Duell bis zum Verrecken

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      Originaltitel: Trip with the Teacher
      Alternativer Titel: ...die zur Hölle rasen
      Deadly Field Trip
      Produktionsland: USA
      Produktion: Earl Barton
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Earl Barton
      Drehbuch: Earl Barton
      Kamera: Erwin Jay Barer
      Schnitt: Erwin Jay Barer
      Spezialeffekte: Faye Stephens
      Budget: ?
      Musik: Igo Kantor
      Länge: 89:45 (NTSC)
      Freigabe: Rated R (USA), ungeprüft (Deutschland)
      Darsteller: Brenda Fogarty, Zalman King, Robert Porter, Robert Gribbin, Edward Cross, David Villa, Jack Driscoll, Susan Russell, Jill Voight, Dina Ousley, Cathy Worthington


      Inhalt:

      Die Brüder und Rocker Al und Pete genießen ihre Freiheit auf ihren heißen Öfen.
      Die beiden sehen aus als wären sie Nebendarsteller in Easy Rider gewesen und nach dem Dreh an einem einsamen Highway ausgesetzt worden, wo Pete grade mit einem platten Reifen zu kämpfen hat.
      Die beiden können von Glück reden das in dieser Einöde überhaupt jemand unterwegs ist und das Jay, der auch auf seinem Ofen unterwegs ist, dort vorbeibraust und den beiden vor Ort Hilfe leisten kann.
      Um auf der sicheren Seite zu sein bietet Jay den beiden an sie bis zur nächsten Tankstelle zu begleiten für den Fall das es erneut zu Komplikationen mit dem Reifen kommt.
      Zur gleichen Zeit befindet sich auf dem Highway auch ein Schulbus in dem sich die junge und attraktive Lehrerin Miss Tenny zusammen mit dem Fahrer Marvin und den Studentinnen Julie, Bobbie, Tina und Pam auf Studienfahrt begibt.
      Irgendwo nicht weit entfernt befinden sich nämlich Ruinen von amerikanischen Ureinwohnern und diese gilt es ausführlich zu erforschen und studieren.
      Aber auch unsere Studiengruppe steuert zunächst auf die besagte Tankstelle zu um dort noch zu tanken und ein wenig Proviant zu kaufen.
      Dort trifft man auch auf unsere Typen auf heißen Öfen und die Mädels sind in regelrechter Flirtlaune.
      Leider ist der Tankwart nicht wirklich einer der freundlichen Sorte und es macht den Anschein als würde er auch Rocker nicht abkönnen; schnippige Kommentare von seiner Seite sind also vorprogrammiert was Al nicht mit Begeisterung aufnimmt.
      In einem unbeobachteten Moment kommt seine wahre Natur zum Vorschein als der Tankwart unter einem Auto leigend Reparaturen vornimmt.
      Kurzum macht Alan sich am Wagenheber zu schaffen und tötet den Tankwart bevor man sich zu dritt weiter auf die Reise über den Highway macht.
      Es vergeht nicht viel Zeit bevor man die Studentinnen wieder trifft, weil die Benzinpumpe versagt hat und der Bus inmitten der Pampa stehen geblieben ist.
      Al geht direkt wieder in die Offensive und macht sich an Bobbie ran die auf seine Annäherungsversuche auch mit Begeisterung eingeht; man könnte dieses Früchtchen wohl zweifelsohne als Stadtmatratze bezeichnen.
      Als Miss Tenny dazwischen geht wird sie von Alan hart angegangen der sich wohl grade im Testoteron-Rausch befindet und der Lehrerin mal eben an die Huppen langt.
      Doch dieser Übergriff ist schnell wieder passe als die Biker anbieten den Bus mit ihren Motorrädern aus der Misere zu ziehen und das nahegelegene,verlassene Farmhaus wird angesteuert.
      Auch dort kommt es wieder zu handfesten Auseinandersetzungen in die diesmal sogar der Busfahrer Marvin verwickelt ist.
      Diese Gegenwehr ist Alan nicht gewohnt und kann sich das nicht bieten lassen; er setzt sich auf seinen fahrbaren Untersatz und überfährt Marvin der an den zugefügten Verletzungen stirbt.
      Da es direkt 5 Augenzuegen gibt und Al nicht wieder nach Sing Sing will beschließt er mit seinem Bruder Pete das man alles dran setzen wird das dieses Geheimniss mit den Zeugen in der Wüste bleiben soll.
      Die Studentinnen und ihre Lehrerin werden in das verlassene Haus geschleppt und dort erwartet sie ein eruptives Inferno aus Demütigung, Misshandlung, sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung.


      Trailer:
      Da es im Netz keinen Trailer gibt, hier mal ein Outtake.


      Meinung :

      Da haben wir wieder einen Vertretter des 70ger Drive-In & Grindhouse Kino, welcher eine Menge Sleaze, nackte Haut und einen Hauch von Kontroversität verspricht.
      Dies macht aber nur auf den ersten Blick den Eindruck denn TRIP WITH THE TEACHER ist wesentlich zahmer als man vermutet und vom grafischen nicht so Explizit wie seine Vorbilder.
      Diese Vorbilder dürften zu einem LAST HOUSE ON THE LEFT sein und auch Russ Meyer dürfte mit MOTOR PSYCHO oder FASTER, PUSSYCAT! KILL KILL! wohl massgeblich beeinflußt haben.
      Hier hat man es nämlich mit einen Genre Mix aus Thriller und Rape & Revenge Film, vermengt mit Biker Film Motiven zu tun.
      Dieses Konglomerat kann auch durchaus überzeugen, auch wenn es letztendlich doch unspektakulärer daherkommt als sich die Sleaze und Roughie Fraktion wünscht.
      Dafür bekommt man aber einen Film serviert der eher durch sein recht ausgefeiltes Script überzeugt.
      In der ersten Hälfte des Films bekommt man das für die Entstehungszeit typische Gefühl von sexueller Revolution, Freiheit und Rebellion bestens vermittelt.
      Dies schlägt dann in der zweiten Hälfte um; man hat ein unbehagenes Gefühl und die Strukturen des 70ger Jahre Terrorfilms kommen bestens zur Wirkung.
      Grade im letzten Drittel gelingt es Earl Barton, der nach TRIP WITH THE TEACHER nie wieder bei einem Film Regie führen durfte oder wollte, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und ins fast unerträgliche zu steigern.
      Earl Barton zeichnete sich auch für einen Großteil des Soundtrack verantwortlich, welcher es wirklich in sich hat un auf ganzer Linie überzeugen kann!
      In Spannungsmomenten hat man hier bewusst auf Themes gesetzt die die Suspense und den Thrill verstärken und an die Musik erinnert die auch in anderen Action Filmen oder auch Agenten Thrillern zum Einsatz kam.
      Noch viel prägnanter sind aber die Kompositionen die in Non-Action Szenen Verwendung fanden!
      "That's Nice" von Alan Moorhouse und "The Hummer's Theme" von Barton spiegeln perfekt den Zeitgeist wieder in der TRIP WITH THE TEACHER entstanden ist.
      Um es genauer zu beschreiben : soulige 1A Easy Listening Tunes mit einer gehörigen Portion Funk im Schritt, die jede Tanzfläche auf einer Rare Grooves Party zum kochen bringen würde!
      An den Musikkompositionen im Film war auch der gebürtige Österreicher Igo Kantor maßgeblich beteiligt, der u.a. auch für die Musik zu KENTUCKY FRIED MOVIE oder den Russ Meyer Flicks VIXEN! und FINDERS KEEPERS,LOVERS SWEEPERS! zuständig war.
      Die Akteure & Aktricen überzeugen auch und es gibt hier keine Ausfälle zu verzeichnen die von Demotivation zeugen.
      Hervorzuheben ist hier vor allem Zalman King, der 3 Jahre später in Jeff Lieberman's BLUE SUNSHINE in der Hauptrolle vollends überzeugte.
      Nicht von der Hand zu weisen ist in TRIP WITH THE TEACHER die wohl beabsichtigte Ähnlichkeit von Zalman King mit David Hess, da dieser Film hier ja im Fahrwasser von LAST HOUSE ON THE LEFT schwimmt.
      Interessant, wenn auch ein wenig stereotypische, ist bei DUELL BIS ZUM VERRECKEN auch die Charakterzeichnung.
      Al ist hier der böse, psychopathische Biker der skrupellos ist und auch vor Mord nicht zurückschreckt; ein typisch klischeehaftiges Bild also, welches man in der damaligen Zeit von den wilden Rockern hatte.
      Sein Bruder Pete befindet sich irgendwie immer zwischen den Fronten. Auf der einen Seite will er sich als rechtsschaffener, wenn auch rebellischer Mensch beweisen. Da Blut aber ja bekanntlich dicker ist als Wasser läßt er sich von seinem Bruder immer wieder in die Scheiße reiten.
      Mit dem Charakter des Jay hat man hier auf das genaue Gegenteil von Al gesetzt welcher für die männlichen Zuschauer als Identifikationsfigur dient; ein netter, hilfsbereiter Sonnyboy der weniger harter Biker ist als er vorgibt.
      Der Busfahrer Marvin ist eigentlich recht austauschbar und man hätte ihn auch als freundlichen Postboten, Milchmann, Polizist oder Feuerwehrmann in anderen Filmen einsetzen können.
      Miss Tenny ist eine unprätentiöse Frau, die aber wenn es drauf ankommt sich für ihre schutzbefohlenen Studentinnen bedingungslos einsetzt.
      Bei den Studentinnen auf Gegensätzlichkeit gesetzt; auf der einen Hand gibt es da z.B. Bobbie die man im Volksmund wohl als als Flittchen bezeichnet welches leicht zu haben ist.
      Dem Gegenüber steht dann ein Charakter wie Pam, welche bibeltreu und keusch ist.
      Diese Konstelation der verschiedenen Charaktere ruft dann auch schonmal eine angeregte Diskussion mit anschließendem Catfight hervor und ist sehr dienlich für Story-und Charakterentwicklung.
      Versiert hat Kameramann Erwin Jay Barer hier wirklich tolle Impressionen einfangen können die neben dem Terror in der staubigen Hitze der Wüste auch ein paar wirklich tolle Landschafftsaufnahmen beinhalten.
      Diese Landschafftsimpressionen vermitteln einem kombiniert mit dem oben erwähntem Easy Listening Funk das Gefühl mit der Studiengruppe im Bus zu sitzen bei diesem "Field Trip of Terror".
      Eine Vielzahl an Effekten darf man bei DUELL BIS ZUM VERRECKEN nicht erwarten und Kunstblut kommt hier nur in einer einzigen Szene im spannungsgeladenem Finale zum Einsatz.
      Aber man sollte einen Film ja eh nicht nach seinem Blutgehalt beurteilen.
      Was diesen Film sehenswert macht ist sowieso die in der letzten Hälfte aufkommende,sich stetig steigernde Spannung gepaart mit dem psychologischen Terror!
      Grade dies ist auch der Grund warum die 89 Filmminuten keine Längen aufweisen und wie im Flug vergehen.
      Fans von 70ger Drive-In und Grindhouse Filmen sollten bei TRIP WITH THE TEACHER aufjedenfall mal einen Blick riskieren, denn auch wenn man es nicht mit dem besten Beitrag zum Terror und Rape & Revenge Kino zu tun hat wir man bestens unterhalten bei dieser Studienreise

      7 von 10 Wagenhebern