Alternativer Titel: Tatort- Peggy hat Angst
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Peter Wohlers
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Wolfgang Becker
Drehbuch: Norbert Ehry
Kamera: Heinz Hölscher
Schnitt: Jean Marc Lesguillons
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Waring
Länge: ca. 92 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Peggy - Hannelore Elsner
Natascha - Ute Christensen
Stefan Gabler - Hans Georg Panczak
Frau Heckelmann - Hannelore Schroth
Joe - Heinz-Werner Kraehkamp
Ellen - Anita Kupsch
Achim Reiche - Roger Fritz
Michael Scheuring - Harry Wüstenhagen
Herr Schade - Ulrich Kinalzik
Kriminalassistent Wilcke - Artus Matthiessen
Kriminalassistent Korn - Rolf Jülich
Kriminalhauptkommissarin Hanne Wiegand - Karin Anselm
Natascha lernt einen Taxifahrer namens Stefan Gabler kennen und verbringt die Nacht mit ihm. Am nächsten Morgen will sie die Wohnung verlassen und wird von Stefan Gabler zurückgehalten. Im Affekt tötet Gabler die junge Frau und am anderen Ende der Telefonleitung wird Nataschas Freundin Peggy, welche Natascha kurz vorher anrief, Zeugin des Mords. Die Polizei sieht sich als machtlos, da Peggy nicht weiß aus welcher Wohnung ihre Freundin angerufen hat, doch kurz darauf erhält Peggy seltsamen Briefe von einem Unbekannten und weiß das der Mörder auf ihrer Spur ist.
Auch im 148. Tatort begegnet uns auf unserer nostalgischen Reise durch die Zeit des deutschen Fernsehens eine Schar bekannter Gesichter. Karin Anselm, Hannelore Elsner, Anita Kupsch und Harry Wüstenhagen (in einigen Edgar Wallace Verfilmungen aktiv) sind einige davon.
Die Zeiten der Frauenfreien Ermittlungen sind vorbei und Karin Anselm geht als Kommissarin Wiegand für die Kripo Mainz zum dritten Mal auf Mördersuche. Fünf weitere Fälle sollten folgen. Die Rolle der Frau in einer eigentlichen Männerdomäne? Lassen wir die Spitzfindigkeiten und konzentrieren wir uns auf das Wesentliche nämlich den Charakter Wiegand. Eine Kommissarin die mit ein wenig Zynismus zu Werke geht, wenn es darum geht die Kollegen in ihren dämlichen Fragen zu entlarven und sich ansonsten eher taktierend zurück hält.
Der Fall ist im Prinzip von Anfang an gelöst, da der Mörder dem Zuschauer bekannt ist. Allerdings gelingt es diesem Film aus dieser Tatsache und aus dem Wesen des Mörders heraus für einen spannenden Filmabend zu sorgen. Hans Georg Panczak gibt den bekannten Mörder und Psychopathen in einer sehr guten Weise. Ein unscheinbarer Typ, der an den lieben Nachbar von nebenan erinnert, der allerdings auf Grund seiner Vergangenheit nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Ein vom Leben enttäuschter Mensch, der sich in den Gedichten von Charles-Pierre Baudelaire zu Hause fühlt. Wer Hans Georg Panczak nicht kennen sollte der kennt mit Sicherheit dessen Stimme, da Panczak oft als Synchronsprecher (u.a. als John Boy Walton) aktiv war. Hannelore Elsner kann in der Rolle von Peggy ebenfalls überzeugen. Die Mischung aus Angst, Vertrauen und Liebe passt zum Grundschema dieses Films.
Musikalisch wird man mit Gianna Nanninis „Primadonna“ und natürlich dem Stück das durch diesen Tatort bekannt wurde konfrontiert. „Why can Bodies fly“ von der deutschen Elektronikband Warning. Zum Ende des Films wird übrigens nicht die bekannte Tatortmelodie gespielt, sondern eben dieser Song, der es bis auf Platz 11 der deutschen Verkaufscharts schaffte.
Fazit: Ein guter Beitrag aus der deutschen Fernsehkrimilandschaft mit ebenso guten Darstellern und Darstellerinnen.
8/10