Originaltitel: City of the Dead
Alternativer Titel: Horror Hotel
Produktionsland: Großbritannien
Produktion: Seymour S. Dorner, Milton Subotsky, Donald Taylor, Max Rosenberg
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: John Llewellyn Moxey
Drehbuch: George Baxt, Milton Subotsky
Kamera: Desmond Dickinson
Schnitt: John Pomeroy
Spezialeffekte: Cliff Richardson
Budget: ca. -
Musik: Douglas Gamley
Länge: ca. 78 Minutn
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Patricia Jessel, Dennis Lotis, Christopher Lee, Tom Naylor, Betta St. John, Venetia Stevenson, Valentine Dyall, Ann Beach, Norman Macowan, Fred Johnson, Maxine Holden, William Abney
Inhalt:
Vor 260 Jahren wurde in dem abgelegenen Flecken Whitewood in Massachussetts die Hexe Elizabeth Selwyn verbrannt, die jedoch, anders als die meisten, tatsächlich mit bösen Mächten im Bunde war. Von dieser Geschichte ihres Geschichtsprofessors Driscoll angeregt, will seine Studentin Nan Barlow in diesem Fall eine Feldstudie durchführen und nach Whitewood fahren, was weder ihr Freund Bill Maitland, noch ihr Bruder Dick besonders ratsam finden. Dennoch schlägt sie sich, trotz aller Warnungen, in das abgelegene Städtchen durch, wo sie allerdings nicht besonders freundlich empfangen wird. Die einzige Ausnahme ist die noch relativ neue Patricia Russell, die einen Antiquitätenladen führt. Nan entdeckt zahlreiche Spuren, aber nicht die Zeichen, die darauf hindeuten, dass ein satanisches Ritual stattfinden wird ...
Trailer:
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Deutsche DVD Fassung: 23.08.2013 Maritim Pictures
Review von FUN:
Die Stadt der Toten ist kein wirklicher Untoten ,- oder Zombiefilm , wie man vielleicht vom Titel vermuten könnte, sondern beschäftigt sich auf prächtigste Weise, Hammer lässt grüssen, mit der zur damaligen Zeit noch sehr frischen Hexenthematik, die aber über weite Strecken sehr naiv, aber ebenso drastisch behandelt wird.
Als Nan, eine junge Studentin von Geschichtsprofessor Driscoll (Christopher Lee) in das verschlafene Nest Whitewood abgesandt wird um dort den damaligen Hexenriten nachzugehen, bemerkt man schnell, dass unter den Einwohner ein Gemüt aus Angst, Irr ,- und Aberglauben liegt und das hier irgendwas nicht stimmt. Nan, wie auch als Zuschauer weiss man nicht, wem man zu trauen hat, doch das merkwürdige, ablehnende Verhalten der Einwohner, insbesondere der Hotelbesitzer zeigt, dass hinter den Kulissen noch immer unglaubliche Dinge von Statten gehen.
Die Atmosphäre der sehr statischen Verfilmung, die keine wirklichen technischen Finessen vorweist und über weite Strecke sehr theatralisch wirkt, schafft durch den exzessiven Einsatz von Nebel, insbesondere auf dem schönem Friedhof eine unwirkliche, nahezu gespenstische Beklemmnis, die glauben lässt, dass Whitewood samt ihrer Einwohner gar nicht existiert, zumal das Hotel, in dem Nan untergebracht ist und in dem der Film den Grossteil spielt, keine Telefonnummer und Adresse vorweist. Das Hotel dient, wie auch der Alternativtitel "Horror Hotel" andeutet, als Fundament für die rätselhaften und bedrohlichen Umstände und liefert somit den Charme der Ungewissheit, der über dem Ganzen liegt.
Die Ergründung Nan nach vermeintlichen Erkenntnissen über die Vergangenheit macht sie angreifbar und die kriminalogischen Ausuferungen des Filmes, die Recherche Nans nach Tätern, Herkunft etc. holt dem Film schnell den Drive, da die Lösung für den Zuschauer nach Verschwinden der vermeintlichen Protagonistin naheliegt und sich Antagonisten als eben solche merkwürdige Personen offenlegen, die man aufgrund des Filmanfanges vermutete.
Nicht destotrotz besitzt Stadt der Toten als charmant-naiver Gruselfilm seinen Charme und ist mit seiner Hexenthematik als Vorreiter zu Spät 60er Exploitationmovies zu verstehen, auch wenn direkte Folterungen ausgeblendet werden. Wirklich drastische Gewalt sieht man nur im Vorspann, der zur damaligen Zeit der Hexenverbrennung spielt. Der Film selbst, also der Hauptpart spielt eben 1960. (Ob mein Material geschnitten ist, liegt nicht in meiner Kenntnis, aber ich vermute, dass ich ein Kinomitschnitt besitze).
Die Darsteller fungieren allesamt glaubwürdig und Christopher Lee als Geschichtsprofessor spielt eine kleine, aber sehr fragwürdige und rudimentäre Rolle für die gute, wenn auch vorhersehbare Wendung des Filmes, die ein, für die damalige Zeit sehr heftiges Finale liefert.
Fazit:
Naiver, aber angenehm gruseliger Kriminalfilm, der sich auf charmante Weise mit dem Hexenkult aus dem 17. Jahrhundert beschäftigt und auch fast wie ein Gespensterfilm wirkt. Hammer - Fans können bedenkenlos zuschlagen und bekommen solide gewohnten Stoff.