Der Fremde im Zug

    • Der Fremde im Zug




      Alternativer Titel: Verschwörung im Nordexpress
      Produktionsland: USA
      Produktion: Alfred Hitchcock
      Erscheinungsjahr: 1951
      Regie: Alfred Hitchcock
      Drehbuch: Raymond Chandler, Czenzi Ormonde, Whitfield Cook
      Kamera: Robert Burks
      Schnitt: William H. Ziegler
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Dimitri Tiomkin
      Länge: ca. 93 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller:

      Farley Granger: Guy Haines
      Robert Walker: Bruno Anthony
      Ruth Roman: Anne Morton
      Leo G. Carroll: Senator Morton
      Patricia Hitchcock: Barbara Morton
      Laura Elliott: Miriam Joyce Haines
      Marion Lorne: Mrs. Anthony
      Jonathan Hale: Mr. Anthony
      Norma Varden: Mrs. Cunningham
      Robert Gist: Detective Leslie Hennessey





      Der Tennisspieler Guy Haines wird während einer Zugfahrt von einem gewissen Bruno Anthony angesprochen. Bruno schlägt vor, dass er Guys Nochehefrau tötet, wenn Guy seinen Vater ermordet. Was für Guy als dummer Scherz kling wird allerdings von Bruno in die Tat umgesetzt. Die Polizei kann Guy trotz seines Wissens nicht kontaktieren, da er selbst ganz tief in Brunos geplanten Schlamassel steckt.

      Eine Begegnung in einem Zug lässt zwei Fremde zu Bekannten werden und Guy Haines ist über diese Bekanntschaft alles andere als erfreut. Alfred Hitchcocks „Der Fremde im Zug“ setzt sich mit der Thematik des perfekten Mords auseinander. Ähnlich wie der ein paar Jahre zuvor gedrehte „Cocktail für eine Leiche“ oder der später entstandenen Ausnahme-Suspense-Kracher „Bei Anruf Mord“.

      Von den genannten Titeln zieht „Der Fremde in Zug“ eindeutig den Kürzeren. Befindet sich „Bei Anruf Mord“ in der Unantastbarkeit, so kann „Cocktail für eine Leiche“ mit einem exzellenten Dialogspiel auffahren. „Der Fremde in Zug“ lässt jedoch einiges vermissen. Dieses ist weniger an der Inszenierung festzumachen als am Spiel seiner Darsteller. Farley Granger lässt als Guy Haines irgendwie nicht den benötigten Funken überspringen. Seine Präsentation als Phillip Morgan in „Cocktail für eine Leiche“ hat mir persönlich wesentlich besser gefallen. Sein Gegner Robert Walker weiß in der Rolle des Psychopathen Bruno Anthony schon besser zu gefallen.

      Die Besetzung ist beim Fremden im Zug somit eher als sekundär anzusehen und der Film lebt von seiner guten Inszenierung. Die Vorstellung der beiden Personen und deren Situationen. Der Mord und die Auswirkung auf Guys Umfeld. Der Zuschauer ist von Anfang an im Bilde und versucht den Bezug zu Guy Haines aufzubauen, allerdings finden sich seine Sympathien wohl doch eher beim Charakter Bruno Anthony wieder. Denn es ist zweifelsohne Bruno ist der den Film in seiner Spannung am Leben hält und somit seine Auftritte in den Mittelpunkt rücken lassen. Gerade ein Blick in die Zuschauerschar eines Tennisspiels, dessen links/ rechts Kopfdrehungen des Publikums von einem in der Mitte sitzenden und starr beobachtenden Bruno Anthony unterbrochen werden sorgt hier für eine kleine Begeisterung. Leider halten sich diese Feinheiten in Grenzen.

      Fazit: Ein guter Film, der allerdings lang nicht mit den großen Werken eines Alfred Hitchcocks mithalten kann und somit in der zweiten Suspense-Liga mitspielt.

      [film]7[/film]



    • RE: Der Fremde im Zug

      Was für eine geniale Idee für einen Mord ohne Motiv, der Gedanke ist ja genial.
      Hitch wieder at its best, Spannung wie man es kennt, wie man es erhofft und erwartet.
      Mochte auch die Komödie "Schmeiss die Mama aus dem Zug" mit Danny De Vito die auf diesem Film basiert.
      Müsste ich mal wieder anschauen, also am besten beide, bekommen samt und sonders [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Also zweite Liga wird diesem Film nicht ganz gerecht. Klar ist es nicht Hitchs bester, aber einer der besten. Also defintitiv oberes Drittel und selbst die Filme welche ich für seine schwächeren halte stufe ich in diesem Genre noch relativ weit oben an.

      Zum Film: Das Drehbuch ist genial (imho) und wurde wie man es von Hitch gewohnt ist perfekt umgesetzt. Auch hier saß ich wieder wie gebannt vor dem Bildschirm und konnte einfach nicht wegsehen. Allen die sich noch mehr in Hitchs wundervollen tollen Kleinigkeiten verlieren möchten lege ich wärmstens Truffauts sehr lesenswertes Buch mit dem Titel "Mr. Hitchcock, wie haben sie das gemacht ?" ans Herz legen. Dort sind anhand von Interviews mit dem Genie Alfred Hitchcock sehr sehr viele Details dieses Filmes und natürlich auch all seiner anderen Werke aufgezählt, sehr viele technische Innovationen die Hitch sich hat einfallen lassen und einfach besonderes seiner Filme aufgezählt und beleuchtet. Das Buch ist eigentlich ein muss für Fans von Hitch und diejenigen die es noch werden wollen. Nach dem Genuss des Buches habe ich seine Werke noch mit ganz anderen Augen und sie haben mich noch weiter in ihren Bann gezogen. Für mich sind seine Filme einfach DAS Beispiel für was das Medium Film erfunden wurde.

      [film]9[/film]
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • Der steht schon länger auf meiner Einkaufsliste.
      Fand den Film und die Idee recht genial.

      Habe aber immerhin schon SCHMEISS DIE MAMA AUS DEM ZUG, der ja ein ähnliches Thema hat. :0:
    • Mit Strangers on a Train hat Hitchcock ein Werk verfilmt, das so recht in keine Kategorie fallen will, und wenn, dann wegen seiner Schwarzweiß-Kontraste am ehesten dem Film Noir zuzuordnen ist. Was die schauspielerische Leistung betrifft, existiert Luft nach oben. Der verhältnismäßig blasse Farley Granger wird von seinem charismatischen Gegenüber Robert Walker mehr oder weniger in Grund und Boden gespielt. Trotz dieser Mängel ist dieses Hitchcock-Werk noch immer ein guter Vertreter seiner Art - handwerklich mehr als ansehnlich, beliefern Hitchcock und Kameramann Robert Burks den Zuschauer mit einigen hervorragenden Szenen, etwa dem in einem Brillenglas reflektierten Mord oder der schwindelerregenden Karusselszene. Allein wegen dieser Szenen ist Strangers on a Train bereits einen Blickfang wert.

      [film]7[/film]