Alternativer Titel: Roy Colt and Winchester Jack
Produktionsland: Italien
Produktion: Luigi Alessi
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Mario Bava
Drehbuch: Mario di Nardo
Kamera: Antonio Rinaldi, Mario Bava
Schnitt: Olga Pedrini
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Piero Umiliani
Länge: ca. 82 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Brett Halsey, Charles Southwood, Marilù Tolo, Teodoro Corrà, Guido Lollobrigida, Bruno Corazzari
Roy Colt und Winchester Jack sind in der gleichen Bande aktiv und eher mäßig erfolgreich im Berufsleben eines Desperados. Also entschließt sich Roy einen ehrlichen Job zu suchen und kommt tatsächlich an das Amt des Sheriffs. Das sich die Wege der beiden einstigen Kumpanen wieder kreuzen werden ist allerdings unausweichlich.
Die ersten musikalischen Klänge gleichen denen der frühen 70er Hippiesounds und erscheinen als eher fehl am Platz als im positiven Sinne untermauernd. Auch spätere musikalische Unterstützungen, die sich einzig auf die Klänge einer Orgel beschränken haben sich irgendwie verlaufen.
Verlaufen hat sich auch Mario Bava, denn so sehr ich ihn als Regisseur im gotischen Horrorbereich oder innerhalb seiner Gialli schätze, so fehl platziert ist seine Regie innerhalb eines Westerns. Zwar kann man „Nebraska Jim“ als recht ordentlich bezeichnen, allerdings ist „Der Ritt nach Alamo“ schon um einiges schwächer. Die Krönung (im negativen Sinne) ist jedoch "Drei Halunken und ein Halleluja".
Die Handlung ist für einen Western eigentlich recht gut ausgewählt und das bekannte Schema könnte auch hier seinen ordentlichen Ablauf erhalten. Die Betonung liegt hier eindeutig auf dem Wort könnte. "Drei Halunken und ein Halleluja" soll als Western-Komödie funktionieren, einen Lacher kann diese aber nicht hervorzaubern. Die Vorgangsweise und das Verhalten der Darsteller sind einfach zu albern und vereinzelnd schon penetrant. Wer einen Brett Halsey wie in „Heute ich, morgen du“ erwartet, der wird sehr enttäuscht sein. Trotzdem sei gesagt, dass Brett Halsey noch einer der angenehmen Gesichtspunkte des Films ist. Das Highlight ist zweifelsohne Marilù Tolo als großmäulige Indianerin, die die drei Halunken auch im Punkto Intelligenz locker ausstechen kann und erwartungsgemäß äußerst attraktiv rüberkommt.
Im Bereich der Kamera und der resultierenden Bilder hat Mario Bava ein paar feine Momente zu bieten. Das Präsentieren seiner Darsteller in Form einer Silhouette, ein wenig Lagerfeuerrauch der sich mit den Strahlen der auf- oder auch untergehenden Sonne mischt, macht dem Auge Freude.
Kann man die erste Hälfte noch als erträglich bezeichnen, so nehmen die Albernheiten in der zweiten Hälfte deutlich zu und es wird sehr dämlich und es ist nicht lustig.
Fazit: Das Mario Bava und Western nicht so ganz zusammenpasst ist mir zwar vor Ansicht dieses Film bewusst gewesen, aber das dieser Western so schwach ist, hätte ich nicht erwartet.
3,5/10