehr gute Bildquali
DER HEILIGE BERG – Die phantasmagorisch-spirituelle Bilderflut.
„Weder etwas für Nervenschwache noch Geradeausdenker ist DER HEILIGE BERG sowohl ein faszinierendes Relikt seiner Zeit als auch eine dauerhaft sprachlos machende filmische Wundertüte. Aber haltet euch mit Rauschmitteln zurück: das letzte Geräusch, das ihr hört, könnte das Sprengen eurer eigenen Schädeldecke sein.“
The Star
„Sicherlich einer der visuell überbordendsten, ehrfurchteinflößendsten und anmaßendsten Filme des letzten Jahrhunderts. Die, die ihre Filme geradlinig mögen, seien allerdings gewarnt: Es ist kein leichter Aufstieg auf den HEILIGEN BERG.“
Eye for Film
„Alejandro Jodorowskys völlig durchgeknalltes Loblied auf die spirituelle Befreiung.“
Slant Magazine
„Bebilderte, phantasmagorische Imagination und drogenbeeinflusste Kreativität fusionieren hier zu einem grotesken Zirkus voller exquisiter Kuriositäten und religiöser Anspielungen. Ein surrealistisches Bombardement für die Augen. Mehr ein überwältigendes Erlebnis, als ein Film.“
Mitternachtskino
„Ein unglaublicher Jahrmarkt voller monströser Freaks, eine orgiastische Abfolge sadistischer, sexueller und religiöser Bilder, virtuos inszeniert mit surrealistischen, spiritistischen und mystizistischen Stilmitteln und einer Prise grimmigen Humors. Ein unvergleichliches Meisterwerk, dem man am besten in kniender Haltung huldigt.“
Mann beißt Film
Sie kommen definitiv einzeln. Ob und wie wir eine Box machen steht noch nicht fest.